Im Detail - Sorgensen im Burgdorfer Land
OKOK I Sorgensen, ein lebenswerter Ort für Freizeit und Wohnen. Auf direktem Wege von Burgdorf zu den Dörfern Weferlingsen und Dachtmissen, die ebenfalls zur Stadt Burgdorf gehören, erreicht man nach eineinhalb Kilometern in nordöstlicher Richtung den Ort Sorgensen. Entlang der Sorgenser Str. und über die B188N verläuft ein gut ausgebauter Radweg den wir, Susanne Schumacher und Lars Schumacher, für diese Fotoserie zu unterschiedlichen Jahreszeiten befahren. Sorgensen ist mit ca. 500 Einwohnern eine kleinere Ortschaft die an der niedersächsischen Spargelstraße liegt und sich von seinem landwirtschaftlichen geprägten Ortsbild weiterentwickelt hat. Waren es früher acht Höfe deren Bedeutung sich im Ortswappen wiederspiegelt, so hat heute eine Verdichtung des Ortes durch Bebauung einen attraktiven Wohnort entstehen lassen. Heute ist ein Hof für seine Bioprodukte aus der Landwirtschaft, vor allem für seine Qualitätskartoffeln, bekannt. Um den ursprünglichen Ortsmittelpunkt wurden in nordöstlicher Richtung immer wieder neue Baugebiete ausgewiesen. Ein Kindergarten, zwei Gaststätten, der (Flutlicht-) Sportplatz am Vereinsheim vom SV Sorgensen sind für das öffentliche Leben wichtig, wie auch die Arbeit im Dorfgemeinschaftshaus mit Bürgerverein, Siedlerbund und einer Seniorengruppe. Der Schützenverein hat mit der Schützenkate ein eigenes Vereinsheim.
Durch die Lage und der Nähe zu Burgdorf befinden sich mittlerweile einige Gebäude und Einrichtungen wie z.B. die Gebäude der Feuerwehrtechnischen Zentrale, Technisches Hilfswerk, Feuerwehrhaus Burgdorf und das Klär- und das Wasserwerk auf ursprünglichem Sorgensener Gebiet, die optisch eher Burgdorf zuzuordnen wären. Auch der Taufwald der St. Pankratius – Kirche, das Heim der Burgdorfer christlichen Pfadfinder und der gemeinsame Friedhof für die Orte Dachtmissen und Sorgensen. Diese beiden Orte verbindet auch ein gut ausgebauter Fahrradweg entlang der Spargelstraße. Größere Betriebe im Ort sind heute ein Landschaftsgärtner sowie ein Straßen- und Tiefbauunternehmen.
Im Jahr 2010 hatte der Ort 700 Jahre Sorgensen gefeiert. Anlass war eine erste Erwähnung im Bürgerbuch der Stadt Hannover im Jahr 1310. Der Ort wird vermutlich schon früher bestanden haben und lässt durch das Bestimmungswort „Sorg“ die Gründung durch einen Adeligen vermuten, der hier einen Besitz hatte. Eine urkundliche Erwähnung gibt es aus dem Jahr 1330 durch einen Grundstücksverkauf an die Kirche. Die Schreibweisen im Verlauf der Jahre waren: 1310 Seringesen, 1361 Zeringhessen, 1434 Zargeße, 1476 Saringesen, 1543 Zaringeße, 1662 Sorgenßen und 1750 Sorgensen.
"Als natürliche Gemarkungsgrenze im Osten trennt Dachtmissen und Sorgensen der Flussverlauf der Aue. Im Mittelalter gab es hier den Dachtmisser Pass; einen Übergang über die Aue, der auf der Dachtmisser Seite durch ein Vorwerk (Befestigungsanlage) gesichert wurde. Drei Auseinandersetzungen durch vorbeiziehenden Truppen sind von den Hildesheimer Stiftsfehden zwischen 1420 - 1422 und 1509 sowie einem Überfall am 05. September 1642 (Dreißigjähriger Krieg) überliefert. Die Opfer sind auf der Sorgensener Seite der Aue begraben. Heute befindet sich in dieser Nähe der gemeinsame Friedhof beider Orte."
Im Verlauf von 700 Jahren sind es einige Adelige die in den Grundbüchern notiert werden. Ab 1433 gehörte Sorgensen zum Fürstentum Lüneburg, einige Jahre später wurde es im Amt Burgdorf eingegliedert. Im Verlauf der Gebietsreform in den 1970´er Jahren ist es seit dem 01.03.1974 ein Stadtteil von Burgdorf. Seither waren als Ortsvorsteher/In tätig: bis 1981 Ilse Zeymer, bis 1991 Erich Stille, bis 2011 Walter Degenhard. Seit der Kommunalwahl 2011 ist Dirk Schwertfeger Ortsvorsteher in Sorgensen und setzt sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger des Ortes ein. Im Rahmen einer gewünschten Verkehrsberuhigung (Ampelanlage) berichteten zahlreiche Medien (zum Teil bundesweit) aus dem Ort. In Sorgensen hat auch Madsack-Heimatzeitungen Chefredakteur Peter Taubald seit über 20 Jahren seinen Wohnsitz.
Überregional bekannt und sehenswert ist die Sorgenser Mühle, eine restaurierte Bockwindmühle (Getreidemühle) mit Segelflügeln an der Otzer Landstr. 16 im Besitz der Stadt Burgdorf. Die Mühle stammt aus dem 17. Jahrhundert und wird neben den 8 erwähnten Höfen auch im Wappen des Ortes geführt. Dieses Denkmal gilt es auch für nächste Generationen zu erhalten.
Das OKOK Television Team ist im Burgdorfer Land unterwegs um die Spuren der Vergangenheit zu entdecken und sie gegenwärtig in Fotografien weiter zu geben. Weitere Berichte unter: http://tinyurl.com/BurgdorferLand
Weitere Informationen: http://www.burgdorferland.de
Bereits in dieser Serie veröffentlicht: Abbeile - Abbensen - Ahlten - Ahrbeck - Allerbeck - Aligse - Altmerdingsen - Altwarmbüchen - Arpke - Beinhorn - Bennemühlen - Benrode - Berkhof - Bilm - Bissendorf - Brelingen - Burgdorf - Dahrenhorst - Dolgen - Dollbergen - Dudenbostel - Ehlershausen - Elze - Engensen - Evern - Fuhrberg - Gailhof - Gretenberg - Großburgwedel - Hänigsen - Haimar - Harber - Ibsingen - Ilten - Immensen - Katensen - Kirchhorst - Klein Lobke - Köthenwald - Kolshorn - Krätze - Krausenburg - Landwehr - Lehrte - Lohne - Meitze - Negenborn - Neuwarmbüchen - Obershagen - Ölerse - Oldhorst - Otze - Plumhof - Ramhorst - Ramlingen - Resse - Rethmar - Rodenbostel - Röddensen - Röhrse - Schillerslage - Sehnde - Sievershausen - Sprokhof - Stelle - Schwüblingsen - Sorgensen - Steinwedel - Uetze - Wackerwinkel - Weferlingsen - Wennebostel
Danke, dass Sie meiner Bitte aus dem letzten Jahr wirklich gefolgt sind und nun auch einen Bericht mit Fotoserie über Sorgensen veröffentlicht haben.
Vielen Dank, der Beitrag ist wirklich sehr schön geworden.
Dirk Schwerdtfeger