Schriftstück zum Nachdenken. Ein ehemaliger Flüchtling schreibt seine Gedanken und Heimatliebe in Worten nieder.
Meine liebe Heimat:
Ganz weit in der Ferne, südlich von Wien,
da leuchten die Sterne, da zieht es mich hin.
Hart an der Grenze, ganz nahe am Hain, da gibt es ein Dörflein,
da war ich daheim.
Dort hab ich gesungen, dort hab ich gelacht, dort hab ich frohe Stunden meiner Jugend verbracht. Ich bin dort geboren, drum hab ich mein Dörflein so lieb,was hab ich verbrochen dass man mich vertrieb.
So bin ich mein Dörflein von dir gegangen vor meinen Blicken die sehr kühle weite Fremde.
So bin ich gegangen, so musste ich gehen ich hatte nur einen Gedanken: Heimat wann werde ich dich wiedersehen.
Dies denk ich nun immer, das denk ich auch heut, das Heimweh wird schlimmer und größer das Leid.
Es geht mir nicht schlecht auch schön ist es hier, doch meine Gedanken sind immer meine Heimat bei dir. Oft bin ich zu Hause des Nachts im Traum, da pflück ich im Garten das Obst vom Baum.
Da bin ich im Kirchlein im Trauten daheim, ich geh auch spazieren nach Harkau hinein, ich sehe die Bekannten, die Strassen, die Felder und von oben die großen Kastanienwälder.
Dies alles verschwindet wenn der Morgen erwacht, da bin ich glücklich, denn ich hab ja die Nacht in der Heimat verbracht.
Dies schrieb eine liebe Bekannte kurz vor ihrem Tod.
Gott gebe jedem die Zeit dieses Gefühl zu entwickeln und zu pfegen.