Rund um den Ith
Burg Coppenbrügge - auf den Spuren von Zar Peter dem Großen
Wilden Rittern und holden Burgfräulein sind wir bei unserem Ausflug zur Burg Coppenbrügge zwar nicht begegnet, dafür aber Kundigus dem Eisenmann, der uns am Burgtor freundlich begrüßte.
Ursprünglich war die Burg Ende des 13. Jahrhunderts von den Grafen von Spiegelberg als eine Wasserburganlage mit Graben und Wall angelegt worden. Den Platz hatten sie mit Bedacht gewählt, denn hier führte die alte Handels- und Heerstraße von Aachen nach Königsberg entlang.
Unser Weg führt allerdings nicht über diese Straße (die heutige B1), sondern direkt über die steinerne Brücke aus dem Jahr 1785 zum Burgtor. Ursprünglich gab es hier einmal eine hölzerne Zugbrücke. Im Laufe der Jahrhunderte haben die dicken Mauern der mächtigen Türme rechts und links des Burgtores einiges erlebt. Die Burg wurde gebrandmarkt, wieder aufgebaut und im 18. Jahrhundert im barocken Stil umgestaltet. Davon ist heute allerdings nicht mehr viel zu sehen, da nach dem Verkauf der Burg an das Königreich Hannover im 19. Jahrhundert das Schloss und in den folgenden Jahren auch fast alle Wirtschaftsgebäude abgerissen wurden. Mitte des 20. Jahrhunderts diente die Anlage sogar als Steinbruch. Der Innenhof der Burg wird heute durch ein großes Fachwerkhaus geprägt. Im ehemaligen Kanzleigebäude war früher das Coppenbrügger Amtsgericht untergebracht, seit 1986 wird das Gebäude als Museum genutzt. Hier bekommen wir spannende Einblicke in die Geschichte der Burg, die Wallfahrten am Ith und die Geologie der Umgebung.
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Zur WebseiteUnd dann stoßen wir im Museum auf Spuren der Kurfürstin Sophie von Hannover. Die traf sich in der Burg Coppenbrügge Ende des 17. Jahrhunderts zusammen mit ihrer Tochter Sophie Charlotte mit Zar Peter dem Großen. Die Peterlinde auf dem Burgwall erinnert an dieses Treffen, das als "Damenfrieden von Coppenbrügge" in die Geschichtsbücher Einzug hielt. Denn das freundschaftliche Treffen soll einen Krieg zwischen Österreich und Brandenburg-Preußen verhindert haben. Die Peterlinde auf dem Burgwall ist eine prächtige Sommerlinde mit dem gewaltigen Stammumfang von ca. sechs Metern. Im 18. Jahrhundert wurde sie als dreistöckige Laube erwähnt. Von dieser Laube ist heute nichts mehr erhalten, aber beeindruckend ist dieser uralte Baum dennoch.
Auf dem Burggelände und im Burggarten sind neben dem Eisenmann Kundigus noch weitere, interessante Kunstwerke ausgestellt. Ein längerer Bummel durch die Burganlage lohnt also auf jeden Fall. Und wer Lust auf Kaffee und Kuchen hat, kann im Burgcafé einkehren.
Der Eintritt in die Burg und in das Museum ist kostenlos. Wenn es euch dort so gut gefällt wie uns, könnt ihr aber gerne etwas spenden.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Bummel durch meine Bilderserie zur Burg Coppenbrügge!
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Ein lohnendes Ziel, danke für's Mitnehmen
LG Renate