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Ein Traum von einer Fahrradstraße

  • Vorbildliche Fahrrad-Landstraßen-Konstruktion in NL, 2018 gesehen
  • hochgeladen von Ralf Schünemann

Eine Fahrrad-Umgehungsstraße ist geplant. Die Fahrradstraße soll weiträumig und breit angelegt werden, an manchen Stellen mehrspurig und mit durchgehender Vorfahrtregelung, natürlich auch für große Last-Fahrräder geeignet. Es wird auf eine möglichst direkte Streckenführung geachtet und es geht durch landschaftlich schöne Wälder, Wiesen und Felder. Am breiten Fundament der Fahrradstraße wird nicht gespart und nur bestes Material verwendet.
Zuschüsse von Land und Bund werden für die Fahrradstraße im vollen Umfang in Anspruch genommen. Anbindungen an andere Fahrradstraßen sind bereits geplant und werden auf jeden Fall nach und nach gebaut. Auch komfortable Fahrrad-Parkhäuser und Fahrrad-Parkplätze sollen im Straßenverlauf angelegt werden. Es gibt auf der Fahrradstraße eine gute, neu gebaute Entwässerung. Schnee und Glätte sollen auf der Fahrradstraße stets vorrangig zu jeder Tages- und Nachtzeit und an Feiertagen abgestreut werden.
Aus Kostengründen wird die daneben verlaufende Autostraße manchmal etwas holprig sein. An einigen Stellen muss dort die Fahrt zugunsten des Verkehrsflusses der Fahrradfahrer unterbrochen werden. Dann muss das Auto auf die andere Seite gebracht werden, um dort die Fahrt bis zur nächsten Unterbrechung fortzusetzen. An allen kritischen Stellen der Fahrradstraße sorgen Ampeln und Verkehrszeichen für Ordnung. Die Schaltung richtet sich nach dem aktuellen Fahrrad-Verkehrsaufkommen. Ampeln müssen vom Autofahrer erst umständlich bedient werden, um weiter zu kommen. Die komplette Ampelphase ist dann vom Autofahrer ggf. zusätzlich abzuwarten, wenn ein Sekundenbruchteil zu spät gedrückt wurde. Die Autos werden seitlich an der Strecke vorbeigeführt.
Für den zu überquerenden Fluss wird eine großzügig angelegte Fahrradbrücke gebaut. Eine alte Brücke wird dafür abgerissen. Dadurch entstehen kurvenreiche und weite Umwege auf den sandigen oder mit Split bestreuten Autowegen, die das Auto zur nächsten ausreichend befestigten Brücke oder Unterführung leiten. Das muss so von den Autofahrern in Kauf genommen werden. Starke Steigungen bei Überbrückungen der Fahrradstraße sind dem Autofahrer ebenfalls ungefragt zuzumuten. Es ist auch zu akzeptieren, dass Anlieger mit ihren Fahrrädern diesen Weg jederzeit mitbenutzen, worauf Rücksicht zu nehmen ist.
Seitenstreifen, Verkehrsinseln etc. werden optisch schön und künstlerisch zum Thema „Fahrrad“ gestaltet, hübsch bepflanzt und gepflegt. Außerdem sind Fahrrad-Halteplätze mit schöner Aussicht an einigen Stellen neben der Fahrradstraße vorgesehen. Zum erreichen von Restaurants, Wanderwegen, Gewerbegebieten etc. sind zusätzliche Fahrrad-Abfahrten quer durch die schönen Grünanlagen geplant.
Für den Autoverkehr sind für später besser gestaltete Umwege in Überlegung. Aber nur, wenn am Ende noch Mittel übrig sind. Leider wird das Bauprojekt aber erfahrungsgemäß immer viel zu teuer, so dass hiermit nicht wirklich zu rechnen ist. Gespart wird zur besseren Finanzierung der Fahrradstraße auch noch bei der Autostraßengestaltung in der Umgebung. Da genügen schmale, mit Strichen abgetrennte Autofahrbahnen am holprigen Rand der großzügig angelegten Fahrradstraßen.

Warum steht das Wort „Traum“ in der Überschrift dieser Geschichte? Ganz einfach: Die Geschichte ist nicht realistisch. Denn erst wenn man die fett geschriebenen Begriffe „Auto“ und „Fahrrad“ austauscht und alles noch einmal liest, hat man die ernüchternde Realität und übliche Praxis beim Straßenbau. Es wird also vorerst ein Traum bleiben.

s. auch: https://www.myheimat.de/burgdorf/gedanken/untersch...

  • Vorbildliche Fahrrad-Landstraßen-Konstruktion in NL, 2018 gesehen
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  • Plötzliches Ende eines Fahrradstreifens
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  • Holpriger Fahrradstreifen an einer Durchfahrtstraße
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  • Viel zu schmaler Radweg für 2 Richtungen (Ampel und Einbahnstraße) (1)
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  • Viel zu schmaler Radweg für 2 Richtungen (Ampel und Einbahnstraße) (2)
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  • Rutschiger Rad-Gehweg mit Split, Radstreifen mit Bushaltestelle
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  • Holperweg ohne Ausweichmöglichkeit (Detail)
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  • Fahrrad-Gegenverkehr in einer engen Einbahnstraße
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  • Bild 10 / 12
  • Fahrradweg mit Strichen vom Gehweg abgeteilt
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  • Bild 11 / 12

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4 Kommentare

Unter anderem wollte ich mit meinen Fotos auch auf diese Problematik der gefährlichen Sonderregelungen hinweisen. Ich fühle mich als Radfahrer auf Einbahnstraßen in Gegenrichtung stark gefährdet (also vermeide ich es nach Möglichkeit) und als Fußgänger geht es mir genau so auf für Fahrräder freigegebenen Gehwegen.
Aber das und vieles andere macht auch deutlich, dass viel zu lange ausschließlich für den Kfz.-Verkehr geplant wurde. Hier sollte unbedingt ein Umdenken stattfinden. Auch aus Gründen der allzu leichtfertigen Landschafts-Zerstörung.

Das mit den Verkehrsbedingungen bei uns ist wirklich überdenkenswert. Jetzt, wo ich mit dem Rad aus Luftnot nicht mehr so kann und auf das Auto angewiesen bin, merke ich, dass ich manchmal den Fehler mache, diese Sonderregelungen zu übersehen. Fahre ungern in die Stadt, aber man muss ja, ob man will oder nicht. Ich kann nicht wegen jedem Sch.... meine Kinder bitten.

. . . ein sehr lesenswerter Beitrag !!!!!

Hallo RALF. . . und ich habe mich entschieden, zukünftig AUCH DIR auf myHeimat zu folgen. Klicke bitte den LINK an und DU hast es vor Augen:

https://www.myheimat.de/seelze/gedanken/ich-folge-...

DANKE - LG vom Rainer

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