DER NACHWUCHS PRÄSENTIERT SICH ALLERORTS - SELTENE GÄSTE AM WÜRMSEE - ZWILLINGE, VIERLINGE und mehr... Entdeckungen eines Abends! EIN NEUER AUSZUG AUS DEM BURGWEDELER NATURTAGEBUCH!
Trotz bedrohlicher Regenwolken und dem Rat einer Nachbarin lieber nicht zu fahren, startete ich die allabendliche Radtour bei einem, nach wundervollem abendlichen Sonnenschein, einsetzenden kräftigen Regenschauer.
Ich wurde mit wunderschönen NATUREINDRÜCKEN belohnt...
Auf dem Weg lugte eine Ricke durch eine Waldschneise.
Mit einem Blick aus dem Augenwinkel wird dieser Ort immer - im Vorbeiradeln - beobachtet. Dort wurde schon häufiger, im satten grün einer üppig wachsenden Wiese, Rehwild angetroffen.
Die hübsche Ricke verharrte trotz meiner Nähe längere Zeit still an einem Fleck. Beim zweiten Blick entdeckte ich erst die Öhrchen eines kleinen gefleckten, braunen Wesens an ihrer Seite und dann plötzlich noch ein zweites Kitz, welches zuvor, noch versteckt im hohen Gras kauernd, auf die Rückkehr der Mutter wartete. Leider wurde sie durch einen vorbeifahrenden Radler, mit laut quitschendem Rad, beunruhigt und konnte nicht länger beobachtet werden. Sie begab sich nicht fluchtartig, aber zügig mit ihrem Nachwuchs in eine sichere Deckung im angrenzenden Waldstück.
Eine besondere Überraschung erwartete mich am Würmsee.
Er wurde an diesem Abend von einem Schwanenpaar besucht, welches vorübergehend die beiden Gänsefamilien - Graugänse (Anser anser) - mit ihren insgesamt acht Küken aus dem Wasser scheuchte.
Seit ich ihn regelmäßig während der Radtouren abends umrunde, war es der erste Besuch der majestätisch erscheinenden Wasservögel auf dem Gewässer.
Auch der Kuckuck hielt sich wieder hier im Gebiet auf und wechselte an den Ufern des Sees laut rufend häufiger seinen Standort. Kurz sah man ihn im blitzschnellen Flug den See überqueren.
Ein Reiherentenpaar zog seine Bahnen. Die krächzenden Rufe der Blässhuhnweibchen und die mehr knallenden Laute der Blässhuhnmännchen schallten über den See. Auch in der Dämmerung verrät sich der dunkle Vogel auf dem Wasser durch sein hell leuchtendes Stirnschild. Weithin sichtbar sind auch die Höckerschwäne durch ihr strahlend weißes Gefieder, es ist es dient als territoriales Signal.
Auf dem Rückweg bot sich noch ein wildes Schauspiel.
Ich konnte an diesem Abend zwei "boxende" Feldhasen beobachten.
Sie jagten einander in einem atemberaubenden Zickzackkurs über das Feld und vergaßen dabei vollkommen ihre Umgebung. Die Ursache und Begründung für dieses Verhalten war einfach. Die dämmerungs- und nachtaktiven ansonsten einzelgängerischen, friedlichen und eher scheuen Feldhasen sind besonders zu Beginn der Paarungszeit im Frühling auch tagaktiv. Dann sieht man die Männchen häufiger um ein empfängnisbereites Weibchen kämpfen. Sie jagen sich und „boxen”. Dabei schlagen mit den Vorderpfoten aufeinander ein.
Im Moorgebiet am Rande des Würmsees gaben die Frösche ein lautes Konzert und die hoch fliegenden Schwalben versprachen einen guten nächsten Tag...
Ich wünsche viel Spaß beim Betrachten der, in bunten Bildern, festgehaltenen Erlebnisse dieses Abends.
Zu diesem Beitrag gibt es eine Fortsetzung: NATUR PUR - LIBELLENSOMMER (und mehr...) am WÜRMSEE - DER VIERFLECK ( Libellula quadrimaculata) und andere große und kleine gefügelte Wesen...und immer wieder Begegnungen mit Kitz und Co.
Siehe hier: http://www.myheimat.de/burgwedel/natur/natur-pur-l...
Liebe Susanne,
wie immer gut und interessant geschrieben und schön bebildert. Ich bin nach wie vor ein Fan Deiner Berichte.
LG
Adalbert