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Diabetes - Info- und Beratungstag im Donauwörther evangelischen Gemeindehaus

Diabetes - Info- und Beratungstag im Donauwörther evangelischen Gemeindehaus
Eine Veranstaltung des Deutschen Diabetiker Bundes Bayern e. V. mit der VHS und der Diabetiker-Selbsthilfegruppe Donauwörth

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO gab es im Jahr 2006 rund acht Millionen Diabetes-Kranke, weltweit 150 Millionen - Tendenz: steigend. Diabetes zeigt sich längst als eine Massenerkrankung, eine Volkskrankheit, an der auch immer mehr Kinder erkranken. Diametral zu diesen Fakten steht der Umstand, dass Diabetes als Thematik in der Öffentlichkeit weit weniger Beachtung findet als z. B. Krebs.

Um so wichtiger stellen sich Info- und Beratungstage dar: der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) hielt in Donauwörth (evangelisches Gemeindehaus Pflegstraße) am letzten Samstag eine Informationsveranstaltung mit Vorträgen, Diskussionen und Beratungen sowie einen Workshop zum Themenkreis Diabetes ab.

Unter der Schirmherrschaft des Donauwörther Oberbürgermeisters Armin Neudert begann das Seminarprogramm bereits um 9 Uhr 15. Zahlreiche Einrichtungen, Firmen, Krankenkassen, Apotheken aus Donauwörth und Sanitätshäuser informierten, stellten vor und berieten.

Nicht nur thematisch vielfältig war das informative Programm aufgebaut, das durch Vorträge Zusammenhänge zwischen Diabetes und Depressionen (Dr. Dietmar Blechschmidt Stiftungskrankenhaus Nördlingen), über Diabetes im Alter ( Dr. N.-R. Siegel, Geriatrie Zentrum Neuburg) oder Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen (Dr. Michael Dietlein DDG) darstellte, sondern durch Experten vor Ort auch Beratung und spezielle Fragen zuließ.

In einem besonderen Workshop (Dr. Blechschmidt, Sabine Glaubig, Firma Roche) wurden Innovationen auf dem Gebiet der Insulinpumpentherapie präsentiert und besonders für Pumpenträger Aspekte dieser hilfreichen Alternative beleuchtet.

1963 wurde in Los Angelos die erste Insulinpumpe in der Größe eines Schrankes gebaut, 1980 bekam in München eine erste Diabetes-Patientin eine Insulinpumpe: Zuvor litt sie unter extremen Schmerzen in den Beinen aufgrund ihrer Diabetes-Erkrankung; durch den Einsatz der Pumpe verschwanden spontan jegliche Schmerzsymptome.
Heute ist eine moderne Insulinpumpe kleiner als eine Zigarettenschachtel und kann bequem am Gürtel z. B. getragen werden. Mehr denn je bietet diese Form der Therapie bestechende Vorteile für den Patienten, etwa in einer Schwangerschaft, bei starker Hypoglykämie, aus beruflichen Gründen (Schichtarbeit, Leistungsfähigkeit). Bei Kleinstkindern ist eine Insulinpumpe oftmals auch die einzig ohne sehr großen Aufwand realisierbare Therapieweise aufgrund sehr kleiner Insulinmengen, die manuell durch eine Spritzeninjektion kaum möglich ist.

Gerade in Anbetracht einer rasant ansteigenden Verbreitung der Diabetes ist eine fokussierende Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit notwendiger denn je: Nicht nur Laien sind, konfrontiert mit der komplexen Diabetes-Symptomatik völlig überfordert (und häufig fehlt dort selbst das elementarste Grundwissen), sondern auch Mediziner, die keine diabetologische Qualifikation erworben haben. Daher wird Diabetikern dringend empfohlen, kompetente Ärzte aufzusuchen und Diabetes (insbesondere Typ II) nicht zu unterschätzen, zumal Unachtsamkeit zu drastischen Konsequenzen führen kann.

Wie im letzten Jahr organisierte und leitete Willi Pittig (Selbsthilfegruppe Donauwörth) den Diabetes-Tag, unterstützt durch Johann Kahle, stv. Landesvorsitzender der DDB Bayern. Das mehr als rege Interesse der zahlreichen Besucher zeigte auf, wie wichtig und aktuell solche Info-Tage sind.-

Foto: Workshop Insulinpumpentherapie mit Dr. Blechschmidt und Sabine Glaubig (Bildmitte): Wie funktioniert eine Insulinpumpe? Was muss man beachten? Nach Referaten der beiden Workshopleiter konnten Fragen gestellt und diskutiert werden. Grundlegend positiv wurde die hier präsentierte Therapiealternative angesehen und beurteilt.-

Foto: Wie im letzten Jahr so fand auch heuer ein für Betroffene und Interessierte attraktiver Info-Tag im evangelischen Gemeindehaus in Donauwörth statt.

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6 Kommentare

Naja, es stimmt schon: Aufklärung tut not. Der Diabetestod ist ein schrecklicher Tod und müßte so nicht sein in vielen Fällen.
Super Aktion!

Hallo Wolfgang!
Diabetes ist heimtückisch!!!!!
Ich bin nicht direkt betroffen aber indirekt schon.
Der Neffe mit 10 Jahren, 2 Familienmitglieder, die ich gepflegt habe (seit gestern ist nur noch 1, leider!!!), alle sind Diabeteskrank.
Leider ignorieren viele Menschen diese Erkrankung am Anfang, bis dann die Folgeschäden auftreten. Und die können verheerend sein.
Venenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Erblindung und Schlaganfälle sind bei nicht rechtzeitige Behandlung zu erwarten.
Irene

Hallo Irene,

ja, leider - das ist durchaus typisch: zu w e n i g wird beachtet, dass Diabetes gerade dann, wenn diese Erkrankung eher als "Bagatelle-Erkrankung" gehandhabt wird, sie schwere Folgeerkrankungen und Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann.

Das liegt eben wirklich daran, dass wohl jeder Krebs als ernstzunehmende Erkrankung ansieht, während Diabetes irgendwie verharmlost wird.

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