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Menschen, Tiere, Tod - Unschuldiger Pinguin aus Cuxhaven dritter Todesfall des Wochenendes

Drei Tiere mussten am Wochenende sterben, weil Menschen Fehler machten. Am Samstag tötete ein Tiger im Kölner Zoo eine Pflegerin und im Nationalpark in Alaska hat ein Grizzly einen Rucksacktouristen in Stücke gerissen. Doch die Menschen „revanchierten“ sich ziemlich schnell. Der Tiger wurde erschossen und im Kurpark-Zoo in Cuxhaven knipsten Einbrecher einem völlig unschuldigen Pinguin die Lichter aus.

In Madagaskar wäre nicht passiert, was sich am Wochenende in Cuxhaven ereignete. Randalierer brachen in den Kurpark-Zoo ein und stießen die Stahltür zum Pinguin-Gehege auf. Der drollige Vogel stand offenbar direkt dahinter und verlor sein Leben. Unklar ist, ob der Schreck oder der Schlag die Todesursache war. Dem Zoo entstanden durch die Aktivitäten 3.000 Euro Schaden – die Hälfte davon durch den Tod des Frackträgers, wie auf ndr.de zu lesen ist. Den vier Pinguinen Skipper, Private, Rico und Kowalski aus der Filmreihe „Madagascar“ wäre solch ein Schicksal vermutlich erspart geblieben. Sie hätten sich einen perfiden Plan ausgedacht, um die Einbrecher zu vertreiben oder gar dingfest zu machen. Umgebracht hätte das quietschfidele Quartett die Täter aber nicht.

Weniger gnädig zeigte sich ein Sibirischer Tiger im Kölner Zoo. Er biss eine Tierpflegerin zu Tode. Die 43-jähirge Frau hatte ein Sicherheitstor offen gelassen, während sie Reinigungsarbeiten verrichtete. Dabei sprang der Koloss mit Namen Altai die Tiger-Spezialistin von hinten an und hauchte ihr Leben aus. Zoodirektor Theo Pagel erlegte Altai mit einem Großkalibergewehr vom Dach aus. Erschossen wurde auch ein Grizzly aus dem Denali-Nationalpark in Alaska. Dieser hatte einen Touristen getötet, der beim Fotografieren des Bären nicht die Verhaltensregeln beachtete und keinen Sicherheitsabstand hielt. Die Fotos auf der Digitalkamera lassen darauf schließen, dass der Bagpacker mindestens acht Minuten lang zu nah am Grizzly dran war. Zusammenfassend lässt sich sagen: Drei Tiere mussten ihr Leben lassen, weil der Mensch rücksichtslos ist (Fall „Pinguin“), zu Fehlern neigt (Fall „Tiger“) oder sich beim Abenteuer-Urlaub zu dumm verhält (Fall „Grizzly“).

Weitere Todesfälle in Zoos in Deutschland und Österreich
Im Mai 2007 erdrückte ein Moschusochse (350 kg) im Berliner Tierpark Friedrichsfelde eine Pflegerin. Der Direktor ließ den Bullen am Leben, weil er nichts dafür kann, dass der Sicherungsbalken vor der Gehegetür nicht richtig geschlossen war. Im Februar 2005 hatte ein vierjähriger Elefantenbulle im Wiener Zoo offenbar keine Lust auf eine Dusche und tötete einen 39-jährigen Tierpfleger aus Deutschland. Drei Jahre vorher im März 2002 attackieren drei Jaguare ebenfalls im Wiener Zoo – allerdings vor den Augen der Besucher – eine 21-jährige Pflegerin. Die Frau, die zur Fütterung kam, hatte vergessen, die Luke zu den Großkatzen zu schließen und sich dadurch im Prinzip selbst zum Futter gemacht. Sie wurde ebenso durch einen Genickbiss getötet wie ihre Kollegin im Tierpark Chemnitz im November 2006. In diesem Fall war allerdings ein Leopard der Mörder, der die Unachtsamkeit (Käfig war nicht richtig verriegelt) der 23-Jährigen gnadenlos ausnutzte.

In grauer Vorzeit vegetierten Raubtiere nicht hinter Gittern dahin, sondern tobten sich in freier Wildbahn aus. Dabei wurden sie auch mal von Ureinwohnern mit einem gezielten Speerwurf erlegt. Heute werfen "zivilisierte Menschen" den Speer nur noch durchs weite Rund. Dabei geht es primär um Weite. Bei den Wilhelm-Unger-Spielen des Allgemeinen Rather Turnvereins (ART) im Rather Waldstadion bei Düsseldorf traf ein Speerwerfer allerdings einen Kampfrichter an der Halsschlagader. Wie die Feuerwehr berichtete, war der 75-Jährige zur Messung losgelaufen, noch bevor der Speer zu Boden fiel. Sieben Teilnehmer erlitten einen Schock, darunter der jugendliche Werfer. Der Kampfrichter ist trotz Notoperation mittlerweile gestorben. Auch in diesem Fall hat ein Mensch einen schwerwiegenden Leichtsinnsfehler begangen und mit dem Tod bezahlt. Bleibt nur eine Frage: Wieso hat eigentlich niemand den Speerwerfer erschossen?

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3 Kommentare

> "Bleibt nur eine Frage: Wieso hat eigentlich niemand den Speerwerfer erschossen?"

Weil er ein Mensch ist!?

Ein Mensch und unschuldig. Letzteres ist bei Tieren nicht immer ein Kriterium, um am Leben gelassen zu werden.

> "Ein Mensch und unschuldig. Letzteres ist bei Tieren nicht immer ein Kriterium, um am Leben gelassen zu werden"

Weil es da auch nicht um eine Schuldfrage geht, sondern um Notwendigkeiten.
Der erwähnte Tiger z.B. hat die Rettung eines Opfers verhindert und musste beseitigt werden. Beim Bären kann ich nur vermuten, dass die gefährlicher werden, wenn sie auf den Geschmack gekommen sind und man sie dann vorsichtshalber abschießt.

Wir alle wehren uns gegen Übergriffe von Lebewesen (von Bakterien über Mücken und Zecken bis hin zu Ratten oder wildernden Hunden) wenn das nötig ist.

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