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Campanula - Glockenblumenvielfalt

Der bot. Name Campanula bedeutet Glocke, Glöckchen, bezogen auf die Blütenform.
Die Zartheit der meisten Blüten der Glockenblume und die blaue Farbe haben Dichter und Erzähler inspiriert sich so viele Gedanken über diese Pflanze zu machen.
Feen und Elfen werden oftmals mit den Blütenglocken als Kopfbedeckung dargestellt, selbst "moderne" Kinderbücher bekommen dadurch einen Hauch Romantik.
In Schafftsteins Blauen Bändchen „Von Blumen und Bäumen“, Märchen und Legenden aus der Pflanzenwelt, habe ich eine hübsche Geschichte gefunden:

"Wie die Glockenblumen entstanden sind"

Einst waren die Mäuse in großer Not; denn die Katze fing und tötete alle, die sich sehen ließen. Da kamen sie zusammen und ratschlagten, wie sie sich vor der Katze schützen möchten. Aber da war guter Rat teuer, und die erfahrensten Mäuse bedachten sich lange vergeblich.
Endlich erhob sich ein junges Mäuslein und sprach: "Wir kaufen eine Glocke, die hängen wir der Katze um den Hals; dann hören wir’s gleich, wenn sie kommt!"
Alle riefen froh: "Das ist ein guter Vorschlag; das wollen wir tun!" Sie legten sogleich all ihr Geld zusammen und kauften eine Glocke.
Nun berieten sie weiter und sprachen: "Wer will der Katze die Glocke umhängen?" Da riefen sie alle: "Ich nicht!"
"Ich auch nicht!"
Da lag nun die schöne Glocke nutzlos da, und es erhob sich ein Streit unter ihnen.
Die eine Maus sagte: "Du bist Schuld daran, dass ich mein schönes Geld ausgab!" Die andere rief: " Nein, du bist selber schuld daran!"
Zuletzt kaufte ihnen ein Wiesenzwerg die niedliche Glocke ab, und der schenkte sie einer schönen Blume auf der Wiese.
Und seit der Zeit gibt es Glockenblumen.

Campanula rapunculus, die Rapunzel-Glockenblume wächst verstreut an Wegrändern, auf Wiesen und Äckern, aber wer bringt sie schon mit dem Märchen der Gebr. Grimm „Rapunzel „ in Verbindung? Ok, wissenschaftlich läßt sich nicht nachweisen, dass diese Glockenblume mit dem Märchen in Verbindung steht, es könnte sich auch um Rhabarber gehandelt haben, da dieser Rapa bzw. Rapum genannt wurde und es hier eine Verwechselung durch die Gebr. Grimm gab.
Diese Glockenblume ist in einem Teil des Jahres aber zur menschlichen Ernährung herangezogen worden, von Oktober bis April kann geerntet werden, dann setzt die Blüte ein, und die rübenähnlichen Wurzeln werden ungenießbar, die Blätter werden als Salat oder als Spinat zubereitet. Auch die Wurzeln kann man in einen Salat mischen oder auch als Gemüse kochen.
…..aber Vorsicht: Diese Pflanze gehört in die Gattung „einmal im Garten, immer im Garten“.
Campanula alliariifolia, aus dem Kaukasus und Teilen Kleinasiens stammt die Knoblauchrauken- oder Lauchblättrige Glockenblume.
…..aber Vorsicht: auch diese Pflanze gehört in die Gattung „einmal im Garten, immer im Garten“.
Campanula barbata, die bärtige Glockenblume wächst wild von Südnorwegen bis zu den Sudeten.
Campanula bolognese, die Europäische Glockenblume, Bonner oder Bologneser Glockenblume ist in Deutschland heimisch.
Campanula carpatica, die Karpatenglockenblume, sie wuchert zwar nicht, dafür aber samt sie sich reichlich aus, also auch was für die Kategorie „einmal im Garten, immer im Garten“.
Campanula collina, aus dem Kaukasus stammt diese mit ihren unterirdischen Ausläufern Matten bildende Glockenblume.
Campanula fenestrella, die adriatische Glockenblume wächst recht kompakt.
Campanula garganica, die Monte Gargano-Glockenblume
Campanula glomerta, die Knäuelglockenblume blüht vom Mai bis September, das Suffix glomerta beschreibt den Blütenstand, = zu einem Knäuel gehäuft und trifft die Beschreibung der meist lila Blüten recht genau. Die Einzelblüte hat starke Ähnlichkeit mit der Blüte des Enzians.
Campanula Hybride „Sarastro“, Starkwüchsige Kreuzung von C. trachelium und C. punctata mit extrem rauen Laubblätter und tiefdunkelblauen bis zu 7 cm langen Blütenglocken.
Campanula lactiflora, aus dem Kaukasus stammt diese Glockenblume, die mittlerweile aber in England und Schottland schon eingebürgert ist. Die Art hat lockerere Blütenstände als die handel erhältlichen Sorten.
Campanula latifolia, die Waldglockenblume
Campanula persicifolia, die pfirsichblättrige Glockenblume, gehört auch zur Gattung „einmal im Garten, immer im Garten“.
Campanula portenschlagiana, die Dalmatiner- Polsterglockenblume, eignet sich hervorragend für Steingärten und Böschungen, wo sie sich unaufhaltsam, aber langsam durch Ausläufer ausbreitet.
Campanula poscharskyana, die Hängepolster-Glockenblume aus Kroatien, eignet sich hervorragend für Steingärten und Böschungen, wo sie sich unaufhaltsam, aber langsam durch Ausläufer ausbreitet.
Campanula punctata, die Heimat dieser Art sind feuchte, steinige Berghänge, sandige Flussufer und Gehölzränder in Ostsibirien, Nordchina, Korea und Japan.
Campanula sarmatica, die Sarmatische Glockenblume ist endemisch im nördlichen Kaukasus und in Georgien und Aserbaidschan.
Campanula stevenii ssp. altaica, die Heimat dieser Glockenblume ist der Kaukasus.
Campanula takesimana, beheimatet in Korea hat sie sich aber unseren klimatischen Gegebenheiten sehr gut angepasst, wüchsig ohne lästig zu werden.
Campanula x pulloides, attraktive und robuste kleine Glockenblume mit kurzen unterirdischen Ausläufern, eine Kreuzung von C. pulla und C. cochleariifolia var. turbinata.

  • Campanula latifolia var. macrantha "Alba"
  • hochgeladen von Christiane Frost
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  • Campanula x pulloides "G. F. Wilson"
  • hochgeladen von Christiane Frost
  • Bild 29 / 29

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8 Kommentare

Super! Ein informativer und unterhaltsamer Beitrag :o)

Danke für die nette Geschichte und die schöne Glockenblumen-Galerie!

VG Sabine

Christiane, vielen Dank für dieses sehr informativen Beitrag, die hübsche Geschichte und die herrliche Fotoreihe.

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