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St. Martin - Mythos oder Ideal?

Martinsfeier des Städtischen Kindergartens in Heilig Kreuz mit dem Festzug der Kinder zum Rathaushof

Ja, St. Martin war ein edler Ritter, der einst seinen Mantel mit dem Schwert teilte, um einen Bettler zu kleiden, ein Mensch, der Menschlichkeit nicht auf den Lippen, sondern im Herzen hegte und durch sein Handeln verwirklichte.

Die zahlreichen Kinder des Städtischen Kindergartens Donauwörth feierten St. Martin letzten Samstag zusammen mit ihren Erzieherinnen (Leitung: Gabriele Vaas), ihren Eltern und Verwandten und Pater Mayer in Heilig Kreuz.

“Helfen und Teilen” - das Motto des Festgottesdienstes, wer könnte leichter dies lernen als ein Kind? Warum? Ein Kind fühlt und handelt und denkt aus seinem intuitiven Erfassen heraus: da friert einer - er braucht warme Sachen! Da hungert jemand - er braucht etwas zu essen! Da hat ein Kind kein Zuhause: es braucht Mama und Papa!

Nach der Messe in der barocken Klosterkirche sammeln sich die Kinder mit ihren Laternen - allen voran St. Martin auf einem Schimmel (der Goliath heißt, ein Pony, wie mir das Mädchen, das St. Martin spielen darf, verraten hat). Walter Pfeifer wartet mit seinem Jugendorchester auch schon: “Ich geh mit meiner Laterne!” die ganze Reichsstraße hinunter, die inzwischen von vielen weiteren Kindern und Erwachsenen gesäumt wird, in den Hof des Donauwörther Rathauses hinein, wo warme Getränke und Würste mit Semmeln auf die kleinen Martinsjünger bereits warten.

Noch einmal spielt die Jugendkapelle unter der Leitung Walter Pfeifers auf, es ist gemütlich, alle unterhalten und freuen sich, vielleicht auch darüber, dass es einen wunderschönen Traum gibt, einen Traum von Menschlichkeit, der in uns allen lebt und wirklich werden will.-

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9 Kommentare

Ja, auf den Punkt gebracht!

Ja, Caroline, dieses Fest kann - wenn man es bewusst als Kind erlebt hat - eine wichtige "Insel" oder ein Brückenpfeiler sein, ein wichtiger Bestandteil unseres Erlebens!

Scheint was Wahres dran zu sein an der Faszination St. Martin.
Während einer Grillparty im Sommer sangen zwei 6 jährige Jungs nach
Einbruch der Dunkelheit ständig das Lied: "Ich geh‘ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne, hier unten, da leuchten wir."

Das hatte mich sehr verblüfft, nachdem der St. Martinsumzug lange zurücklag.
Die Gästeliste war sehr gemischt, und die Anwesenden waren nicht unbedingt
miteinander befreundet.

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