Harburger Pfarrstelle wieder besetzt - Lange Vakanz beendet
„Sie sind jetzt Stadtpfarrerin“ prägnant und kurz brachte es Rosa Wersinger als Vertrauensfrau des Harburger Kirchenvorstandes beim Festakt im Gemeindehaus auf einen Nenner, was zuvor beim Festgottesdienst in St. Barbara in liturgischem Rahmen vollzogen wurde. Nach langer Vakanz wurde Vikarin Dr. Regine Kellermannvon Regionalbischof Axel Piper zunächst ordiniert und dann von Dekan Johannes Heidecker in ihr neues Amt eingeführt. Im Kreise geistlicher und weltlicher Würdenträger, ihrer Familie, Freunden und Weggefährten nahm Regine Kellermann in der vollbesetzten Kirche Platz, in der Pfarrerin Ulrike Brödel letztmals als Vertreterin der Pfarrstelle nach einem feierlichen Einzug Begrüßungs- und Dankesworte sprach. Musikalisch gestalteten den Festgottesdienst die Posaunenchöre Harburg und Schaffhausen unter Leitung von Georg Luff und Rolf Winter, der Kirchenchor von Andrea Eisele dirigiert und die Organistin Gudrun Kosok.
Berührende Ordination
Dem Regionalbischof für den Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper oblag es, die feierliche Einsetzung von Dr. Kellermann in das Amt einer Pfarrerin vorzunehmen. In seiner Predigt skizzierte der Theologe kurz den beruflichen Werdegang Kellermanns, betonte ihre fundierte Ausbildung, die erfolgreiche Promotion und ihre Lebenserfahrung aufgrund verschiedenster Tätigkeiten in der kirchlichen Jugendarbeit bis zum Vikariat in Oberhaching. Aber auch die Kirchengemeinden nahm der Regionalbischof mit in die Pflicht, auf ihre Pfarrerin zu schauen, ihr Inspiration zukommen zu lassen und für sie zu beten. Dekan Johannes Heidecker verdeutlichte mit dem Text der Ordinationsurkunde die Aufgaben und Pflichten der neuen Pfarrerin. „Ja, mit Gottes Hilfe“ erklärte sie vor der Gemeinde ihre Bereitschaft, das Amt der Verkündigung und der Sakramentsverwaltung auf Lebenszeit auszuüben und erfuhr mit den gleichen Worten das Vertrauen und die Unterstützung ihrer neuen Kirchengemeinden. Mit vorgetragenen Lesungen assistierten Pfarrer Karsten Schaller aus Oberhaching und Pfarrer Matthias Biber von der evangelischen Diakonieanstalt Augsburg die Ordinationsfeier. Regionalbischof Piper, den beiden Geistlichen, Pfarrerin Jacqueline Björnram als befreundete Bischofssekretärin der schwedischen Diözese Skara und den beiden Vertrauensleuten Rosa Wersinger und Konrad Haller symbolisierten mit Handauflegungen das Segenszeichen.
Amtsübertragung
Dekan Johannes Heidecker dankte im Rahmen der offiziellen Amtseinführung zunächst allen Verantwortlichen für die Mithilfe und Unterstützung zur Überbrückung der Vakanz, ehe Rosa Wersinger die Einführungsurkunde vortrug und diese Regine Kellermann übergab und dieser der kirchliche Dienst für die Gemeinden Harburg undSchaffhausen übertragen wurde. In festlicher Weise feierte die neue Pfarrerin mit ihrer Gemeinde Abendmahl und gab gleich mal Organisatorisches zum Ablauf im Zusammenhang mit dem Coronavirus vor.
Auch den weltlichen Festakt im Gemeindehaus umrahmte der Posaunenchor musikalisch und bei allen Gastrednern kam die Freude über die Neubesetzung der Harburger Pfarrstelle durch Dr. Regine Kellermann wiederholend zum Ausdruck. Die Vertrauensleute der Kirchenvorstände aus Schaffhausen und Harburg, Stellvertretender Landrat Reinhold Bittner und Ingrid Herde als Vertreterin der katholischen Kirchengemeinde wollen mit ihren Begrüßungsgeschenken der neuen Pfarrerin ihren künftigen Wirkungskreis in der Natur näherbringen. Bürgermeister Wolfgang Kilian erschloss mit statistischen Zahlen den künftigen Wirkungskreis und unterstrich die große Aufgabe der Ökumene aufgrund der paritätischen Verhältnisse beider Kirchen in der Stadt. Landessynodalin Christa Müller sprach dazu die Einladung zum Ökumenischen Kirchentag im Mai nach Donauwörth aus und Oberkirchenrat Michael Martin bescheinigte als Leiter des Referats Ökumene im Landeskirchenamt Regine Kellermann Weitblick und Bereitschaft zu Neuem. Wie für viele Kirchenbesucher war es auch für Giorgos Vlantis, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern ein Novum, die Ordination einer Pfarrerin und deren Amtseinführung mitfeiern zu dürfen und ermutigte mit diesen Eindrücken zum Dialog der Christen.
Ob es Fügung war, dass Dr. Regine Kellermann jetzt zur Pfarrerin von Harburg berufen wurde, blieb letztlich unbeantwortet, denn mit dem herzlichen Dank für den wohlwollenden Empfang ließ sie wissen, dass bei den Umzugsvorbereitungen aus einer schwer zugänglichen Schrankschublade der Kirchenführer von St. Barbara Harburg zum Vorschein kam, dessen Herkunft aber ungeklärt blieb.