Harburger Burgfest (3) (Bauchtanz)
Beim Bauchtanz sind Publikum und Tänzerinnen gleichermaßen gespalten. Die nichtwissenden Leute wollen schöne schlanke Mädchen sehen, und die tüchtigen Tänzerinnen folgen diesem europäischen Ideal. Und so tanzen sie denn in den typischen Kostümen die überlieferten Figuren, nur eben ohne das Wesentliche: den wohlgeformten, fülligen Bauch. Touristenindustrie und Barbesitzer haben sich angepasst und den Missstand auch ,,wörtlich" gelöst: ,,Dans Oriental" heißt es nun, vom Bauchtanz ist nicht die Rede
Hier habe ich auf der Harburger Burgfest die Damen Sikhudani, feurige Tänze fotografiert.
Die Tänze der schönen Damen haben mir sehr gut gefallen, sodas ich mehrere Bilder gemacht habe um es euch näher zu bringen. Schaut es aber selber an.
Die Bezeichnung "Bauchtanz" ist eigendlich ein Missverständnis und Übersetzungsfehler westlicher Reisender.
In seiner ägyptischen Heimat heißt er Raks Sharkt (Orientalischer Tanz).
Der Bauchtanz zählt zu den ältesten Kunstformen der Menschheit, erste Überlieferungen stammen aus der Zeit um 4000 v. Chr.
Ursprünglich in Schwarzafrika entstanden, als Geburtstanz, geht die heute gepflegte Bauchtanzform auf ägyptische Ursprünge zurück: zudem sind türkische Tanzfiguren ergänzt worden.
Das Klischee von 1001 Nacht ist fest in den Köpfen der westlichen Menschen verankert.
Der Tanz drückt Temperament, Lebensfreude, Sinnlichkeit und Körpergefühl der Frauen aus.
Der Tanz ist Kunst und Kulturgut in gleichen Teilen.
Orientalische Phantasietänze, die auf Deutschlands Bühnen zu sehen sind, gibt es in der arabischen Welt nicht.
Dieser Tanz ist für die Aufführende eine Herausforderung von Körper und Geist, eine Form von Selbstkontrolle und auch Selbstvergessenheit.
Die Tänzerin entwickelt ein hohes Maß an körperlicher Sensibilität.
Der Tanz erfordert ein außerordentliches, kraftvolles Training.
Bauchtanz eine alte, wortlose Sprache von Gefühl und Intuition.
Nur das mal zum Bauchtanz oder wie Rashia sagt "Orientalischer Tanz".