Hauptversammlung des Alpenvereins
DAV-Sektion Donauwörth will alpines Unterwegssein mit Klimaschutz verbinden.
Bis auf den letzten Platz gefüllt ist das Zeughaus bei der Hauptversammlung des Alpenvereins Donauwörth. Unter den Anwesenden OB Sorree mit seiner Gattin, die im Verein als Kletterbetreuerin fungiert. In seinem Grußwort lobt er nicht nur die hervorragende Führung des größten Vereins der Stadt – keine leichte Aufgabe mit 3840 Mitgliedern - sondern auch das Vorhaben bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Scherzhaft bekennt er in diesem Zusammenhang, ein schlechtes Gewissen zu haben, da er mit dem Auto gekommen sei. Er dankt für das gute Miteinander und alle vielfältigen Aktivitäten des Alpenvereins. Diese würdigt unter höchster Anerkennung auch die stellvertretende Landrätin Claudia Marb. In 125 Jahren sei der Verein nicht müde geworden und der tief verwurzelte Zusammenhalt sei spürbar.
Vorsitzende Claudia Reichenbacher läutet mit ihrem Rückblick auf das letzte Jahr zugleich eine Schlussrunde ein, denn bei der nächsten Wahl wird sie nicht mehr zur Verfügung stehen.
Mit der Eröffnung der Boulderhalle habe die Sektion erneut einen Meilenstein gesetzt. Sie dankt dem Projektteam um Michael Hesselt für die gute Arbeit und der Stadt Donauwörth für die verlässliche Partnerschaft, die sich auch darin niederschlägt, dass die Betriebskosten künftig hälftig geteilt werden. Als weiterer Fortschritt könne durch Spenden der Sparkasse Donauwörth und der Raiffeisen-Volksbank Donauwörth von je 1000 € im Boulder-Bereich ein kindgerechtes Griff-Ensemble erstellt werden, an dem sich kleinere Kinder spielerisch ausprobieren können.
Die Realisierung der Kletterhalle sah von Beginn an 3 Ausbaustufen vor, erklärt Reichenbacher. Die Erschließung von Teilen der Außenfassade als zusätzliche Kletterwand sei die letzte Ausbaustufe. Die Planung sei angelaufen und die Finanzierung gesichert. Die Mitgliederversammlung stimmt dem Projekt zu.
Der Slogan »Wir lieben die Berge« bezieht im übertragenen Sinn auch künstliche Kletteranlagen mit ein und die Erweiterung schafft Voraussetzungen für ganzjährigen Bergsport vor der Haustür.
Auch damit stellt sich der Verein der Herausforderung des Klimawandels, der sich im vergangenen Winter deutlich gezeigt habe. Immer mehr Menschen drängen in ihrer Freizeit in die Berge. „Mit unseren Vereinsaktivitäten - 180.000 zurückgelegte km im Jahr 2022 - sind wir Teil des Problems. Aber der DAV ist der erste große (Bergsport-)Verein, der Klimaschutz zum durchgängigen Querschnittsthema deklariert. Die Sektion versucht die Emission, die in direktem Zusammenhang mit den Vereinsaktivitäten stehen, bis 2026 um 30% zu reduzieren“ führt Reichenbacher aus. Klimafreundliche Anreise und mehr Nutzung des ÖPNV seien nur einige Beispiele zur Senkung des CO²-Ausstosses. Sie dankt Klimaschutzkoordinator Stefan Rösch und seinem Team, die mit ihrer Klimabilanz für 2022 ein Leuchtturmprojekt angestossen haben. Donauwörth sei hier im Vergleich mit anderen Sektionen weit voraus. Es gelte Klimaschutz als gesellschaftliche Herausforderung und Gestaltungschance zu erkennen und Neues zu probieren, damit alpines Unterwegsseins zukünftig nachhaltig ist, wie es neu im Leitbild des Vereins festgeschrieben steht.
Ein weiterer Kerninhalt des Leitbilds ist der Naturschutz , der sich in der Sektion hauptsächlich in der Pflege von 366 Fledermausnistkästen niederschlägt. Bei den weiteren Berichten aus den Referaten wird besonders das hohe Ausbildungsniveau hervorgehoben. Von den 85 ausgebildeten Trainern im Verein wurden 2022 in verschiedenen Kursen 72 Personen an die verschiedenen Facetten des Bergsports herangeführt. 208 Stunden Wegebau im Gebiet Hinterhornbach und 50 am Edelweißweg leisteten ehrenamtliche Helfer im vergangenen Jahr. Negativ aufgefallen sei in diesem Zusammenhang der viele Müll am Wichtelesberg. Erfreulich sei die Entwicklung in der Kletter- und Boulderhalle, man habe wieder Besucherzahlen auf dem Niveau wie vor der Pandemie erreicht. Vor allem der Boulderbereich werde gut angenommen, auch von den Schulen. Leider gebe es für vier- bis fünfjährige lange Wartelisten. Der Kraxlstadel sei täglich geöffnet und werde ausschließlich mit ehrenamtlchen Helfern betrieben. Deshalb gebe es immer wieder Personalprobleme. Trotzdem konnten Stadtmeisterschaften im Klettern und Bouldern erfolgreich durchgeführt werden, ebenso wie diverse Angebote zum Schnupperklettern.
Personalien:
Thomas Krepkowski, seit 2015 Jugendreferent, Mitglied von Vorstandschaft und Kletterhallenleitung, gibt seine Ämter auf, um sich mehr seiner Familie zu widmen. Als neuer Jugendreferent wird der 20jährige Florian Siewert gewählt.
Die bisherige Kassenprüferin Gabi Miller wird abgelöst durch Günther Treimer. Sie wird als Ehrenamt-Managerin in den Beirat gewählt und übernimmt diese wichtige Aufgabe mit den Worten „Das Ehrenamt ist das Fundament des Vereins“