Bundestagswahl 2009 - ein politischer Kommentar
politischer Kommentar:
Nachdem am 23. September die Wochenzeitschrift, "Der Bergsträsser", in einer ganzseitigen Anzeige die Serie "Rettet die Wahlbeteiligung" zu Erde trub, konnte sich zumindest in den Gemeinden der Bergstrasse zeigen, dass der Trend zur Wahlmüdigkeit hier nicht eintrat. In Bickenbach wurden 4061 Wahlberechtigte zu den Urnen gerufen. 3205 folgten dem ruf und damit 78,9 %. Vor vier Jahren waren es noch 83,3 % aber immerhin lag die Gemeinde immer noch um gut 20 % höher als das nahe gelegene Darmstadt. Scheinbar ist es so zu sehen, dass die Wahlmüdigkeit der Bürger zunimmt, je grösser die Städte werden.
In Wahlkampfzeiten rang die Aktion der Wochenzeitung "Der Bergsträsser" um mehr Wahrheit und Glaubwürdigkeit in der Politik. Das war wohl der falsche Weg. Leider muss man da sagen. Die Finanzkrise die im letzten Herbst über uns hereinbrach war doch schon 2003 abzusehen. Noch unter Gerhard Schröder wurde ein Gipfel von Banken und Politik einberufen um eine Bad Bank zu bilden. Als dies ruchbar wurde, fiel dies sehr schnell unter den Tisch. die Folge davon, die West-LB hatte Probleme bereits vor dem Crash. die IKB und die KfW folgten und mit dem Herbst die restlichen Banken. während hier hunderte Milliarden in marode Banken flossen und sich die Banker mit Bonuszahlungen an sich selbst belohnte, wurden Heerscharen an Angestellten entlassen. Heute haben wir mit Kanzlerin Merkel genau die Leute weiter am Ruder, die für die Misere Schuld sind. Keiner fragt, warum das Aktiengesetz nicht angewandt wurde. Der Aufsichtsrat hätte massenweise Anzeigen gegen die Vorstände auf den Weg bringen müssen. Aber was geschah? Nichts. Statt dessen holte sich Frau Merkel einen Berater ins Boot, der vorher die HRE in den Bankrott trieb.
"Der Bergsträsser" hat schon recht, wenn er meint, Kompetent zu wählen heisst offenbar, Täuschung als notwendiges Mittel der Politik zu akzeptieren.
Trauern wir mit ihm um den gesunden Menschenverstand, der irgendwo auf der Strecke blieb.