Was haben Blumen aus Afrika mit Hunger zu tun?
Als der Film "Hunger" im Fernsehen lief, wurde ich an ein sehr bemerkenswertes Kapitel aus dem Buch "Die Welt ohne uns" erinnert.
Blumen im Winter-wie kann das sein?
In Afrika, besonders in Kenia, wurden riesige Gewächshäuser gebaut, um dort Blumen anzubauen, v.a. Rosen für den Europäischen Markt. Zur Bewässerung wurden in Kenia Pipelines vom Kilimandscharo zu den Blumenfarmen gebaut. Damit hat man der Bevölkerung im Norden das Wasser genommen. Flüsse sind ausgetrocknet, das Vieh ist verendet. Die Bevölkerung ist dauerhaft auf Hilfslieferungen von Trinkwasser und Mais angewiesen! Vor der Ära der Blumenfarmen konnten sich die Einheimischen komplett selber versorgen. Sie konnten sogar Städter mit Milch und Fleisch beliefern. Jetzt herrscht Hunger und Armut.
Die Zusammenhänge:
- Eine Blume besteht zu ca. 2/3 aus Wasser. Damit "exportiert" ein Blumenexporteur jedes Jahr soviel Wasser nach Europa, wie es dem Jahresbedarf von 20.000 Europäern entspricht
- Methylbromid soll als Begasungsmittel eingesetzt werden. Dieses Gas ist eins der schlimmsten "Ozonkiller" überhaupt
- Die Blumen werden per Flugzeug nach Europa gebracht, was weitere Umweltbelastungen mit sich bringt
- neben Blumen wird auch zunehmend Gemüse in Afrika produziert, z.B. Bohnen und Zuckeschoten. Durch die Ausweitung der Produktion wird noch mehr Wasser benötigt!
Die Verbraucher sollten sich bewußt werden, was sie mit ihrem Kaufverhalten auslösen und aber auch ändern können! Wir haben es selber in der Hand!
Hunger ist entwürdigend!
Leider wurden die Gesundheitsschäden der vor Spritzmittel ungeschützten
preiswerten Arbeitskräften erwähnt, die auch bei der Nelken-Produktion
in Südamerika, schon schwere Gesundheitsschäden verursachten.
Kein Blumenkäufer interessiert die Produktion der Blumen auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten in den südlichen Ländern.