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Wer sich mit philosophischen und philosophiegeschichtlichen Fragestellungen bereits eingehend befasst hat bzw. eventuell durch Literatur beschäftigt, dem sind die Sujets: Was ist Realität? Welche Bedeutung kommen innerhalb der menschlichen Kulturentwicklung jenen zeittypischen Paradigmen zu? sehr wohl vertraut.
Innerhalb der Epistemologie (Erkenntnsitheorie) setzt man sich - etwa im Laufe eines Philosophiestudiums - mit dieser Problematik unter ganz unterschiedlichen Aspekten auseinander.
Aus der Geschichte der Philosophie heraus kann man ziemlich verschiedene Paradigmen kennen lernen, beispielsweise den Aristotelismus. Der griechische Philosoph, auf dessen Werk wesenhaft unsere abendländische Kultur und unsere Geisteswissenschaften aufgebaut sind, lehrte v i e r Kausalitäten: die Beziehung Ursache-Wirkung, die wir heute normalerweise als einzige Kausalitätsbeziehung anerkennen, war nur e i n e davon.
Der bedeutendste und bislang folgenreichste Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften erfolgte, als Albert Einstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine Spezielle Relativitätstheorie vorstellte: eine revolutionäre Leistung, deren Auswirkungen in den Natur- u n d Geisteswissenschaften bis heute andauern.
Phänomene und Phänomenfelder, wie z. B. elektrische Entladungen (Blitze, Wetterleuchten) und Elektrizität, wurden in antiken und vorantiken Kulturen anders als heute gedeutet: nicht als Ausgleich einer elektrischen Potentialdifferenz, sondern als sichtbares Wirken diverser Götter (der blitzeschleudernde Zeus u. ä. m.).
Das, was damals Menschen zur Weltdeutung diente, nennen wir heute >Mythen<. Neben diesen Mythen gibt es in früheren Kulturen weitere Deutungsschemata (Paradigmen), die nicht weniger fremd und zuweilen befremdend anmuten. Aber auch heute stehen sich z. B. religiöse und naturwissenschaftliche Paradigmen gegenüber: "Gott" spielt in den verschiedenen religiösen und theologischen Paradigmen auch unserer Zeit eine zentrale Rolle - die Physik oder andere Naturwissenschaften können mit dem Begriff "Gott" nichts anfangen. In der Religion ist "Gott" der Schöpfer der Welt, in allen Religionen, gleich wie die Schöpfung in concreto gedeutet wird, ist ein Göttliches jener Uranfang, der den Beginn darstellt; in der naturwissenschaftlichen Kosmologie scheint "Gott" keinen Platz zu haben - die "Urknall-Theorie" z. B. könnte mit einem Gott, der als "unbewegter Beweger" existiert, nichts anfangen. Diese (vereinfacht) angedeuteten Beispiele skizzieren Aspekte der Thematik rund um die >Paradigmen<. Viele in der Diskussion fanden diese Fragestellung: wie begreife ich "Wirklichkeit"? Wie sieht konkret m e i n eigenes Paradigma aus? sehr interessant. Nach wie vor - seit den Anfängen des modernen Konstruktivismus - wirkt also diese Diskussion über das Wesen dessen, was wir als Realität auffassen, äusserst ansprechend auf viele. Wenn man bedenkt, dass Paul Watzlawick und weitere moderne Konstruktivisten zwar nicht mit ihrer Theorie als ganzen sich durchsetzen konnten, wohl aber ungeachtet dessen nachhaltig die Geisteswissenschaften - u. a. die Kommuniktationspsychologie beeinflusst haben, kann man eben diese Diskussion auch im Kontext geisteswissenschaftlicher Fragestellungen sehen.- Wir können gespannt sein, welche Veranstaltungen im Spirituellen Kino bzw. durch Cultus Animi noch stattfinden in diesem Jahr.-