Freispruch für Erich Neumann: Sieg für die Gottesmutter!
Von ungewöhnlich großem und reißerisch geprägtem Medien-Echo waren rundweg als bizarr zu bezeichnende Rechtsstreite um der Verein Förderer und Freunde der St. Laurentius-Kapelle, Unterflossing, vor der Landshuter Justiz begleitet.
Die Vorwürfe gegen dessen ehemaligen geschäftsführenden Vorsitzenden Erich Neumann (67) waren dabei keineswegs seriös thematisiert worden.
Jetzt, da Verfahrenseinstellung wie Freispruch erfolgten, bleibt es hingegen erstaunlich still. Anlass für Paolo Slongo (74) aus Kirchheim, der Sache am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria auf den Grund zu gehen.
Als marianisch geprägter, langjähriger und inzwischen im Ruhestand befindlicher Mitarbeiter der katholischen Mission München frägt er tiefer nach in diesem Interview.
Paolo Slongo: Sicher kann man Ihnen zu diesem juristischen Erfolg und der wieder eingekehrten Ruhe herzlich gratulieren, Herr Neumann?
Erich Neumann: Gelt’s Gott, denn keineswegs kann ich sagen, dass ich dieses Theater gebraucht habe, wenngleich andererseits, es so sicher war und ist wie das Amen in der Kirche, dass es in dieser oder anderer Form auftrat und -tritt, den der Teufel bekämpft Nichts, was von ihm ist.
PS: Wenn ich Sie richtig verstehe, sehen Sie ganz andere Kräfte am Werk, als die betreibenden ehemaligen Vorstandsmitglieder?
EN: Ohne jedes Wenn und Aber: ja! Die beiden Leute, die den ganzen Irrsinn losgetreten haben, sind Gründungs- und ehemalige Vorstandsmitglieder, die zu keinem Zeitpunkt eine interne einvernehmliche Lösung angestrebt haben, sondern ganz im Gegenteil: je abstruser die längst als substanzlos widerlegten Angriffe wurden, umso mehr Gas gaben sie noch. Waren die ersten Schritte ausnahmslos emotional geprägt, kam der letzte nicht nur in völlig anderem Schriftbild, sondern juristisch angehaucht daher. Ein Schelm wer da evtl. eine konkrete Institution als lancierend vermutet!
PS: Institution kann in diesem Zusammenhang ja nur die Kirchenleitung sein. Sehen Sie das wirklich so?
EN: Nochmals aus meiner Sicht ein unumwundenes Ja! Ohne solches Schwergewicht im Hintergrund wäre auch das blamable Agieren der Justiz nicht erklärlich.
PS: Wie meinen Sie das konkret?
EN: Die Vorwürfe der Untreue – es ging um knapp unter € 400.- und als das oberste Organ des Vereins hatte die Mitgliederversammlung ausdrücklich Korrektheit bestätigt – wurden eingestellt, wobei die Staatsanwaltschaft Landshut ein seltsames Selbstverständnis bekundete, da sie – obwohl nur über ein deutsches Konto abgewickelt – von keiner vollständigen Ermittlungssicherheit ausging. Was also wäre, wenn wirkliche Summen im Spiel sind? Im sich anschließenden Verfahren wegen angeblicher Urkundenfälschung brachte man einen Verlauf zur Anklage, der gar nicht strafbewehrt ist. Das Amtsgericht Landshut negierte dies und sprach auch von Restzweifeln, welche allerdings durch bestehende, jedoch nicht zur Entscheidung herangezogene Dokumente, vollinhaltlich widerlegt sind.
PS: Was aber hat dieses, sagen wir einmal Trauerspiel der Justiz mit den Kirchenverantwortlichen zu tun?
EN: Die Bibel sagt genau bzgl. dieser von Menschen getragenen und damit fehlerbehafteten Kirchenvorstehern, dass kein Stein auf dem anderen bleiben und sie neu entstehen wird. Der unsägliche Missbrauch ist eines ihrer schlimmsten, wenn nicht überhaupt das schlimmste Verbrechen und täglich werden die Opfer durch das anhaltende Vertuschen und nicht erfolgende Entschädigungen – welche ohnehin nur eine Symbolik sein können, da es eine echte Wiedergutmachung nicht geben kann – nochmals missbraucht.
Die gleichen hier Versagenden sind es auch, welche sich gegen die Geschehnisse in Unterflossing stellen. Das Bedrückende dabei: nichts Neues unter der Sonne, die gleichen Vorgehensweisen wie in Lourdes.
PS: Mit den Geschehnissen in Unterflossing meinen Sie die Marien-Erscheinungen von Salvatore Caputa?
EN: Seine Marien-Visionen – und das ist mehr, als nur ein Wortspiel! – bis zur Anerkenntnis einer Echtheit, welche nur durch die Kirchenverantwortlichen erfolgen kann und der wir in Demut weder je vorgreifen wollten noch wollen, können bisher nur Privat-Offenbarungen oder Visionen genannt werden.
Die Geschehnisse um Salvatore Caputa sind seitens der Kirchenleitung nicht anerkannt. Ob sie echt sind, bleibt selbstverständlich ausschließlich dem kirchlichen Urteil anheimgestellt. Bis dahin ist ihm jedoch – in einer sich so aufgeklärt gebenden Zeit wie der unseren, wohl ebenso selbstverständlich, wie auch gemäß der meist unterdrückten Verlautbarung des für ihn zuständigen Bischof von Mantua – mit allem Respekt zu begegnen.
Jegliche Vorverurteilung ist absolut kontraproduktiv, wie auch sinnlos, denn an allen Erscheinungsorten weltweit bestand zu deren Stattfinden nirgendwo eine kirchliche Anerkennung. So in Fatima, deren 100. Jubiläum wir 2017 feierten, seinerzeit auch nicht. 13 Jahre dauerte es dort, zu denen Sr. Lúcia de Jesus dos Santos, eine der Seherkinder, eine Jesus-Vision hatte: “Zu lange, um den 2. Weltkrieg noch abzuwenden!“. Auch an anderen Erscheinungsorten ist ein ähnlicher Zeitversatz die Regel. Deshalb gilt: Und selbst wenn es kein Wunder ist, ist es doch wunderbar, was geschieht, dass nämlich in großer Zahl zweimal jährlich zum gemeinsamen Gebet zusammengefunden wird! Dabei legen wir allergrößten Wert darauf, dass sich alle Abläufe ausschließlich an den Vorgaben der römisch-katholischen Kirche orientieren!
PS: Die Kirchenverantwortlichen haben ja ein Kleriker-Verbot erlassen?
EN: Gegenwärtig besteht 14 Tage vor und nach den Gebetstagen mit Salvatore Caputa ein solches Verbot des Erzbischöflichen Ordinariates München und Freising, was einem Eucharistieverbot gleich kommt, selbst nachdem die Kapelle seit 14. Oktober 2019 als Privatkapelle aus dem Pfarrverband Flossing und dem Schematismus der Erzdiözese München und Freising entlassen wurde.
Auch dieses nehmen wir in Demut an, wenngleich wir es zutiefst bedauern, ebenso wie die nach wie vor fehlende Gesprächsbereitschaft, um zu einem Konsens im Geiste Christi und den Interessen der PilgerInnen zu finden.
Gerade deren Missachtung seitens der zuständigen Verantwortlichen belastet uns sehr.
PS: Wie bitte meinen Sie das genau?
EN: Salvatore Caputa wird bsw. vorgehalten, er würde durch das Tragen seines Brustkreuzes einen Bischofs-Status vortäuschen. Für wie dumm hält man die Gläubigen eigentlich? Was diese tatsächlich verwirrt, ist das Kreuzablegen von Kardinal Marx und EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm am Tempelberg in Jerusalem, oder wie man den Andechser Ex-Mönch Anselm Bilgri nach wie vor in an Priesterkleidung angelehnter Ausstaffierung auftreten und somit einen falschen Eindruck erwecken lässt.
Auch sind die Gläubigen allesamt fähig aus der Feier einer Hl. Eucharistie keine Anerkennung abzuleiten. Allerdings wäre es sowohl eine gebotene Respektsbezeugung gegenüber den teils von weither anreisenden PilgerInnen und sollte es tatsächlich ein vom Widersacher selbst kommendes Geschehen sein, so wäre die Hl. Messe die stärkste Waffe dagegen.
Meine persönliche Meinung: Wären wir in Niedersachsen, oder einem anderen entfernteren Bundesland, hätten wir Ruhe. Angesichts der Billig-Ökumene, welche Kardinal Marx und EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm unübersehbar anstreben, passt natürlich ein Marien-Gnadenort in der Diözese so ganz und gar nicht ins Planspiel. So sagten einst die TriererInnen: "Uns hat Maria bereits geholfen und den MünchnerInnen bleibt ja der Weg nach Altötting, damit sie auch ihnen hilft!“.
PS: Haben Sie eine persönliche Aversion gegen Kardinal Marx?
EN: Nein, aber manches befremdet schon sehr.
PS. Das heißt konkret?
EN: Bei einem Podiumsgespräch mit Thomas Gottschalk anlässlich des 50-jährigen Bestehen der ifp Katholische Journalistenschule kam als Antwort auf die Frage, ob er an IHN glaube, kein flammendes Plädoyer für Gott, sondern nur ein höchst peinliches Ausweichen, dass dies eine ebenso intime Frage sei, als ob er bete.
Schließlich frage man ja auch nicht so einfach, wen man wähle oder – für einen Kardinal ein höchst irritierender Ansatz! – wie oft schlafen sie mit ihrer Frau. Lacher im Saal gab es: Verständnis der Gläubigen auch?
Vor diesen Hintergründen kann sein Vorstoß zur Freigabe des Empfanges der Hl. Kommunion ohne jede Auflagen bei gemischtkonfessionellen Ehen auch dahingehend interpretiert werden, dass er eben eine “billige“ Ökumene anstrebt und im Zugehen auf die Protestanten dann auch viele katholische Glaubensschätze, wie bsw. die marianischen eher hintanstellt.
Interessant ist vielleicht auch folgender Gedanke: Damit hätten dann auch jene Kleriker, welche relevante Teile dessen nicht mehr glauben (können), was sie lehren und/oder wofür sie stehen (sollten) noch weniger Rechtfertigungsproblematik.
PS.: Zurück zu Unterflossing. Worauf basieren die Vorgehensweisen des Kapellen-Vereines?
EN: Ausschließlich auf dem, was die römisch-katholische Kirche selbst vorgibt. In erster Linie dem Apostolischen Schreiben Verbum Domini vom 30. September 2010, Kapitel 14, Teil b von Papst Benedikt XVI. zu Privatoffenbarungen: “Folglich hat die Synode empfohlen, den Gläubigen zu helfen, das Wort Gottes von Privatoffenbarungen zu unterscheiden. Diese sind nicht dazu da, die endgültige Offenbarung Christi … zu vervollständigen, sondern sollen helfen, in einem bestimmten Zeitalter tiefer aus ihr zu leben. Der Wert der Privatoffenbarungen ist wesentlich unterschieden von der einer öffentlichen Offenbarung: diese fordert unseren Glauben an, denn in ihr spricht durch Menschenworte und durch die Vermittlung der lebendigen Gemeinschaft der Kirche hindurch Gott selbst zu uns. Der Maßstab für die Wahrheit einer Privatoffenbarung ist ihre Hinordnung auf Christus selbst. Wenn sie uns von ihm wegführt, dann kommt sie sicher nicht vom Heiligen Geist, der uns in das Evangelium hinein- und nicht aus ihm herausführt.
Die Privatoffenbarung ist eine Hilfe zu diesem Glauben, und sie erweist sich gerade dadurch als glaubwürdig, dass sie auf die eine öffentliche Offenbarung verweist. Die kirchliche Approbation einer Privatoffenbarung zeigt daher im Wesentlichen an, dass die entsprechende Botschaft Nichts enthält, was dem Glauben und den guten Sitten entgegensteht; es ist erlaubt, sie zu veröffentlichen und den Gläubigen ist es gestattet, ihr in kluger Weise ihre Zustimmung zu schenken. Eine Privatoffenbarung kann neue Akzente setzen, neue Weisen der Frömmigkeit heraus-stellen oder alte vertiefen. Sie kann einen gewissen prophetischen Charakter besitzen (vgl. 1Thess 5,19-21) und eine wertvolle Hilfe sein, das Evangelium in der jeweils gegenwärtigen Stunde besser zu verstehen und zu leben. Deshalb soll man sie nicht achtlos bei Seite schieben.
Sie ist eine Hilfe, die angeboten wird, aber von der man nicht Gebrauch machen muss. Auf jeden Fall muss es darum gehen, dass sie Glaube, Hoffnung und Liebe nährt, die der bleibende Weg des Heils für alle sind. … Solche Gnadengaben, ob sie nun von besonderer Leuchtkraft oder aber schlichter und allgemeiner verbreitet sind, müssen mit Dank und Trost angenommen werden, da sie den Nöten der Kirche besonders angepasst und nützlich sind. …
Das Urteil über ihre Echtheit und ihren geordneten Gebrauch steht bei Jenen, die in der Kirche die Leitung haben und Denen es zukommt, den Geist nicht auszulöschen sondern Alles zu prüfen und das Gute zu behalten.“ (Vatikanum II, Konstitution über die Kirche 12)
Und zudem hat Seine Heiligkeit Papst Paul VI. am 14. Oktober 1966 das Dekret der Heiligen Kongregation für die Verbreitung des Glaubens bestätigt (Nr. 58/59 A.A.S.), das die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Schriften erteilt, die sich auf übernatürliche Erscheinungen beziehen, auch wenn das Nihil obstat der kirchlichen Autorität nicht vorhanden ist.
Damit soll – was ich ausdrücklich betone – in keiner Weise dem Urteil der Kirche (Ortsbischof) vorgegriffen werden!
PS: Wie ist es Ihnen mit den insbesonders medialen Diffamierungen ergangen?
EN: Wie nahezu immer, wenn es um Religion oder Glauben geht, werden ganz niedere Instinkte bedient und schlägt Nichts von dem durch, was eigentlich seriöse Umsetzung der Aufgabe ist, welche Medien als 4. Gewalt haben, zumindest haben sollten!
Es hat schon geschmerzt, dass ehemalige WeggefährtInnen das losgetreten haben. Wir konnten seinerzeit – auch dem Kirchenjahr entsprechend – vom Hosianna des Palmsonntages zum Kreuziget ihn am Karfreitag nachempfinden.
Dass selbst ein Leitmedium wie die Süddeutsche um plumpen Boulevardstil bemüht war, erschreckte ebenso, als mich sog. Kollegen in der Recherche brutalst belogen und hintergangen haben.
Insgesamt aber kommt mir meine Glaubenseinstellung zu Hilfe, indem ich es guten Gewissens IHM aufopfern konnte und kein menschliches Leid an das SEINE, für uns getragene, heranreichen kann.
PS: Was ist Ihr Fazit aus den Ereignissen und machen Sie weiter?
EN: Am Ende wird “mein Unbeflecktes Herz siegen“, das ist nur eine der vielen Mut machenden Verheißungen der Gottesmutter und nach diesen erfolglosen Attacken gegen Unterflossing ein ganz kleiner Vorgeschmack auf IHREN und des Himmels großen Sieg!
Natürlich mache ich weiter: Die Mitglieder haben mir einstimmig ihr Vertrauen ausgesprochen und damit eine Verpflichtung auferlegt, der ich von Herzen gerne nachkomme. Was könnte es auch Schöneres geben, als ein Stück in SEINEM Weinberg zu arbeiten und der Gottesmutter den Weg zu bereiten?
Ganz herzliche Einladung daher zum nächsten Gebetstag am – Fatima-Tag! – 13. März 2021, der nach dem Sonnenwunder vom 14. März 2020 sicher mit dem positiven Verlauf vor der irdischen Justiz ein weiterer Meilenstein werden wird!
PS: Gelt’s Gott für das Gespräch!
EN: Ganz meinerseits und segn’s Gott!
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Marienstatue an der St. Laurentius-Kapelle
© Bild https://jungfoto.de CC – St. Laurentius-Kapelle Unterflossing Außenansicht
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – St. Laurentius-Kapelle Unterflossing Innennansicht
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Salvatore Caputa
© Bild: Privat CC – Paolo Slongo
© Bild: www.chapman-foto-art.de CC – Erich Neumann