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"Drei Tage Zeit für Helden"

„Drei Tage Zeit für Helden“:
Reges Interesse an dem bayernweiten Aktionsprogramm der Jugendarbeit

Rund 40 000 Jugendliche aus unterschiedlichen Jugendgruppen wollten wissen, was in ihnen steckt, und nahmen an der Gemeinschaftsaktion der Jugendarbeit in Bayern - mit ihren Mitgliedsverbänden, den Jugendringen, der Kommunalen und der Offenen Jugendarbeit - „Drei Tage Zeit für Helden“ teil. Von Donnerstag bis Sonntag letzter Woche hatten alle Zeit, ein soziales, kulturelles, ökologisches oder sonst gemeinnütziges Projekt durchzuführen. Mit redlich verdienten Partys im ganzen Bayernland gipfelte diese Spontanaktion, stets begleitet durch Bayern 3, durch das viele live erfuhren, was konkret vor Ort geschah.

Punkt 18 Uhr 15 fiel bayernweit der Startschuss. Im Landratsamt Donauwörth hatte sich eine bunte, stattliche Anzahl teilnehmender Jugendlicher mit ihren Projektleitern und Repräsentanten der Sponsoren und Kommunen eingefunden. Die Spannung wuchs: Keiner wusste, welche „Heldenaufgabe“ auf ihn und seine Gruppe zukommen sollte.

Das Jugendzentrum Donauwörth, die FFW Auhausen (Jugendgruppe), Ministranten, das THW, mehrere Gruppen der Katholischen Landjugend, die Roten Engel (BRK), die Evangelische Gemeindejugend, die Wasserwacht - so vielfältig kann Jugendarbeit sich darstellen und gemeinsam etwas anpacken! Oberbürgermeister Armin Neudert zeigte sich sichtlich erfreut, dass „seine“ Jugend gleich mit drei (!) Gruppen aus Donauwörth antrat. Aber jeder der anwesenden Bürgermeister war offenkundig stolz, dass Jugendliche bereit waren soziale Verantwortung für ihren Heimatort, ihre Gemeinde auf sich zu nehmen.

Endlich! Bayern 3 war im Foyer des Fuggerhauses bereits eingestellt, als offiziell der Startschuss fiel: Martina Dür, Geschäftsführerin des KJR Donau-Ries, freute sich, nun die einzelnen Projekte den Gruppen mitteilen zu dürfen: Etwa „Aktion Eichhörnchen“ - Lebensmittel Sammeln für die Tafeln in Bayern, eine „Heldenaufgabe“ die öfters an die Jugendgruppen herangetragen wurde.

Aber auch handwerklich kreativ musste sich die eine oder andere Gruppe zeigen: Einen „Erlebnisgarten“ für eine Kinderkrippe (Deiningen) anzulegen, dazu gehört Geschick und Fantasie! Langweile plagte gewiss keine Gruppe, die mit Fleiß und Engagement ihr Projekt anpackte.

Der Donauwörther Waldkindergarten stellte keine kleine Aufgabe an die Roten Engel (BRK-Jugend), indem ein „Waldtippi“ aus Baumstämmen mit Sitzgelegenheiten angefragt wurde. Auch sonst waren die Aufgaben für die jungen Helden eher anspruchsvoll, wenn Grillplätze, Kinderspielgeräte, Waldlehrpfade und mehr zu gestalten und zu bauen waren.

„Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten,“ betonten unisono alle Verantwortlichen, die - ebenso wie die Jugendlichen selbst - mit Begeisterung der Aktion entgegensahen. Eine Hotline war eingerichtet worden, Aktionspartner standen zur Seite und je ein Gruppenleiter. Thomas Krepkowski, Vorsitzender des KJR Donau-Ries, wie auch Landrat Stefan Rößle, „der sich sofort bereit erklärt hatte, mitzumachen, als wir ihm von der geplanten Aktion erzählten“ (Martina Dür) unterstrichen, wie wichtig es ist, Jugendarbeit vor Ort zu konkretisieren: ehrenamtlich engagierte Menschen braucht jede Stadt und jedes Dorf, und wenn Jugendliche in diesem sozialen Engagement etwas Wertvolles sehen, dann weist dieser „Helden-Mut“ in Richtung Zukunft.

Wie auch immer die individuellen Erlebnisse dieses langen „Helden-Wochenendes“ ausgesehen haben mögen, jeder Jugendliche hat neue Horizonte in seinem sozialen Erleben entdecken, neue Erfahrungen im Team und in der Gemeinschaft machen, und neue lohnenswerte Handlungsziele für sich und seine - wie auch für die gesellschaftliche - Zukunft erkennen können. In diesem Sinn erweist sich die „Helden-Zeit“ als voller Erfolg.-

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9 Kommentare

Diese Arbeiten haben wir in der Jugend am laufendem Band getätigt, ob beim Sportplatzbau, ob beim Sportheim, ob beim Schützenheim usw. und wurden nicht als Helden gefeiert. Es ist toll was die Jugend bei der letzten Aktion geleistet hat. Aber als Helden sie zu feiern geht etwas zu weit. Ein herzliches Danke hätte auch gereicht und ich glaube die Jugend hätte die Aktion auch getan. --- im übrigen sehe ich immer wieder Jugendgruppen in Aktion denn die Mehrheit der Jugend ist o.k. --- Man müsste der Jugend immer ehrlich alles erzählen was wir so in der Jugend angestellt haben.

  • K. A. am 17.07.2007 um 22:11

Ja, ja - die gute alte Zeit damals....
Die Aktion war eine tolle Sache, die die Jugendlichen sicher gerade durch diese herausgehobene Darstellung motiviert und bestärkt hat in ihrem Engagement. Leider war der allergrößte Teil der Jugendlichen, die sich an dieser Sache beteiligt haben, sowieso schon in irgendeiner Form gemeinschaftlich - sozial engagiert. Es wäre schön, wenn man die Kinder und Jugendlichen, denen ein solcher Gemeinschaftssinn abgeht, mit einer solchen Aktion ansprechen und nachhaltig positiv beeinflussen könnte. Vielleicht gäbe es auch in dieser Gruppe Einige, die durch die Anerkennung für eine bis dato nie gekannte Gemeinschaftsleistung zu "Helden" würden!

Ein wichtiger Aspekt, Karin!

Wie können Kinder und Jugendliche, die eigentlich durch ihre bisherige Sozialisation eher am Rande stehen oder kaum Gemeinschaftssinn entwickelt haben und lieber ihre Freizeit vor dem PC und dem Fernseher verbringen, erreicht werden?

Ein Aktionsprogramm, das wie dieses d r e i Tage umfasst, kann dies nicht leisten.

Wer überhaupt kann diese Kinder und Jugendlichen aus dem gefährlichen Fahrwasser der sozialen Isolation, verbunden mit der "chronischen Mediendusche" (PC, PC-Spiele, etc etc), zu einem sozialen Leben führen?

Eltern? Lehrer? Freunde? Sozialarbeiter??
Ja, möglicherweise diese - und zwar wohl auch in dieser Bedeutungsreihenfolge ...
Jeder Mensch lebt ja in einem sozialen Umfeld - aber ist es nicht erschreckend, dass immer und immer wieder Katastrophen passieren, die aufzeigen, dass k e i n e r z. B. diesen Amoklauf des Jugendlichen in seiner Schule auch nur geahnt hätte?
Der Fall Steinhäuser z. B. ist doch vor allem deswegen so bedeutsam, weil er typisch ist: viele, viele pädagogische Fehlentscheidungen (Noten sind wichtiger - na klar) und bald steht ein junger Mensch inmitten vieler Menschen völlig isoliert und verzweifelt da ...

Erreichen kann die Gesellschaft jene Kinder und Jugendlichen wohl vor allem durch diese bekannten Instanzen: Eltern, Lehrer, Mitschüler, etc.
Tja.

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