IG BCE Ortsgruppe Wertachtal ehr langjährige Mitglieder
In diesem Jahr entscheidet es sich ob wir zukünftig einen sozialen Staat haben oder nicht!
Zur Mitgliederversammlung mit Jubilarehrung hatte die IG BCE Ortsgruppe Wertachtal sich auf Einladung des neuen Ortsgruppen-vorstandes Josef Santjohanser im Rosenbräu in Türkheim getroffen. Mehr als 30 Mitglieder waren erschienen um den Jubilaren zu gratulieren. Die Laudatio mit einem „politischen Rundumschlag“ hielt Schwabens IG BCE Bezirksleiter Torsten Falke. Er brachte auch den neu eingestellten Bezirkssekretär Martin Beneke mit, der zukünftig im Allgäu die Betriebe der Kunststoff-, Papier-, Chemie- und Lederindustrie betreuen wird.
Für 50 Jahre wurden geehrt:
Adolf Frank ehemals Salamander
Gotthard Hölzle ehemals Salamander
für 25 Jahre wurden geehrt:
Werner Kampf Salamander
Hermann Müller UPM-Lang Papier
Ali Yigit UPM-Lang Papier
Bei seiner Rede berichtete IG BCE Bezirksleiter Falke über den vor wenigen Wochen durchgestandenen Tarifkonflikt bei der Firma Salamander. Man habe letztendlich in mehreren Verhandlungsrunden das maximale Ergebnis rausholen können. Ziel war es einen Anschluss an die allgemeine Entgeltentwicklung der Industrie zu halten und dabei das Unternehmen im Bestand nicht zu gefährden. Nun sei der Weg geebnet, ein harmonisches 100-jähriges Firmenjubiläum zu begehen.
Falke wies darauf hin, dass das Jahr 2017 ein in jeder Hinsicht ein Jahr der Entscheidung um die zukünftige Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland sei. Zur Bundestagswahl werben die unterschiedlichen Parteien um die Gunst der Wählerinnen und Wähler und gehen dabei auch politische Wege, die bisher im Nachkriegsdeutschland unmöglich waren. Etablierte konservative Parteien rutschen, um die Wählergunst zu erhalten, immer weiter nach rechts um der AfD das Stimmvieh wegzulocken. Die SPD etwa bemüht sich mit unkonkreten Vorschlägen und homöopathischen Dosierungen, den Sozialstaat ein wenig gerechter zu machen, scheitert aber immer noch an der Mutlosigkeit sich mit den Kapitalisten in Deutschland anzulegen, so Falke. Und die Grünen haben sich mit ihrem Verständnis für Jeden und für Alles zur Bedeutungslosigkeit debattiert.
Daher ist es in diesem Jahr wichtig, genau hinzuschauen so der Gewerkschafter. Welche Partei meint es ernst mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und mit den Rentnerinnen und Rentnern? Aus Sicht der IG BCE muss eine Regierung an die Macht, die Fehlentscheidungen aus der Zeit der Schröder-Regierung zurück nimmt. Hartz 4 gehört auf den Prüfstand genauso wie der Solidaritätszuschlag. Es kann nicht sein, das ein ¼ Jahrhundert nach der Wiedervereinigung immer noch die Bürgerinnen und Bürger zur Kasse gebeten werden, wenn gleichzeitig Steuersparprogramme für Reiche existieren, bzw. bei erkannter Steuerhinterziehung keine rigorose Aufklärung durch die Finanzbehörden erfolge. Es müssen Politiker gewählt werden, die genau hinschauen, was die Normalbürger benötigen um leistungsfähig zu bleiben und wie es einen Weg zu einem würdigen Rentensystem gibt, der auch junge Menschen dazu bringt, den bewährten Generationenvertrag aufrecht zu halten.
Auf dem Foto von links nach rechts:
Josef Santjohanser, Adolf Frank, Gotthard Hölzle, Torsten Falke