„Spielen macht Schule - Spielen macht schlau!“ Im neuen Spielezimmer der Ulrich-von-Thürheim- Grundschule gibt`s allerhand Lehrreiches und Unterhaltsames
Der Hausaufgabenraum ist das beliebtestes Zimmer der Ulrich-von-Thürheim Grundschule in Pfaffenhofen geworden. Das liegt nicht an dem schicken neuen Gelbton an den Wänden, sondern an seinem Inhalt.
Konrektorin Sybille Krause hatte sich mit einem Konzept erfolgreich beim Wettbewerb „Spielen macht Schule“ beworben. Die Schüler haben nun für Vertretungsstunden, Regenpausen und anderen Gelegenheiten die neuesten Brettspiele, Bausätze und Knobelaufgaben zur Verfügung.
„Spielen macht Schule“ ist eine Initiative des ZNL Transfer-Zentrums für Neurowissenschaften und Lernen sowie des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“ mit Sitz in Frankfurt. Gesponsert wird das Projekt vom Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie.
Das langfristig angelegte Projekt will dem Spielen im Schulalltag der Kinder mehr Raum geben. Die eingesetzten Spiele haben erfahrene Pädagogen und Wissenschaftler des ZNL auf ihren Lerneffekt geprüft und nach pädagogischen Kriterien bewertet. Das bedeutet: Nur Spielzeug von hohem pädagogischen Nutzen, das für Grundschulkinder geeignet ist, das Kinder in ihrer Entwicklung fördert und zu Lernerfolgen beiträgt, kommt in den Spielezimmern zum Einsatz.
Mit der Einrichtung der Spielzimmer wollen die Gründer der Initiative den natürlichen Spieltrieb fördern. Spielen regt wichtige Lernprozesse an, die Kinder auf die intellektuellen, lebenspraktischen und sozialen Anforderungen in Schule und Alltag vorbereiten. Ziel der Initiative ist es, Kindern in Zeiten von erhöhtem Bildschirm-Konsum – ob Fernsehen, Gameboy oder PC – das klassische Spielen wieder näherzubringen. Denn Spielen ist nicht nur ein Grundbedürfnis jedes Kindes, sondern es ist auch wichtig für die geistige, soziale und motorische Entwicklung eines jungen Menschen. Kurz: Spielen macht schlau!
Hintergrund des Projektes sind Erkenntnisse der Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, die durchs Fernsehen stattfindet. Für die Pfaffenhofener Schulkinder heißt es nun mehr denn je: „Spielen macht Schule!“
"Hintergrund des Projektes sind Erkenntnisse der Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, die durchs Fernsehen stattfindet."
Also um zu diesem Ergebnis zu gelangen, muss man aber wohl kein Hirnforscher sein. Die Erkenntnis, dass Kinder ihre besser Welt "begreifen" wenn sie genügend Anregungen bekommen, ist ja nun wahrlich nicht neu. Früher gehörte zur einfachsten Arbeiterfamilie eine Spielesammlung. Da versammelten sich Großeltern, Eltern und selbst die Kleinsten zum gemeinsamen Spiel.
Man kann auch mit zwei Knöpfen und einem flachen Blechdeckel (Cremedosendeckel) ein Kind sinnvoll beschäftigen. "Flohhoppen" mit Knöpfen ist auch ein interessantes Spiel.
So gut wie dieses Projekt vielleicht auch sein mag. Aber es galt früher wohl auch die Regel, dass nur in der Freizeit gespielt wird. In der Schule konzentriert man sich ausschließlich auf den Unterricht, ohne Ablenkung. Getobt wird in der Pause...
Aber ich bin eben schon älter, bin kein Hirnforscher, kein Pädagoge. Eigentlich ist es schade, dass die Schule den Kindern jetzt auch noch das gemeinsame Spiel beibringen muss. Was machen denn die Eltern heute überhaupt noch allein? Wenn ich da an all die Frühfördermaßnahmen denke die notwendig sind (Spracherwerb oder feinmotorische Defizite) muss man sich schon fragen, was mit unseren Kindern los ist. Liegt es an der mangelnden Förderung im Elternhaus oder haben all diese Kinder tatsächliche körperliche und geistige Defizite?
Bei Frühgeborenen oder behinderten Kindern sehe ich all diese Fördermaßnahmen (Spiele in der Pause) als Notwendigkeit an.