Die sagenhaften „Riesinnen von Dassow“
Eine Station der „Sagen- und Märchenstraße Mecklenburg-Vorpommern“ bildet die Stadt Dassow in Nordwestmecklenburg. Wer auf der B 105 die Stadt erreicht, dem fallen an der Lübecker Straße die beiden legendären „Riesinnen“ auf, zwei Holzfiguren, die deutlich machen, wie die Insel Buchwerder im Dassower See entstanden sein soll.
Die Informationstafel vor der Holzskulptur erklärt den Passanten die Sage, die in Kurzform (nach einer Textfassung von Burkhard Wunder) lautet:
Als einst der Dassower See (der eine Verbindung zur Ostsee besitzt) durch ablandige Winde trockengefallen war, wählten zwei Frauen aus Orten der gegenüberliegenden Ufer die willkommene Abkürzung.
Die Frau aus Selmsdorf holte von der Johannstorfer Seite eine Schürze voll Lehm, die aus Johannstorf von der Halbinsel Teschow eine Schürze voll Sand. Als sie einander begegneten, vertieften sie sich in ein Gespräch, so dass sie das wiederkehrende Wasser nicht bemerkten.
Sand und Lehm strömten aus ihren Schürzen und bildeten ab sofort die kleine Insel Buchwerder. Auch ein Fazit der Sage: Wenn Frauen plaudern, vergessen sie Raum und Zeit.
Der Holzschnitzer Roland Karl aus dem Dorf Dobra (Ortsteil von Bad Liebenwerda) im Bundesland Brandenburg gestaltete die „Riesinnen von Dassow“ 2009 während eines Skulpturenwettbewerbs. Der Heimatverein Dassow stellte 2010 die Statue der „Riesinnen“ als Blickfang am Ortseingang aus Richtung Lübeck auf.