"Eine Schule voller Lebensretter"
Ludwig-Bölkow-Berufsschule Donauwörth - Eine „Schule voller Lebensretter“
Gewinner im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ 2009
Fulminanter Festakt in Donauwörth
"Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie (Blutkrebs). Diese bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen geht vom Knochenmark aus. Für viele Leukämie- und auch andere Patienten ist die einzige Heilungschance durch eine Stammzellenspende gegeben" (DKMS).
„Leben spenden macht Schule! Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Unterricht viele Informationen über das Thema Typisierung und Stammzellenspende. Viele der Schüler lassen sich schon an der Schule typisieren und stehen gerne als potentielle Lebensretter zur Verfügung! Herzlichen Dank im Namen der Patienten und der DKMS!“
Brigitte Lehenberger (DKMS, ehrenamtliche Initiatorin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gGmbH) und Winfried Schiffelholz, Leiter der Ludwig-Bölkow-Berufsschule Donauwörth, sind gleichermaßen glücklich über eine besondere Auszeichnung: Für ihr außergewöhnliches Engagement bei der jährlichen Typisierungsaktion der DKMS ist diese "Schule voller Lebensretter" im Innovationswettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" unter 2000 Mitbewerbern ausgewählt worden.
In ihrer Laudatio führte Katharina Dirr, Deutsche Bank (Dillingen), aus: "365-mal im Jahr präsentiert die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank Erfolgsgeschichten aus Wirtschaft und Forschung, Kunst und Kultur oder Bildung und Sozialem. [ ... ] "
Jede Schule vermittelt Wissen, Fähigkeiten und Techniken für Beruf und Leben, " Aber Sie, lieber Herr Schiffelholz, vermitteln hier an der Ludwig-Bölkow-Berufsschule neben Fachwissen auf verschiedenen Gebieten etwas ebenso Wichtiges: Nächstenliebe. Sie, liebe Schülerinnen und Schüler, entdecken hier miteinander, was es heißt, sich um seinen Nächsten zu kümmern. Sie haben erkannt, was es bedeutet, Menschen in Not und Krankheit beizustehen. Mehr als das: Sie sind nicht beim Lernen stehen geblieben. Sie praktizieren soziale Verantwortung und Nächstenliebe!"
"Wenn ich daran denke, dass mit meiner Bereitschaft ein anderer Mensch, an Leukämie erkrankt, eine zweite Chance zum Leben erhält, dann muss ich sagen, ja, ich würde es immer und immer wieder tun!"
10 der bisherigen jungen Stammzellspender konnten bei der Ehrung dabei sein und berichteten kurz über ihre Motivation zur Typisierung und ihre Gedanken zur und nach Stammzellspende. „Jederzeit wieder, das könnt ihr auch!“ motivieren sie die jungen Berufsschüler unter der Gästeschar, denen heuer die Typisierung angeboten wird.
1111 SchülerInnen ließen sich bislang an der Ludwig-Bölkow-Berufsschule typisieren, "jetzt hat der 15. von ihnen einem Patienten die Chance auf ein Leben geschenkt," berichtete Brigitte Lehenberger. „Ein herzliches Dankeschön gilt hier auch allen, die durch ihre ‚Finanzspritzen‘ die Finanzierung dieser Aktionen ermöglich haben. Hier hilft der ganze Landkreis Donau-Ries in einzigartiger Weise zusammen! Jeder Geldspender darf mit stolz auf jeden gefundenen Lebensretter sein.“
Auf die Frage, "Sie könnten jetzt einem Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken, sind Sie bereit dazu?" sagte Simon aus Wemding ohne Zögern einfach ja. Er ist >frischgebackener< Stammzellenspender aus der letztjährigen Typisierungsaktion 2008 und schenkte einem 27jährigen Amerikaner Glück und vor allem die Chance auf Genesung. Viele, ja viele der Jugendlichen waren und sind bereit, Ja zu leben dem Leben gegenüber und ihrem Mitmenschen, haben sich nicht wie die sprichwörtlichen drei Affen verhalten, die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen, sondern haben verantwortungsvoll ja gesagt und getan, obgleich sie sich - wie leider viele aus der modernen - in einer grauen Masse der Lethargie hätten verstecken oder sagen können: Was geht das mich an?! Menschlichkeit beginnt vielleicht gerade dort, wo der Einzelne aus freiem Entschluss heraus erkennt: Ich kann etwas bewirken! Ich kann helfen! Foto 080: Sie freuten sich gemeinsam über die außergewöhnliche Auszeichnung der bundesweiten, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhlers stehenden Standortinitiative „Deutschland - Land der Ideen“ (Foto von links nach rechts): Katharina Dirr, Deutsche Bank (als exklusiver Partner des Innovationswettbewerbs), Helmut Guckert, MdL Nördlingen, Franz Oppel, stellv. Landrat, Alessandro Hämmerle, DKMS Tübingen, Oberbürgermeister Armin Neudert und Schulleiter Winfried Schiffelholz.
Ja, diese Nachricht motiviert und enthusiasmiert, denn sie zeigt, dass auch in unseren Tagen Ideale im sozialen Leben wirken. Denn manchmal könnte man gerade dieser Tage meinen, Gier, Korruption, Lobbyismus, Egoismus in allen seinen perversen Spielarten seien einzig ausschlaggebend - nein, gerade diese Jugendlichen beweisen, dass tatkräftiger Idealismus - gottseidank - ebenso wirksam ist - und tausend schlechte Nachrichten mit einem Klacks überflügelt - so meine ich zumindest.