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Apfel-Ernte im Hause Erwin Müller in Buttenwiesen

  • ... die eigenen Äpfel schmecken doch am besten
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Ein Portrait: Herr Müller und seine Hobbys

Im ersten Moment vermutet man gar nicht den erfolgreichen Unternehmer , so
bodenständig und bescheiden wie sich Herr Müller gibt.
Wenn Erwin Müller sen. sich für etwas interessiert, dann ist das mit einer Intensität, wie man es sich kaum vorstellen kann. Nach dem Motto: entweder "ganz, oder gar nicht".
So zielstrebig wie er den Erfolg seines Unternehmens vorantrieb, so betreibt er auch sein Hobby.
In den 90er Jahren begann er damit, sich als "Apfelbauer" zu betätigen.
Schon immer interessierte es ihn, welche Sorten sich in unseren klimatischen Verhältnissen am besten eignen würden.
Apfelplantagen in Südtirol weckten sein Interesse, was natürlich überhaupt nicht mit unserer Gegend zu vergleichen ist. Deshalb hat er trotz intensiver Information und Pflege seiner Apfelzucht auch Rückschläge hinnehmen müssen, wie er mir berichtete.
Viele südliche Sorten eignen sich nicht für unsere Gefilde, da muss man mit Mehltau, Rost und Insektenbefall rechnen, weil sie nicht resistent genug sind und feuchtkalte Witterungsverhältnisse begünstigen solche Krankheiten.
Aus Fehlern lernt man und so experimentierte er mit verschiedenen robusten Sorten.
Inzwischen gibt es wohl kaum ein Fachbuch, das Erwin Müller nicht gelesen hat, er informierte sich bis ins letzte Detail um dann seine "Kraft" in diese Passion zu stecken.
Sein erster großer Obstbaumgarten ist um eine Apfelplantage reicher geworden.
Mehr als 1000 Apfelbäume sind im Laufe dieser kurzen Zeit zu einer beachtlichen Größe herangewachsen und die Erträge können sich sehen lassen.
Alles wird natürlich rein biologisch angebaut und biologisch behandelt. Deswegen sind die Früchte auch für Allergiker geeignet, im besonderen die historischen Obstsorten.
Ich werde gleich mal einen "Biss" wagen, ... die schönen Äpfel, besonders die roten haben es mir angetan, eben auch was für's Auge.
An die "Goldparmäne" (eine alte Sorte) kann ich mich noch gut aus meiner Kindheit erinnern. Wir hatten zuhause auch mal so einen Winterapfelbaum. Mein Vater sagte immer, das ist der "König unter den Äpfeln". Weil er so klein ist, steckt die ganze Kraft des Baumes in ihm. So wurde es mir jedenfalls immer erzählt. Mal hören, was Herr Müller zu meinem "Wissen" sagt.
Die Goldparmäne ist eine der ältesten Apfelsorten, sie entstand um 1510 und man nennt sie auch die "Königin unter den Prinzessinnen", ... aha, also lag ich gar nicht so sehr daneben.
Der neuere Apfelgarten liegt leicht erhöht in Vorderried/Buttenwiesen und wurde vor 4 Jahren angelegt. Herr Müller nennt es seine "Versuchsanstalt", dort möchte er die Sorten herausfiltern, die sich für unser Klima am besten eignen.
Die aktuell gepflanzten Sorten sind: Elstar, Gala, Golden Delicius, Cox Orange, Topaz, Jonagold, Idared, Berlepsch, Akmene, Pinova, Rewena, Retina, und Florina, später sollen noch neue Sorten dazukommen.
Wenn nicht gerade gearbeitet wird, sitzt Herr Müller im Obstgarten auf der Bank vor dem kleinen Gartenhäuschen und kann den Ausblick über Äcker und Wiesen bis nach Wertingen genießen. Hier kann er vom Alltag abschalten, wie er mir bestätigte.
Ein Rasenmäher steht bereit um die Wege zwischen den Spalieren gepflegt zu halten.
Herr Müller kann nicht alles alleine bewältigen, deshalb hat er doch einige fleißige Helfer, die ihm zur Hand gehen.
Der andere Obstgarten, bzw. die Streuobstwiese liegt in der Nähe seines Wohnhauses. So kann er schon beim Aufstehen einen Blick aus dem Fenster in den Obstgarten werfen. Besonders schön ist der Ausblick im Frühjahr, wenn alles blüht und natürlich jetzt, wenn man von den Äpfeln "angelacht" wird.
Auf der Streuobstwiese gedeihen außer Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pfirsichen, Zwetschgen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Weintrauben, Johannisbeeren,Renekloden,Pflaumen,Mirabellen und Quitten auch noch Knoblauch als Unterpflanzung gegen Schädlinge.
An erster Stelle stehen die alten Apfelsorten, wie z.B.: weißer Klarapfel, Jakob Fischer, Rosenapfel, verschiedene Renetten, weißer Glockenapfel, Goldparmäne, Brettacher und Gloster.
Wie alles bei den Müllers, ist auch hier der Garten vorbildlich angelegt und gepflegt. Darauf wird größter Wert gelegt.
Bestimmte Sorten werden feinsäuberlich in Kisten abgepackt, aus anderen wird Saft gepresst und in Kanister abgefüllt.
Viele Äpfel verschenkt Herr Müller und der "Rest" wird am Eingang seines Versandhauses in Buttenwiesen kilo-, bzw. literweise günstig verkauft, ... darüber hat sich bestimmt schon mancher gewundert, aber es wird gut angenommen.
Nach einem Einkauf ist es doch ein Genuss in einen frischen Apfel zu beißen.
In seinem Hobby steckt viel Herzblut. Früher hätte er dazu nicht soviel Zeit investieren können, aber jetzt, in seinem sogenannten "Ruhestand" hat er die Muse dazu. In Wirklichkeit ist er doch noch täglich in seinem Betrieb.
Mit liebevollem Blick schaut er auf seine Nachfolger, seine Familie ist im sehr wichtig.
Fast alle Familienmitglieder arbeiten im Familienbetrieb, darauf ist Herr Erwin Müller sen. besonders stolz.
Das Versandhaus Erwin Müller Buttenwiesen ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis Dillingen.
Vor über 60 Jahren gründete der gelernte Kaufmann als 21jähriger seinen Textilgroßhandel.
In seinem Betrieb, den er ohne fremde Hilfe auf die Beine stellte, arbeiteten anfangs nur 2 Personen. Das war er und seine Frau Aurelia. Inzwischen gibt es in der Firmengruppe Erwin Müller mehr als 1500 Mitarbeiter.
Darauf kann er mit Recht stolz sein. Ja und "seine" Buttenwiesener sind auch stolz auf ihn, wie ich immer wieder höre.
Golf spielen oder segeln - so etwas kann sich Herr Müller nicht vorstellen. Nein, Äpfel sind sein Hobby. Eine andere Passion sind seine Oldtimer mit denen er auch gerne durch die Gegend fährt. Besonders stolz ist er auf sein erstes Firmenauto, einen alten Vorkriegs-Opel P4, der immer noch in seinem Besitz ist.
Seine Angehörigen schmunzeln manchmal in Bezug auf seine "ungewöhnlichen" Hobbys. Aber alle trinken gerne Apfelsaft und beißen gerne in die "hauseigenen" Äpfel, doch vor allem sind alle mächtig stolz auf ihren "Chef"!
Mich hat alles so begeistert, dass ich schon am Überlegen bin, mir in meinen Ziergarten einen Apfelbaum zu pflanzen, ... aber ob's mit dem Versandhaus klappt ... 
Eines ist jedenfalls sicher, das war bestimmt nicht mein letztes Interview mit Herrn Müller!

  • ... die eigenen Äpfel schmecken doch am besten
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  • Erwin Müller sen. in seiner "Streuobstwiese", die mitten in Buttenwiesen liegt.
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  • eine sehr alte Sorte sind die "Goldparmäne" ...
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  • wunderschöne Bogengänge begleiten mich entlang der Weinstöcke
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  • Im Obstanbau kennt sich Herr Müller aus und weiß auf alle Fragen die richtige Antwort.
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  • demnächst darf ich den "Suser" probieren.
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  • die letzten Brombeeren, auch sie gehören in die Mischkultur
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  • Quitten, daraus macht man Saft und Gelee.
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  • Quitten, ... eine Augenweide
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  • "Schöner aus Boskoop", eine Renettensorte
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  • sein Name ist weißer Klarapfel, obwohl er gelb ist
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  • 1000 Apfelbäume in Vorderried/Buttenwiesen ...
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  • in dieser herrlichen Lage ...
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  • ... gedeihen die Spalierbäume im Zusamtal
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  • Diese bunte Mischung durfte ich mit nach Hause nehmen.
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  • Ein Mann, der weiß wo's lang geht
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15 Kommentare

Klasse Beitrag!

Allen vielen Dank, ich freue mich immer sehr über eure Kommentare.

Ein großer Dank gilt natürlich meinem Interviewpartner Herrn Müller, der mir viel Zeit gewidmet hat und mich genauestens über sein Hobby aufgeklärt hat. Ich habe sehr viel dabei gelernt.

Besonders stolz bin ich, dass der Beitrag im neuen "myheimat Wertinger" abgedruckt wurde:http://www.myheimat.de/wertingen/freizeit/jetzt-ne...

Viele Grüße Lisa

Schöner Bericht, Lisa - man spürt in jedem Wort Deine Begeisterung!
Ist auch ein tolles Hobby - aber auch recht arbeitsintensiv!
LG Heidi

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