myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Die Geschichte der Kastratensänger

Ich habe letzte Woche einen Bericht über die Kastratensänger, die es überwiegend in Italien gab im Fernsehen verfolgen können.
Dieser Bericht hat mich wirklich schockiert und leid tun mir die ganzen kleinen Knaben die dabei ihr Leben lassen mussten.

Kastratensänger gab es seit der Spätantike, wurden öfter mal verboten aber hielten sich dennoch bis Mitte des 19 Jahrhunderts.
Kastratensänger bezeichnete man einen Sänger, der vor der Pubertät der Kastration unterzogen wurde. Das Ziel war den Stimmbruch/Wechsel zu unterbinden um die Knabenstimme zu erhalten. So wurden aus den Knaben ein Erwachsener der aber seine hohe Stimme behielt aber dennoch kraftvoll damit umgehen konnte. Das war teilweise für die Kirchenchöre erforderlich, da dort keine Frauen singen durften. Im Anschluss bekamen sie dann Gesangesunterricht, welcher sehr hart war. Sie wurden behandelt wie ein Instrument nicht wie ein Mensch.
Die Kastration an sich war zu den damaligen Zeiten kein Zuckerschlecken da man von sterilen Operationsmethoden oder auch den erforderlichen Medikamenten keine Ahnung hatte. So mussten viele Knaben ihr Leben dabei lassen oder waren zeitlebens verstümmelt.

Um Nachschub zu besorgen wurden Reiter ins Land geschickt um nach möglichen Knaben zu suchen. Wurden sie fündig haben sie dem armen Bauern ein paar Taler für ihr Kind gegeben, nahmen es mit und verstümmelten es.

Ich empfinde das als eine ganz grausame Vorstellung!

Es war nun aber auch nicht so das aus jedem Kastraten ein Stimmwunder wurde. Nur wenige von den ganzen kastrierten Knaben fanden den Weg auf die Bühne. Sie; die nicht berühmt wurden traf ein schweres Los. Sie mussten versuchen in Kirchenchören unterzukommen, zogen mit den Gauklern mit oder mussten sich Prostituieren.
Viele Damen der feinen Gesellschaft hielten sich gerne einen Kastraten, da diese sich aufopferungsvoll um ihre Herrin kümmerten.

Es wurde durch die Kastration nicht nur das Wachstum der Stimmbänder unterbunden sondern auch andere gesundheitsschädliche Aspekte waren vorhanden. Das Längenwachstum war beeinträchtigt und zwar so das viele Kastrierte übermäßig groß wurden und im späteren Alter zur Leibesfülle neigten sowie Brustansätze bekamen.
Kastraten durften nicht heiraten, dass war ihnen verboten.

Die Stimmlage der Kastraten bezeichnete man als überirdisch. Im Grunde war es eine reine Kunststimme und die, die es auf die Bühne geschafft hatten wurden gefeiert wie Popstars.

Berühmte Kastraten waren Senesino, Farinelli, Caffarelli und Antonio Bernacchi.
Über Farinellis Leben wurde im Jahr 1994 ein Film gedreht Titel : "Farinelli". Der Gesang wurde von einer Sopranistin und einem Countertenor getrennt eingesungen und auf einem Tonmischpult gemixt.

Der letzte Kastratensänger der päpstlichen Kapelle "Alessandro Moreschi", verstarb im Jahre 1922. Von ihm sind sogar noch Tonbandaufnahmen erhalten.

Weitere Beiträge zu den Themen

KastrationAnno dazumalKirchenchorKnabenKastratensängerMittelalter

56 Kommentare

Ich habe mal danach gegoogelt.
Das stimmt tatsächlich das darüber in der Presse mal gesprochen wurde!

Na Gottseidank ist aber nix passiert.
Das wäre doch auch das absolute Ding gewesen.
Stellt euch mal den armen Heintje heute vor!

Dann lieber erfolgloser und alles noch dran!

Silke, Du hast recht.

Ich hätte das Problem nie bekommen, denn schon in der Schule sagte der Lehrer beim Musikunterricht :
"Du, Wolfgang, sing mal etwas leiser, dein Gebrumme stört den ganzen Chor"!

Doch bei der Bundeswehrzeit war das Gebrumm wieder ganz OK,
Ohhh du schö.ö.öner Wäehesterwallld, ühüber deine Höhöhen pfeift deher Wind sooo kalt...usw.

Silke, heute würde man daraus gleich mit einer Organverpflanzung kommerziellen Nutzen ziehen. Ich frage mich, ob es das nicht schon gibt! Prostata comunis?

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite