20. Alpenländische Mariensingen in Maria Hilf, Speiden
Der 14. August beinhaltet im Eisenberger Ortsteil Speiden am Vorabend des Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, ein ganz besonderes Kleinod Allgäuer Volksfrömmigkeit: das längst schon traditionelle Alpenländische Mariensingen im Rokokojuwel aus dem 17. Jahrhundert. Die daneben stehende Gnadenkapelle wurde aus Dank für die Errettung seines Kindes von einem Speidener Kleinbauern errichtet.
Liebevoll vorbereitet vom Kirchenpfleger Jakob Häfele und seiner Ehefrau Marianne, sowie den Gebrüdern Böck, Weißensee, einst initiiert und über all die Jahre stets vortrefflich organisiert, fanden sich zum 20jährigen Jubiläum in der Wallfahrtskirche Maria Hilf https://de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Mar... daher auch Größen wie der, über den Bayerischen Rundfunk weithin bekannte Johannes Hitzelberger, Pfronten, ein.
Keineswegs nur Dank Urlaubsregion, wird dieses weit über sie hinaus bekannte Marienlob in der, wie immer mit vollbesetzten Kirche gerne angenommen.
Die Stoabach Weisenbläser eröffneten und ließen im weiteren Verlauf noch viermal ihre Instrumente von der oberen Empore aus erklingen.
Maria sei von uns gegrüßt folgte seitens der Pfrontener Stubensänger, welche zudem Maria schönste und Maria Mutter unsres Herrn vortrugen.
Pfarrer Wolfgang Schnabel von der Pfarreiengemeinschaft Seeg, begrüßte und führte in den Abend ein, sprach zwischen den Stücken noch zwei besinnliche Texte und verabschiedete letztlich mit dem priesterlichen Segen,
Die Wertacher Singföhla gingen zu Herzen mit wir grüßen Dich Mutter der Gnaden, o sei gegrüßt Maria, dem Maria-Lied und besonders ihrem Obedklang.
Die Stubenmusik Pfronten spielte mit vier Stückerln auf und herausgelöst davon das Gitarrenduo Hitzelberger-Haf noch mit zwei weiteren zu Ehren der Gottesmutter.
Die Gastgeber, Gebrüder Franz und Roland Böck, wurden neben ihrem Hör o Mutter dies Gebet im Weiteren bei o sei uns gegrüßt, dem Naturjodler, sowie abschließenden saget Dank durch die herausragenden Stimme von Sonja Rist ideal ergänzt.
Lang anhaltender Applaus der Besucherinnen war, bei freiem Eintritt – Spenden teilen sich zu Gunsten der hier gebürtigen und in Albanien wirkenden Missionsschwester Bernadette, sowie dem Unterhalt der Wallfahrtskirche – hochverdiente Anerkennung aller Mitwirkenden.
Niemand konnte oder gar wolle sich entziehen, als Marien- und damit Gotteslob gesanglich wie instrumental erklang und die Antriebsfeder dazu: ehrlicher Glaube und innige Frömmigkeit so zutiefst berührend erlebbar wurden.
Dieser seelischen Erbauung folgte leibliche Stärkung im Haus Christine www.christine-eisenberg.de und beim zünftigen Beisammensein war schnell klar, auch 2019 erklingt es in bewährter Weise: das Alpenländische Mariensingen in Maria Hilf, Speiden!
In Vorfreude darauf halten wir ein wenig inne und vergessen nicht, dass der 14. August, der Vortag des Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, als Gedenktag des Hl. Pater Maximilian Maria Kolbe OFM an die Großtat seiner Selbsthingabe erinnert.
Mit ihr ermöglichte er, auch Schutzpatron der Journalisten, nicht nur einem Häftling in Auschwitz das Überleben des KZ, sondern so auch erst seinen seelsorgerischen Dienst an den mit ihm im Hungerbunker von Block 11 untergebrachten 9 Todeskandidaten.
Zudem lesen wir, was bsw. wikipedia ausführt: die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel – umgangssprachlich als der längst nicht mehr überall begangene Feiertag Maria Himmelfahrt bekannt – ist ein am 01. November 1950 durch Papst Pius XII. verkündetes Dogma der römisch-katholischen Kirche. Die Dogmatisierung wurde in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus bekannt gegeben.
Die Definition des Dogmas in Munificentissimus Deus lautet: “Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die Unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“
Papst Paul VI. fasste das Glaubensgeheimnis von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel so im Credo des Gottesvolkes vom 30. Juni 1968 zusammen: “Verbunden in einer ganz innigen und unauflöslichen Weise mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung, wurde die allerseligste Jungfrau, die unbefleckt Empfangene, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen und – in Vorausnahme des künftigen Loses aller Gerechten – ihrem auferstandenen Sohne in der Verklärung angeglichen.“
Das Dogma kann als logische Folgerung aus dem Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens angesehen werden, in dem ausgesagt wird, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde. Da Maria, die Mutter Jesu, schon vor der Geburt von jedem Makel der Erbsünde bewahrt worden ist, hat sie bereits zu Lebzeiten auf der Erde dem göttlichen Bild des Menschen voll und ganz entsprochen, sodass sie beim Übergang ins ewige Leben keiner Läuterung mehr bedarf. Maria nimmt das vorweg, was alle Gerechten bei der Auferstehung am Jüngsten Tag erwartet. Der Vollendung des irdischen Lebens folgte die Aufnahme in das Himmelreich mit Leib und Seele.
In der Ostkirche kennt man seit dem 6., im Westen seit dem 7. und 8. Jahrhundert das Fest der Entschlafung Marias (Koimesis bzw. Dormitio). Als lehramtliche Äußerung in der lateinischen Kirche werden die von Papst Alexander III. in seinem Brief Ex litteris tuisaus dem Jahr 1169 hervorgehoben, in dem es heißt: “Maria […] migravit sine corruptione“; zudem die Aufnahme entsprechender Texte bei der Brevierreform durch Papst Pius V. (1568).
Papst Pius XII. wandte sich am 01. Mai 1946 an alle Bischöfe mit der Bitte um ein Votum, ob die leibliche Aufnahme Mariens als Dogma zu verkündigen sei. Die Anfrage wurde zuerst als Brief veröffentlicht und später in den Acta Apostolicae Sedis als Enzyklika Deiparae Virginis Mariae gedruckt. Das Ergebnis (22 Gegenstimmen bei 1181 Bischöfen) ermutigte, die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens dogmatisch zu verkündigen.
Die Orthodoxie teilt den im Dogma festgehaltenen Glauben, steht aber “vor Allem unter dem formalen Gesichtspunkt der Inanspruchnahme der päpstlichen Autorität und Unfehlbarkeit in Distanz“ zu dieser Lehraussage.
Für die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel gibt es kein “direktes biblisches Zeugnis“.
In der Theologie ist es umstritten, inwieweit das Dogma als “explizit oder implizit geoffenbart“ zu gelten habe, ob es formell oder bloß virtuell in der Hl. Schrift enthalten sei“.
Folgende Belegstellen werden von der katholischen Dogmatik u. A. als Anklänge angeführt:
“Erheb Dich, Herr, komm an den Ort Deiner Ruhe, Du und Deine machtvolle Lade!“ (Ps 132,8 EU). Die hier erwähnte aus unverweslichem Holz gefertigte Bundeslade sei als Wohnung Gottes auf Erden ein Bild des unverweslichen Leibes Mariens.
“Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar.“ (Offb 11,19 EU)
“Wer ist die, die aus der Steppe heraufsteigt, auf ihren Geliebten gestützt?“ (Hld 8,5 EU)
Auch die sonnenumkleidete Frau aus der Apokalypse des Johannes (Offb 12,1 EU) und die Gnadenfülle Mariens (Lk 1,28 EU) werden als Hinweise auf die leibliche Aufnahme und Verherrlichung Mariens gedeutet.
Die Aufnahme Mariens in den Himmel bedeutet, “dass sie nach Beendigung ihres irdischen Lebens in den Zustand gelangt ist, in den die übrigen Gläubigen erst nach der Auferstehung am Jüngsten Tag kommen werden“, bzw. in den Zustand, in den die am Jüngsten Tag lebenden Menschen verwandelt werden.
Als Kernaussage des Dogmas wird angesehen, dass Maria auf Grund ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Christi “auch an der Auferstehungsgestalt Christi als die Ersterlöste und Vollerlöste teil[nimmt]. So ist sie Typus der ganzheitlichen Hinordnung des Menschen auf Gott […] [und] die prototypisch und exemplarisch Erlöste“.
Das Dogma lässt die theologisch kontroverse Frage offen, ob Maria gestorben und die Aufnahme eine Vorwegnahme der allgemeinen Auferstehung ist oder ob „die Aufnahme als Vorereignis der Verwandlung der bei der Wiederkunft Christi noch Lebenden zu verstehen ist.“ Ebenso auch die Frage, wie die Identität des verklärten und des irdischen Leibes Mariens zu sehen ist? Maria soll “einfach als [...] Vorverherrlichte gekennzeichnet sein“. Es besteht insoweit “keine direkte Parallele zur Frage nach der Einheit des irdischen und des verklärten Leibes Jesu“, die „durch die pneumatische Leiblichkeit Jesu in den Ostererscheinungen manifestiert“ ist.
Ebenso bleibt zudem offen, ob auch andere Heilige das Privileg einer Vorverherrlichung genießen.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist
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