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Hommage an einen engagierten, beliebten Schulleiter: Festakt zum Abschied Dr. Bernd Lerchs

  • Dr. Bernd Lerch, scheidender Leiter der Berufsschule Donauwörth
  • hochgeladen von Wolfgang Leitner

Eine Hommage an einen engagierten, beliebten Schulleiter:
Festakt zum Abschied Dr. Bernd Lerchs in den Ruhestand

Mit einer ebenso fulminanten wie menschlich-herzlichen Abschiedsfeier ehrte vergangenen Freitag die Ludwig-Bölkow-Berufsschule Donauwörth Dr. Lerch, der sie 22 Jahre leitete, und zugleich konnte sie 70 Jahre ihres Bestehens feiern, ein besonderes Jubiläum, zu dem ein ebenso prominenter wie repräsentativer Kreis Gäste aus Politik und Gesellschaft kam.

Allein an dem Umstand gemessen, dass die Donauwörther Berufsschule nach dem berühmten Ingenieur, Luftfahrtpionier und Unternehmer Ludwig Bölkow (1932 - 2003) benannt worden ist, veranschaulicht, welche hohen Erwartungen mit ihr verknüpft werden: Dr. Bernd Lerch engagierte sich in den letzten 22 Jahren sowohl als Schulleiter wie auch als Lehrkraft für sie - und brachte sie voran, so dass er mit seinem Scheiden eine in jeder Hinsicht „moderne, den Anforderungen der Zeit entsprechende“ Berufsschule seinem Nachfolger übergeben kann.

Meisterlich und mit zähem Willen und Durchsetzungsvermögen kämpfte Dr. Lerch, wenn es um seine Schule und um das Wohl seiner Schüler ging, die er nach den Laudationes und den Festreden in seiner Erwiderung ausdrücklich als seine Schützlinge ansah: „Die Schüler waren meine Lieblinge!“
Allein diese Äusserung mag die Grundintention und -haltung, die Staatssekretär Georg Schmid wie auch Landrat Stefan Rößle als christlich-humanistische skizzierten, am klarsten und schönsten hervorheben: ein agiler, kreativer und selbständig denkender Mensch, der sich für seine Mitmenschen, seine Schüler und seine Schule wie ein Löwe einsetzte und kämpfte, bis er seine Ziele erreicht hatte.

Mit zwei Stichworten lassen sich zwei große Aufgabenbereiche umschreiben, die er als Leiter anzupacken hatte: „Finanzierung“ (Sicherung eines soliden Budgets) und „Modernisierung“ (Ausstattung der Schule, auch personell und Digitalisierung). Heute zählt, wie Staatssekretär Georg Schmid in seiner sehr persönlich gehaltenen Würdigung darlegte, die Ludwig-Bölkow-Schule zu den führenden Berufsschulen in ganz Schwaben, ausgestattet mit den berufsspezifischen Einrichtungen, EDV, etc.

Die Ludwig-Bölkow-Schule bereitet junge Menschen auf das Berufsleben vor: eine funktionierende, harmonische Kooperation mit Handwerk und den Betrieben ist daher ein essentielles Element ihres erfolgreichen Wirkens. Dieses kam prägnant in den Reden von Karl Kratochvil, Kreishandwerkerschaft, und Dr. Andreas Koptons, IHK Schwaben, zum Ausdruck. Zugleich schwenkte mit diesen Würdigungen die festliche Stimmung in eine menschlich-herzliche um: nicht zuletzt dürfte die musikalische Umrahmung durch das „Trio da Paus“ und durch die einfühlsame Moderation Studiendirektor Rudolf Gentners dazu beigetragen haben, dass mehr und mehr im Lauf des Festabends der Festakt geradezu von einem freundschaftlich-nahen Grundton getragen blieb, der in einer szenischen Präsentation mit einem eingespielten Video (auf Großleinwand) sogar amüsant-humoristische Züge bekam.

Eingeleitet durch einen gespielten Dialog zwischen Gerhard Weiß (Personalratsvorsitzender) und Studienrätin Sabine Lohmüller, ging es nun dominant um den Menschen und den Charakter Bernd Lerchs, der sehr wohl auf eine harmonische Atmosphäre in seiner Schule achtete, aber nach eigenen Worten auch nicht „everybody's darling“ sein musste. Ein Charakter, der anpackt, pragmatisch orientiert - trotz oder gerade wegen seiner religiös-christlichen Haltung - der Prioritäten kennt, die höchste: das Wohl seiner Schüler, die, repräsentiert durch die Klasse 12b, diese Zuneigung erwiderte, nicht zuletzt durch ein gefilmtes Interview mit ihrem Schulleiter, der, weil er sich ja nichts anderes leisten konnte, stets mit dem Fahrradl zur Schule kam, ein Lehrer mit Herz und Charakter, der seinen Schützlingen, seinen „Lieblingen“ wohl gerade auch dadurch stets nah' blieb und offen für deren Belange.-

  • Dr. Bernd Lerch, scheidender Leiter der Berufsschule Donauwörth
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4 Kommentare

Toller Bericht, die Veranstalter können Dir ein Dankeschön aussprechen!

Gruß Stephan

Ein sehr schönes Portrait - da kann die Schule traurig sein, dass sie so einen besonderen Schulleiter verliert!

Danke Euch beiden!
Es war keineswegs von vorneherein geplant, den journalistischen Bericht als Portrait zu gestalten; aber im Lauf des Abends rundete sich mehr und mehr ein - nach meiner Einschätzung - ungewöhnliches und herausragendes Charakterbild.
Bewusst verzichtete ich - vor allem aus Platzgründen - auf eine chronologische Vita (Dr. Lerch ist als Heimatvertriebener gekommen, arbeitet engagiert als Stadtrat u.v.m.: diese Details kann, wer mag, der örtlichen Heimatzeitung entnehmen).
Für mich stellte sich mehr ein anderer dominanter Aspekt in den Mittelpunkt: Wir fragen heute, warum unser Bildungssystem oftmals versagt; wir können auch fragen: wie könnte denn ein "guter" Lehrer (als Ideal) aussehen?
Bei Dr. Lerch fand ich darauf verblüffend einfach sich darstellende Hinweise:
- der Schüler mit seinen Bedürfnissen und Interessen steht für den Lehrer an erster Stelle ("Die Schüler waren meine Lieblinge")
- es gehört ein Mensch an die Stelle des Lehrers, der sich einsetzt und kämpft für seine Schule und seine Schüler. Dabei darf ihn nicht stören, dass sein Engagement nicht allen gefällt ("Ich wollte nicht everbody's darling sein")

Kurz: eine Individualität ist als Lehrer gefragt, der sich seinen Schülern (als Aufgabe und Mittelpunkt) zuwendet, und nicht etwa jemand, der Schule und Schüler als "Mittel zum Zweck" ansieht, etwa um sein Prestige und seine Karriere zu illuminieren.
Dass jemand dabei (trotzdem oder gerade deswegen auch) Karriere machen kann, ist (nur) ein Resultat.
Vielleicht haben zu viele dieses Zentrum des Lehrerberufs aus dem Blick verloren: die pädagogisch-menschliche Zuwendung zum Schüler (die allerdings nur gelingen kann, wenn der Lehrer selber in der Gegenwart mit beiden Beinen steht).-

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