Hauptversammlung der Alpenvereinssektion Donauwörth stimmt für Bau einer Kletterhalle
Im voll besetzten Tanzhaus begrüßt Vorsitzender Stefan Leinfelder die Stadträte Fackler, Hofer, Kopriwa, Dr. Lerch, Dr. Musäus, Obermeier (zugleich Ehrenrat), Schröttle, Schwendner, Dr. Wurm, die Ortssprecher Eisenwinter und Gerstmeier sowie die Ehrenräte Mayr und Schnitzer, zudem Bergpfarrer Karg. Die Anwesenden gedenken der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder: Josef Huber, Renate Scherer, Anton Mack, Finny Bräuer, Max Böld, Ludwig Ferber, Franz Uhl und Alfons Heigemeier.
Leinfelder gibt seiner Dankbarkeit darüber Ausdruck, dass die vergangene Bergsaison ohne größeren Unfall vorübergegangen ist. Die Sorge um die Sicherheit der 1695 Mitglieder sei deshalb auch für 2010 ein Themenschwerpunkt. Durch eine solide Aus- und Fortbildung der Tourenführer und gute Vorbereitung der Tourenteilnehmer könne das Restrisiko minimiert werden. Als herausragende Aufgabe nennt Leinfelder Förderung und Ausbildung der Jugend sowie Integration der Familien. Er sei stolz auf das starke Wachstum der Familiengruppe und deren vielfältigen Unternehmungen in der Sektion. Dass hierbei der richtige Weg eingeschlagen sei, zeige dass 70 % der Neueintritte im vergangen Jahr Familien gewesen seien. Die vor ein paar Jahren eher zögerlich anlaufende Mountainbikegruppe befinde sich ebenso auf dem Weg zum Erfolg. Die Teilnehmerzahl der Donnerstagsausfahrten habe sich um 75 % gesteigert und die diversen mehrtägigen Alpentouren seien genauso gefragt. Offenheit gegenüber neuen Sportarten und Entwicklungen zeichne den DAV und die Sektion aus. Als vor ein paar Jahren die Inlineskater als neue Sparte in die Sektion aufgenommen wurden, galt dies noch als Trendsportart. Heute sind sie fest etabliert und gereichen dem Verein zur Ehre. Kaum eine Meisterschaft gehe vorüber, ohne dass die Donauwörther Speedskater auf dem Treppchen stehen. Leider sei es bisher trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen bessere Trainingsbedingungen zu erreichen, bedauert Leinfelder. Für 1000 Stunden ehrenamtlichen Einsatz beim Unterhalt des Edelweißweges und der Wege in Hinterhornbach dankt der Vorsitzende den Verantwortlichen im Wegebau und ihren Helfern ebenso wie den Veranstaltern von Nordic-Walking-Tag, Weihnachtswanderung und Bergmesse. Die große Vielfalt der Veranstaltungen und der präsentierten Sport- und Freizeitmöglichkeiten gelte es zu bewahren. Das Angebot von mehr als 20 verschiedenen Bereichen, das von allen Altersgruppen mit unterschiedlichem Leistungsvermögen genutzt werden könne, sei die Stärke der Sektion und dieses Zusammenspiel mache nicht zuletzt den Erfolg der Sektion aus. Mit über 300 Stunden äußerst effektiver Arbeit im letzten Jahr habe sich Naturschutzreferent Gustav Dinger große Anerkennung erworben. Dinger berichtet über zahlreiche Aktionen zugunsten der Fledermäuse, von der Kartierung bis zum Erhalt von Brutplätzen, Feuchtbiotoppflege im Stadtwald und diversen Führungen und Vorträgen. Parallel zu den ständig wachsenden Anforderungen und Erwartungen an alpine Touren steige auch die Problematik der gesetzlichen Bestimmungen. Ausbildungsreferent Mayr liegt neben der Aus- und Weiterbildung der Tourenleiter die Unterweisung in alpinem Wissen sowie Unfall-prävention für Mitglieder am Herzen. An Kursen in den alpinen Kerndisziplinen nahmen im Vorjahr 55 Mitglieder teil; zahlreiche themenbezogene Trainingstouren und ein Erste-Hilfe-Kurs für Tourenleiter seien durchgeführt worden. Aufgrund der aktuellen Thematik Kletterhalle seien Klettersteig und Klettern derzeit Kursschwerpunkte. Unterstützend dazu werden im Laufe des Jahres 2010 je zwei Fachübungsleiter Bergsteigen und zwei Kletterbetreuer ihre Ausbildung beenden, ein weiterer Kletterbetreuer hat seine Ausbildung im Januar bereits abgeschlossen. Mit der neu gegründeten Hochtourengruppe und dem sog. Alpincenter sei ein verbesserter Erfahrungsaustausch zwischen ambitionierten Bergsteigern über Touren in Fels und Eis beabsichtigt. Jugendreferent Baumgartner zeigt die zahlrei-chen Aktivitäten auf, wie z.B. Ski- und Wanderwochenenden, Zeltlager und Sonnwendfeiern, die neben den Gruppenstunden durchgeführt worden seien. Das Nachwuchsproblem bei den Jugendleitern sei auf gutem Wege, man habe eine frühere Jugendleiterin mit erneuter Ausbildung wieder aktivieren können und vier weitere absolvieren derzeit ihre Ausbildung.
Trotz größerer Ausgaben wie Loipenspurgerät, Vereinsbus und Teilrenovierung des Vereinsheimes in den letzten Jahren bezeichnet Leinfelder die Finanzen der Sektion als sehr solide. Bärbel Neuber trägt für die entschuldigte Schatzmeisterin Reißer die Jahresabrechnung vor. Kassenprüfer Klaus Stephan der mit Josef Haselmayr die Abrechnung geprüft und eine überaus sorgfältige Buchführung festgestellt hat, bestätigt die geordnete finanzielle Situation des Vereins. Stephans Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft stimmen die Mitglieder ebenso einstimmig zu wie dem Haushaltsvoranschlag 2010.
Leinfelder rühmt die Vorzüge des Klettersports und insbesondere die Möglichkeit, diesen Sport witterungs- und jahreszeitunabhängig zu betreiben. Seit fast 10 Jahren gebe es in der Sektion bereits Be-mühungen, eine solche Sportstätte zu schaffen. Nun trete die Stadt Donauwörth dem Projekt Kletterhalle in Kooperation mit der Sektion näher, um die Möglichkeiten im Schul- und Breitensport zu erweitern und zu bereichern. Dieses Konzept sehe vor, die Hülle der Kletterhalle durch die Stadt und das Innenleben durch die Sektion zu erstellen, als städtische Einrichtung für alle Sportler. Die Halle solle zwischen Hauptschule und Berufsschule an der Neudegger Allee gebaut werden. Dazu verliest der Vorsitzende eine Grußbotschaft des verhinderten Oberbürgermeisters, worin dieser der Arbeit der Sektion höchste Anerkennung zollt. Er hebt die Aufgeschlossenheit der Stadt gegenüber dem Projekt hervor und würdigt die Kletterhalle als wertvolle Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Stadt und Region. Die Leistungsbereitschaft des Vereins in finanzieller Hinsicht anerkennt er ebenso wie das ideelle und zeitliche Engagement der damit befassten Vereinsmitglieder. Projektmanager Hesselt dankt der Stadt Donauwörth für die bisherige gute Zusammenarbeit und stellt die Planung für Errichtung und Betrieb der Kletterhalle im Detail vor; der Vorsitzende legt das finanzielle Konzept dar. Auf die Sektion entfalle ein Kostenanteil von 150.000,00 €, finanziert wie folgt: 15.000 Zuschuss und 30.000 Darlehen vom Hauptverein, 40.000 aus dem Vermögen der Sektion, 45.000 Bankdarlehen und 20.000 Ertrag aus Spendenaktion und Firmensponsoring. Nach angeregter Diskussion sprechen sich die Mitglieder einstimmig dafür aus, die Zielsetzung Kletterhalle weiterzuverfolgen.
Abschließend würdigt Leinfelder das Tourenprogramm als Herzstück und Aushängschild des Vereins.
Tourenreferentin Reichenbacher kann auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken, was sie mit eindrucksvollen Bergbildern unterstreicht. Neues sei ausprobiert und angenommen worden; Renner seien dabei die Ausflugsfahrten sowie das Familienprogramm gewesen. Auch für die neue Saison erwartet die Tourenreferentin gute Akzeptanz, denn die Hälfte des Tourenangebotes ist nach dem 1. Einschreibungstag bereits ausgebucht.
Eine Kletterhalle ist sicherlich eine gute Investition! Wenn ich sehe, wie positiv sich zB in München und Augsburg die Nachfrage nach Kletterhallen entwickelt hat.
Grad das Indoor Klettern ist zum "Breitensport" geworden inzwischen. Und das zurecht, denn es macht Spaß, hält fit, und stärkt auch soziale Qualifikationen wie Verantwortung und Rücksichtnahme. Insofern freu ich mich auf die Halle in Donauwörth!