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13 Frühaufsteher

  • 13 Aufrechte im Morgennebel, dritter von links Walter Weiershäuser
  • hochgeladen von Bodo von Rühden

auf dem Weg zum großen Konzert im Nebel;

Was macht man am 01.Mai? Eine Maitour,
ist doch klar.
Unsere heutige begann um 06:00 Uhr.
Dicker grauer Nebel, liegt noch über Holzhausen,
als sich ein Häuflein von 13 unverzagten unter der Linde sammelt.
Einige der Teilnehmer sind schon die letzten Jahre
regelmäßig bei der Vogelstimmenwanderung dabei gewesen,
für mich ist das heute eine Premiere.
Der 70 jährige Walter Weiershäuser, vom Vogelschutzverein Lohra,
ist heute unser Führer ins Reich der Vogelstimmen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Naturfreunde unter seiner sachkundigen Führung
den Rufen und Gesängen unserer heimischen Vogelwelt lauschen.
Walter Weiershäuser führt diese Wanderung schon zwei Jahrzehnte an.
Noch am Treffpunkt unter der Linde hören wir bereits vielfältigen
Vogelgesang, und auch die Krähen rufen durch den Nebel.
Nebelhorn mal anders. Einer von diesen schwarzen Vögeln nimmt
das wohl besonders ernst. Kein kräh, kräh; sondern ein deutliches
Tröten ist zu hören, klingt wie eine kaputte Spielzeugtrompete,
einer meiner Mitwanderer erzählt mir, dass er diesen Ruf schon seit
mehr als 10 Jahren kennt
Vielleicht hatte diese Krähe mal Musikunterricht.
Auf dem Weg die steil ansteigende Grabenheckerstraße hinauf, gibt es grundsätzliches zu erfahren. Bei unseren Singvögeln unterscheidet man zwischen Ruf und Gesang.
Die Rufe dienen der Verständigung, etwa – Vorsicht Katze!!
Der Gesang ist für die Brautwerbung und den Revieranspruch da.
Je besser und lauter der Sänger, um so größer seine Chancen auf
Fortpflanzung und ein entsprechend großes Revier.
Ein ganz besonderer Sänger, die Mönchsgrasmücke, hebt sich
jetzt aus dem vielstimmigen Vogelgesang hervor.
Ein melodisches Geplauder klingt aus verschiedenen Richtungen,
wird immer lauter und endet mit einem Überschlag aus
flötenden Tönen. Jedes mal entsteht eine neue Melodie.
Der Weg führt uns weiter, in das nahe gelegene Vogelschutzgebiet,
hier wachsen Weiß und Schwarzdorn und bilden gemischt mit Buchen,
Eichen und wilden Kirschbäumen ein stachliges aber auch übersichtliches Biotop.
Ideales Brutrevier für viele Singvögel.
Wie zum Beweiß ertönt der melodisch, flötende Gesang einer Amsel.
Sie können wir in den frühen Morgenstunden und auch am Abend
bei ihrem Liedvortrag begleiten. Für ihren Vortrag sucht sie sich gerne
Baumwipfel, aber auch Dachfirste aus.
Von der Spitze eines Kirschbaumes aus erklingt der Gesang der Dorngrasmücke.
Er ist dem der Mönchsgrasmücke nicht unähnlich, nur etwas rauer und schneller.
Typisches Kennzeichen der Dorngraßmücke ist ihr Singflug, er beginnt auf einer Singwarte,
von dort fliegt sie singend bis zu einer weiteren Singwarte, wo ihr Gesang endet.
Ein neuer Sänger ist jetzt zu vernehmen, ein melodisches Zwitschern, Pfeifen und
Flöten erklingt, immer in der gleichen Tonfolge, eine Singdrossel gibt uns die Ehre.
Gegen Ende unserer Wanderung, der Nebel lichtet sich langsam, und gibt den Blick
frei über frisch gepflügte Felder, und über Brachland, geben uns Feldlerchen ein
wunderschönes Begleitkonzert, laut tirilierend steigen sie vom Ackerboden hinauf in die
Nebelschwaden, bis sie über dem Nebel sind und halten dort noch einen
minutenlangen Liedvortrag. Ein fantastisches Nebelkonzert.
Voll gepackt mit neuen Eindrücken, erreichen wir unser Ziel, die Wanderhütte des OHGV
kurz unter dem Gipfel des 504 m hohen Hünsteins. Hier scheint die Sonne bereits voller
Kraft und unter uns wabern Nebelschwaden durch die Täler.
Dieses Bild zwingt mich beinahe, die verbliebenen 40 Höhenmeter bis zum
Hünsteinturm in Angriff zu nehmen.
Die Aussicht von hier oben ist einfach herrlich. Der Weg hat sich gelohnt.
Nahe den Baumwipfeln und hoch über Holzhausen, kann man die Seele baumeln lassen.

  • 13 Aufrechte im Morgennebel, dritter von links Walter Weiershäuser
  • hochgeladen von Bodo von Rühden
  • Bild 1 / 17
  • der Sänger im Nebel, ein Amselhahn singt uns sein Lied
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  • Bild 2 / 17
  • historisches am Wegrand, Eingang zu einer Eisenerzmine, heute die Heimat von Fledermäusen
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  • Bild 5 / 17
  • keine Nebelschlußleuchte, fotografieren im Nebel.
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  • Bild 7 / 17
  • mit dem ganzen Hausstand der Sonne entgegen.Eine Schönheit am Wegesrand.
  • hochgeladen von Bodo von Rühden
  • Bild 11 / 17
  • über dem Nebel, kann die Freiheit grenzenlos sein.
  • hochgeladen von Bodo von Rühden
  • Bild 15 / 17

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12 Kommentare

Informativer Bericht über ein Vogelstimmenwanderung, viele Vögel sieht man nicht, aber man kann sie anhand der Stimmen erkennen, ich beschäftige mich seit Jahren schon damit!
Beim NABU ist am Wochende vom 8.- 10. Mai wieder das große Vogelzählen angesagt...

Siehe NABU Link darüber: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/stundederga...

na ALLE erkennt wohl nur ein Profi.
aber zum Glück gibt es ja Vogelstimmen-CD's, LP's
schade, daß es hier in der Stadt kaum Drosseln gibt, aber dafür singt gerade, trotz Regen, gleich vor meinem Fenster eine Nachtigall..

jetzt fehlen mir zwei stimmen für einen Kanon:
"Abendstille überall,
Nur am Bach die Nachtigall
Singt ihre Weise
klagend und leise durch das Tal."

Tja .. die Wohnung habe ich auch mit der Lupe gesucht..
im Ernst - 4 Minuten Fußweg zur U-Bahn und Tram - aber eine absolut ruhige Nebenstraße mit vielen hohen Bäumen und ohne vis-à-vis denn gegenüber ist ein Schulgarten, der aber kaum genutzt wird, also ein Vogelparadies und gleich dahinter kommt ein kleiner Park und dahinter sind Kleingärten.
Und die rückwärtigen Fenster gehen auf Hausgärten der Parallelstraße, da nisten Meisen.
Rundherum massenhaft Nester von Amseln, Elstern, Staren, Eichelhähern und allen möglichen Kleinvögeln.
Ein Turmfalke verirrte sich manchmal hierher, aber eigentlich wohnt er auf der anderen Seite der Hauptstraße.
Auf dem Balkon meiner Tochter nisteten schon alle möglichen Vögel, mehrmals sogar Mauersegler in einem Spezialkasten.
-- und zu guterletzt:
Füchse am Alex .. sind seit ein paar Jahren etwas völlig Normales. :-))

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