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Pressegespräch mit Claudia Roth im Café Ubuntu

Politisch Weichen stellen für die Zukunft

Dortmund, Mainz, Würzburg, nach einem Pressegespräch im Café Ubuntu (Donauwörth) weiter nach Augsburg - Claudia Roth, seit 2001 Bundesvorsitzende der Grünen, hat einen wahren Tourmarathon durch die Bundesrepublik zurückgelegt.
Ein besonderes Anliegen, auch "um meine Anerkennung für die herausragende Arbeit von Marianne zum Ausdruck zu bringen," war es, Marianne Ach zu ihrem 69. Geburtstag persönlich zu gratulieren.

Nur eine "kurze Pause" sieht die prominente Politikerin zwischen der Europa-Wahl (zu der die Grünen hervorragend abschnitten) und der kommenden Bundestagswahl im September.

"Die Krisen und Probleme der Gegenwart haben viel zu tun mit einer Wirtschaftsweise, die schnellen Profit über alles stellt – und mit einer Politik, die das befördert. So darf es nicht weitergehen. Denn das ist nicht bloß das falsche Gleis, das ist das Gleis in den Abgrund, das ist „Highway to hell!“

Ähnlich wie in ihrer Rede zum Bundestagswahlprogramm der Grünen am 08. Mai in Berlin ließ es sich die gebürtige Ulmerin nicht nehmen, die Kernprobleme der Gegenwart zu skizzieren.

"Mit unserem grünen „New Deal“, mit Investitionsprogrammen in Klima, Bildung und soziale Gerechtigkeit, schaffen wir Anreize für neue Arbeitsplätze. Die Große Koalition bietet Strohfeuer - Just-in-Wahlkampf-Time, statt Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Wir dagegen nehmen die Sorgen ernst, in einem Moment, in dem Leiharbeit gekündigt wird und Zeitarbeitsverträge auslaufen."

Aber verlangt nicht von uns die aktuelle, globale Wirtschaftskrise, dass wir "Kompromisse" suchen, wenn wir gegen die Klimakatastrophe z. B. kämpfen? Die Grünen sehen die drei großen Krisen der Gegenwart anders:

"Wir Grüne sehen die drei großen globalen Krisen im Zusammenhang: Wirtschaft, Klima, Hunger. Und setzen auf soziale Nachhaltigkeit statt auf blinde Jagd nach Superprofit, auf ökologische Nachhaltigkeit statt auf Zerstörung der natürlichen Grundlagen. Und auf Solidarität über die Grenzen hinweg."

Wie diese drei Krisen ursächlich zusammenhängen, so liege ein tragfähiger Lösungsansatz einzig darin, sie auch gemeinsam politisch anzugehen:

"Wenn wir nicht dramatisch umsteuern, dann wird die Klimakrise zur Weltkatastrophe des 21. Jahrhunderts, in einer Welt, in der jetzt schon eine Milliarde Menschen vom Hungertod bedroht sind. Mit unserem Programm zeigen wir, was für ein Irrsinn es ist, die Wirtschafts- gegen die Klimakrise auszuspielen, so nach dem Motto: Jetzt machen wir Wirtschaft, später dann Klima, und Hunger und Unterentwicklung gehen uns grad´ gar nichts an."

Man merkte es Claudia Roths fast eineinhalbstündiger Argumentation an, dass sie nicht aus wahlkampftaktischen, opportunistischen Motiven heraus redete, sondern aus Überzeugung und tiefgründige Sachkenntnis. Zweifellos bleibt es politisch mehr als spannend bis in den September hinein, denn selten kontrastierten so extrem Parteiprogramme wie jetzt zur Bundestagswahl. Über eines allein scheinen sich alle einig: Im September dieses Jahres werden ganz entscheidend Weichen für unsere Zukunft gestellt.-

Foto: "Wenn es das bei uns gäbe, würde ich dir, Marianne, die goldene Sonnenblume am grünen Bande verleihen," erklärte Claudia Roth, Bundesvorsitzende der Grünen, nachdem sie herzlichst Marianne Ach zu ihrem 69. Geburtstag gratuliert hatte.
Claudia Roth, Albert Riedelsheimer, Marianne Ach und Ursula Kneißl-Eder im Café Ubuntu (von links nach rechts).

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3 Kommentare

Zur Europa-Wahl habe ich bewusst keine Berichte und Artikel (aus meiner Feder) hier veröffentlicht - es fehlte mir schlicht die Zeit dafür, auch um eventuell an aufkommenden Diskussionen mich zu beteiligen.

Zu wichtig jedoch finde ich gerade heute und in der Gegenwart die Kernprobleme unserer Gesellschaft, als dass ich solche Denkanstöße, wie sie gerade das Pressegespräch mit Claudia Roth im Café Ubuntu (Donauwörth, Heilig-Kreuz-Straße) ergaben, nicht auch hier aufzugreifen.

Ein Pressegespräch mit Claudia Roth, da kann ich nur sagen, meinen GLÜCKWUNSCH !

Gruß aus Lützelburg

Danke, Stephan! Ja, wer möchte da noch sagen, dass in Donauwörth nichts los ist?

Jedem, der Gelegenheit hat, kann ich nur raten, auch und gerade prominente, führende Politiker auch persönlich zu erleben. Medien können vermitteln, offen und neugierig zu bleiben - das kann allein der Einzelne leisten.

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