Sigmar Tacke setzt auf das Wir-Gefühl
Für den geplanten Dorfladen in Fuhrberg gibt es drei Wochen nach der Vorstellung des Projekts unverbindliche Zusagen über 160 000 Euro. „Wir werden Klinken putzen müssen“, sagt Ortsbürgermeister Heinrich Neddermeyer.
Ein Lebensmittelmarkt am Ortsausgang Richtung Mellendorf mit Back- und Metzger-Shop sowie einem EC-Automaten: 80 Fuhrberger Haushalte haben bisher dem Aufruf, als Gesellschafter zur Realisierung eines solchen „Dorfladens“ nach Resser Vorbild beizutragen, Taten folgen lassen. Viele waren als Testkäufer in dem Wedemärker Ortsteil, sind Neddermeyer zufolge begeistert und zufrieden zurück gekommen. Anschließend erklärten sie sich bereit, sich mit Beiträgen zwischen 500 und 3500 Euro an dem Projekt zu beteiligen.
„Wir brauchen aber eigentlich jeden Haushalt“, sagt Bürgermeister-Stellvertreter Sigmar Tacke. Er zählt auf das Wir-Gefühl, kann aber auch eine lapidare Rechnung aufmachen: Wer 20 Jahre lang mit dem Bus nach Burgwedel fahren muss, statt im Dorf einkaufen zu können, gibt dafür 4500 Euro aus – und mit dem Auto noch mehr.
Neddermeyer spricht von einer „relativ sicheren Anlage in ein Sachobjekt, das man unter Kontrolle hat“. Die Rendite wachse mit der Höhe des Eigenkapitalanteils. Wer größere Beträge anlege, könne bei der Gesellschaftsform GmbH & Co. KG mit Steuervorteilen rechnen.
Noch klafft eine große Finanzierungslücke: Mindestens 460 000 Euro – die Hälfte der Grundstücks- und Baukosten – sind Voraussetzung. Wichtig sei, dass jetzt aufwache, wer das Dorfladen-Anschreiben noch herumliegen habe. „Wenn wir das Projekt ad acta legen müssten, ist es für unsere Generation erledigt.“ Ortsbürgermeister Heinrich Neddermeyer ist morgen und am Mittwoch, 30. Februar, jeweils von 18 bis 19 Uhr im Feuerwehrhaus sowie unter Telefon (0 51 35) 422 in Sachen Dorfladen ansprechbar.
[von Martin Lauber]