Wer ist ein Christ?
Ist ein Christ jemand, der täglich in die Versammlungen oder regelmäßig in die Kirche geht?
Nein! Ich gehe ja auch täglich in die Garage und bin noch kein Auto geworden.
Ist ein Christ jemand, der ständig Gutes tut?
Nein! Ein Buddhist tut auch ständig Gutes.
Ist ein Christ jemand, der bereitwillig fastet und betet?
Nein! Das tun auch Millionen von Moslems.
Was aber ist ein Christ?
Ein Christ ist jemand, der eine lebendige Beziehung zu dem auferstandenen Jesus Christus hat. Der aus Liebe zu seinem Schöpfergott sogar seinen Feinden aus tiefstem Herzen vergibt. Der die Not des Nächsten sieht und Abhilfe schafft, ohne zu fragen, was denn dabei rauskommt. Der bedingungslos seine Hand auftut und nicht danach fragt, wie denn die Hilfe, die gegeben wurde, verwandt wird.
Ein Christ ist ein Fragender, der das Wort Gottes als eine Bedienungsanleitung für sein leben ansieht und aus Liebe zu seinem Herrn handelt.
Ein Christ ist ein Handelnder, der genau weiß, dass alle Ressourcen von seinem Schöpfer kommen.
Ein Christ hat Zuversicht, denn er weiß was auf ihn zukommt und kann in dieser Gewissheit die Gegenwart und die Zukunft mit gestalten.
Ein Christ ist ein Mensch, der andere Menschen im Blick hat, mit ihnen und nicht über sie redet.
Ein Christ ist ein Wissender, der die Weisheit vom Heiligen Geist direkt von Gott bekommt, denn der Heilige Geist bezeugt nur das, was Gott ihm sagt (Römer 8, 16).
Ein Christ ist jemand, der polarisiert, denn Jesus Christus trat auf und polarisierte. Er nannte die Schriftgelehrten dumm und erklärte den Unmündigen das Himmelreich. Er erklärte die Reichen für arm und die arme Witwe als überschwängliche Geberin. Er erklärte die vermeintlich Gesunden für heillos krank und heilte die Kranken. Jesus war kein Humanist, der alles unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit hielt, sondern er sprach in aller Klarheit die Wahrheit an. ER ist Licht und Salz und fordert die Christen auf Licht und Salz zu sein. Er traf immer den Mittelpunkt der Problematik. Die Frage ist nur, ob wir uns auch in unseren Gründen von Problemen und deren Auswirkungen treffen lassen wollen.
Ein Christ ist jemand, der sich von Gottes Wort treffen lässt und der auf Grund seiner Betroffenheit die Entscheidung zur Umkehr trifft. Dem Wort Buße kommt hier besondere Bedeutung zu. Erkennen was im Leben falsch läuft. Z.B. das Nachlaufen falscher Götter. Das Bekenntnis an Gott, dass man falschen Göttern gefolgt ist und die Umkehr zu einem liebenden Schöpfergott, der sich auch noch allen Nachwehen der falschen Beziehungen annimmt um sie zu bereinigen. Und das alles tut ein Christ, nicht um etwa früher oder später auszubrennen, sondern einzig aus Liebe zu seinem Herrn und Schöpfer.
Mit den "guten Christen" habe ich so manchmal meine Probleme. Ich habe gute Bekannte, die schon sehr vielen Menschen in ihrem Umfeld in verschiedensten Notlagen selbstlos geholfen haben. Sie schauen hin, erkennen die Probleme ihrer Mitmenschen und helfen bedingungslos. Ihre Haustür ist für jeden offen, der Rat und Hilfe sucht, oder einfach jemanden braucht, der für eine oder mehrere Stunden zuhört. Mit Kirche und Gott haben diese beiden aber so gar nichts am Hut. Sind sie deshalb schlechtere Menschen als es gute Christen sind. Ich glaube es kommt gar nicht darauf an welcher Kirche man angehört (wenn überhaupt) oder nach welchem Glauben man sein Leben ausrichtet. Wichtig ist einzig, wie man mit seinen Mitmenschen und der Schöpfung umgeht, ob Christ, Moslem, Buddhist oder jemand der sich außerhalb der Kirchen stellt. Gerade im Namen der Christlichen Kirche wurden doch in vergangenen Epochen immer wieder haarsträubende Beispiele von Menschenverachtung und Machthungrigkeit zu Tage gebracht. Auch heute sehe ich im Verhalten der Kirchen noch viele Defizite und auch teilweise Arroganz, was sich darin äußert, dass die Verbindung der Kirche zu den Menschen immer mehr bröckelt.