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Kreisjugendring und Kommunale Jugendarbeit geben "Starthilfe" für neue Jugendbeauftragte in den Gemeinden

"Ich lebe gern in meiner Gemeinde!" Dass Kinder und Jugendliche sich ihrem Heimatort verbunden fühlen und ihm viel Positives abgewinnen können, ist die Idealvorstellung vieler Kommunalpolitiker. Dass dieses Ideal nicht dem Zufall überlassen ist, sondern gestaltet werden kann, haben die beiden kommunalen Jugendpflegerinnen Monika Seiler und Martina Dür bei einer Informationsveranstaltung Ende Juli für die nach der Kommunalwahl neu- bzw. wiederbenannten Jugendbeauftragten der Städte und Gemeinden hervorgehoben. 15 Jugendbeauftragte sind der Einladung des Kreisjugendrings Donau-Ries und der Kommunale Jugendarbeit gefolgt. Die zweistündige Veranstaltung, die von stellv. Landrat Franz Oppel eröffnet wurde, bildete den Auftakt für einen regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Jugendbeauftragten.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Über eigene Erfahrungen in der Jugendarbeit verfügen alle der anwesenden Jugendbeauftragten. Gleichzeitig zeigte sich aber auch: Aller Anfang ist schwer! Denn bereits in der Auftaktrunde wurde deutlich, wie vielfältig das Arbeitsfeld von Jugendbeauftragten sein kann und wie unterschiedlich die örtlichen Anforderungen sind. Den Jugendtreff unterstützen, ein Jugendforum organisieren, bei Konflikten vermitteln – je nach Gemeindegröße stellen sich hier ganz unterschiedliche Aufgaben.
Eines ist aber allen gemeinsam, egal ob 20.000-Einwohner-Stadt oder 600-Seelen-Gemeinde: die Funktion als „Ansprechpartner und Kontaktperson“ und die persönliche Motivation, für Kinder und Jugendliche etwas bewegen zu wollen.

Jugendbeauftragte als Infrastrukturentwickler

Jugendbeauftragte spielen bei der Entwicklung einer kinder- und jugendfreundlichen Kommune eine Schlüsselrolle. "Ob junge Menschen ihre Stadt oder Gemeinde lebenswert finden, hängt entscheidend davon ab, ob sie aktiv ins Stadt- oder Dorfleben einbezogen werden, ob ihre Bedürfnisse wahr und ernst genommen werden, ob sie Freiräume für eigene Ideen finden und mitgestalten dürfen" so Kommunale Jugendpflegerin Martina Dür. Hier sind allen voran die Jugendbeauftragten gefragt. Neben einer kontinuierlichen Kontaktpflege - sowohl zu Kindern und Jugendlichen als auch Vertretern der Jugendarbeit - bringen Jugendbeauftragte die Belange junger Menschen in die Arbeit des Stadt-/Gemeinderates ein. Sie geben Impulse für neue Angebote – z. B. die Etablierung eines örtlichen Ferienprogramms – und bringen die Beteiligten zusammen – z. B. in Form eines runden Tisches für Jugendleiter/innen. Sie koordinieren und unterstützen, wo es nötig ist. Sie informieren und beraten – z. B. über die Beschaffung von Finanzmittel - und tragen dazu bei, dass die Infrastruktur der Kinder- und Jugendarbeit in einer Kommune weiterentwickelt wird.

Erste Schritte zum Erfolg

"Die ersten Schritte sind die schwierigsten" weiß Jugendpflegerin Monika Seiler. Einen guten Einstieg bekommen Jugendbeauftragte, wenn sie sich selbst erst einmal ein Bild von der Situation in Ihrer Stadt bzw. Gemeinde machen. "Jugendbeauftragte müssen sich in ihrer Kommune bekannt machen. Da hilft eine kurze Vorstellung im gemeindlichen Amtsblatt." Aber auch die persönlichen Kontakte direkt mit den Jugendleitern der Vereine und Verbände, mit Verantwortlichen von Initiativen und Jugendtreffs sowie den nicht organisierten Jugendlichen seien wichtig.
Planvoll und strukturiert vorgehen, Prioritäten setzen und die eigene Leistungsfähigkeit nicht aus dem Blick verlieren …das sind für die beiden kommunalen Jugendpflegerinnen entscheidende Erfolgsfaktoren für die Tätigkeit von Jugendbeauftragten. Sie empfehlen daher, lieber mit kleinen, überschaubaren Vorhaben anzufangen und nach und nach Größeres anzupacken.

Beratung und Unterstützung

Damit das gut funktionieren kann, wollen Martina Dür und Monika Seiler die Jugendbeauftragten durch fachliche Beratung und kontinuierliche Information unterstützen. Dass die Treffen der Jugendbeauftragten dabei zum 'ständigen Repertoire' gehören sollen, ist nicht nur für die kommunalen Jugendpflegerinnen klar. "Wenn ich weiß, dass sich Jugendbeauftragte anderenorts mit einer ähnlichen Thematik auseinandersetzen oder sie eine Lösung für eine spezielle Situation gefunden haben, dann ist es hilfreich,
diese Leute zu kennen und sich auszutauschen." resümiert ein Teilnehmer zufrieden. An Themen für weitere Treffen wird es sicherlich nicht mangeln. Vor allem rechtliche Fragestellungen zur Jugendarbeit sowie das Thema Beteiligung von Kindern und Jugendlichen brennen den Jugendbeauftragten auf den Nägeln. Im Herbst wird es dazu eine weitere Veranstaltung geben.

04. August 2008

Martina Dür
Kommunale Jugendpflegerin &
KJR-Geschäftsführerin

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