Loamsiader und Schönheitskönigin: Fünferl begeistert im Augustinum
Dießen. Angefangen hat alles auf der Oidn Wiesn 2010 und wurde schnell zu einer „Erfolgsgschicht“: „Fünferl“ spielt sich in die Herzen der Zuschauer und ist kein Geheimtipp mehr. Dem Augustinum ist es gelungen, das „Fünferl“ zu verpflichten. Hier haben sich hervorragende Musiker und Schauspieler gesucht und gefunden: Johanna Bittenbinder (Sprache, Gesang, Trommel), Heinz Josef Braun (Sprache, Gesang, Trompete, Gitarre), Sebi Tramontana (Gesang, Posaune, Gitarre) und Andreas Koll (Sprache und Tuba). Die vier spielen „Um a Fünferl an Durchanand“. Listig, launig, lustig bringt das Fünferl eine geniale Mischung aus Liedern, Blasmusik, Texten und Kabarettelementen auf die Bühne.
Die Mitglieder des Ensembles sind bekannte Bühnenprofis: Johanna Bittenbinder kennt man aus Kino und Fernsehen, sie spielte z. B. die Hauptrolle in Max Färberböcks Niederbayern-Krimi „Sau Nummer vier“, ihr Ehemann Heinz Josef Braun war jahrelang Bassist bei „Handling“ und spielte wie auch Bittenbinder z. B. in „Wer früher stirbt ist länger tot“ von Marcus H. Rosenmüller, Andreas Koll komponiert u. a. die Musik zu „Möderderisches Bayern“ und schließlich der gebürtige Italiener Sebastiano („Sebi“) Tramontana: Er ist als Posaunist international erfolgreich.
Da hört man vieles im Dialekt, wie den „Loamsiader“ oder „bei Dir ham’s ah d’Nachgeburt aufzogn“, dann kommt ganz überraschend „Ciao, Ciao Bambina“, original italienisch gesungen von Sebi Tramontana, heulend untermalt von Johanna Bittenbinder. Ein Wiedersehen und -hören gibt es mit der legendären Schönheitskönigin von Schneizlreuth: Bittenbinder mit Krönchen auf dem Kopf auf den Spuren von Bally Prell. Zum Schreien komisch auch der Bandlwurm, der immer und überall dabei ist. Beim Fünferl ist so manches anders: Der „Münchener im Himmel“ wird zur Münchnerin – hier grantelt und frohlockt die Aloisia Hingerl.
Manches ist irrsinnig und sehr schräg, manchmal sagen auch Gesten mehr als Worte. Und dazu die von Heinz Josef Braun komponierte, wunderbare Blasmusik. Alles in allem: Ein feinsinniges „Durchanand“, das die Zuhörer begeistert. Tolle Unterhaltung und unbedingt empfehlenswert! (sr)