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Gedicht: Worte des Glaubens. v. F. Schiller

  • Christus zerreißt unsere Sklaven-Ketten
  • hochgeladen von Erhard Meier

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Friedrich Schiller

Die Worte des Glaubens

Drei Worte nenn ich euch, inhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von außen her,
Das Herz nur gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist aller Wert geraubt,
Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
Und würd er in Ketten geboren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrei,
Nicht den Mißbrauch rasender Toren,
Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freien Menschen erzittert nicht.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,
Und sollt er auch straucheln überall,
Er kann nach der göttlichen streben,
Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,
Wie auch der menschliche wanke,
Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob alles in ewigem Wechsel kreist,
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Die drei Worte bewahret euch, inhaltschwer,
Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von außen her,
Euer Innres gibt davon Kunde,
Dem Menschen ist nimmer sein Wert geraubt,
So lang er noch an die drei Worte glaubt.

Friedrich Schiller (1759 – 1805)

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3 Kommentare

Das Gedicht habe ich in der Schulzeit mal auswendig gelernt- damals lernte man noch Gedichte von Schiller und Goethe !
L Sonntagsgruß Hannelore

Ich habe das Gedicht mal wieder öfter gelesen- ich finde, es paßt so gut in die
heutige Zeit, und ist schon so alt !!!
Danke, dass Sie es eingestellt haben !
G Hannelore

Dankeschön! Wir alle brauchen solche Gedanken irgendwann mal im Leben ... Gottes Segen! Erhard Meier.

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