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Pferdemarkt: Region verschärft Marktregeln

Die Überschrift „Tierschutz bekommt beim Pferde- und Hobbytiermarkt zur neuen Saison mehr Gewicht“ im Anzeiger für Burgdorf vom 02.01. klingt sehr vielversprechend. Leider zeigt sich dann in dem Artikel, dass nicht einmal die vom BMELV vorgegebenen Mindeststandards, die für den Regionsveterinär Schimanski eigentlich das Maß der Dinge sein sollten, erfüllt werden sollen. Z. B. fehlt jeder Hinweis darauf, dass der Handel mit Ziervögeln, die unter freiem Himmel nicht umgesetzt werden dürfen, endlich unterbunden werden soll. Dass Ziervögel, Geflügel oder Kleintiere, die im Freien kaum überlebensfähig sind, auf dem Pferdemarkt entwischen, kann bei fast jeder Veranstaltung beobachtet werden und ist keineswegs so selten, wie von den Veranstaltern behauptet wird.

Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen, wie z. B. fehlendes Wasser, offene Käfige, in die Besucher hineingreifen oder fehlender Sonnen- und Regenschutz sind keineswegs seltene Ausnahmen, wie die Veranstalter es immer wieder darzustellen versuchen, sondern leider absolut die Regel. Und die von Herrn Bleich beauftragten eigenen Kontrolleure spazieren schon seit Jahren über den Markt, ohne diese Verhältnisse abzustellen.

Dass der VVV nun bereit ist, seine eigenen Regeln einzuhalten und zumindest teilweise auch die Vorgaben des BMELV, liegt auch nicht daran, dass das Wohl der Tiere ihm ein besonderes Anliegen sei. Tierschützer bemängeln die Zustände dort seit vielen Jahren. Und haben dabei stets auch Herrn Bleich, dessen Kontrolleure sowie auch Herrn Schimanski angesprochen. Im Veterinäramt der Region existiert dazu bereits ein dicker Aktenordner. Doch es hat sich in all den Jahren nichts getan.

Die im Artikel erwähnte Mängelliste des Deutschen Tierschutzbundes, mit der die längst fällige Überarbeitung der Marktregeln angeblich nicht in Zusammenhang steht, wirft Herrn Schimanski Amtspflichtverletzungen vor. Dass das keinen Einfluss auf die Änderung der Regeln hatte, mag glauben, wer will. Wenn Regionssprecher Meyer sagt, dass die dort aufgeführten Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen der Region bekannt seien, dann stellt sich die Frage, warum man sie nicht schon vor Jahren abgestellt hat?

Wem wollen die Herren Meyer, Schimanski und Bleich damit einen Gefallen tun, dass sie seit Jahren die Augen verschließen und kritische Tierfreunde nur beschwichtigen? Herrn Oberbürgermeister Baxmann (SPD), der evtl. zum Telefon greifen und Regionspräsident Jagau (auch SPD, und oberster Dienstherr von Meyer und Schimanski) anrufen könnte? Der Stadt Burgdorf und dem Pferdemarkt tun sie damit sicher keinen Gefallen, dass der überregionale schlechte Ruf dieser Veranstaltung erhalten bleibt. Und den Tieren schon gar nicht.

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4 Kommentare

@ Bert Meier

Ja Herr Meier,

genau denselben Text habe ich auch als Leserbrief an die Redaktion geschrieben.

Nur hat man bei Leserbriefen keinen Einfluss darauf was davon veröffentlicht wird.
Und da muss man ja auch die bestehenden Verflechtungen berücksichtigen.
Herr Bleich ist ja nicht nur Vorsitzender des VVV sondern gleichzeitig auch Druckereibesitzer. Als solcher kann er, mangels technischer Ausstattung, jedoch nicht alles selber drucken was bei ihm in Auftrag gegeben wird. Einiges gibt er auch an die Druckerei des Madsack-Verlags weiter.

Für Herrn Taubald, Chefredakteur der Madsack-Heimatzeitungen, ist Bleich also nicht nur Objekt journalistischer Tätigkeit sondern vor allem auch ein guter Kunde. Und da tut man sich schon manchmal etwas schwer mit kritischen Berichten. Das erklärt sicher auch den geradezu euphorischen Artikel vom 02.01. Und es erklärt vielleicht auch, das ich von zwei Redakteuren / Redakteurinnen des Anzeigers Burgdorf durch die Blume gesagt bekommen habe das kritische Berichte über den Pferdemarkt nicht gern gesehen sind.

Ich habe Herrn Taubald auf dieses Thema bereits vor einigen Monaten angesprochen. Seine Antworten waren einfach nur arrogant.

Seit der Hartz-Affäre trauen sich bei VW die Mitarbeiter kaum noch Kugelschreiber als Werbegeschenke anzunehmen und bei der HAZ lässt man so etwas zu.

Muss man die Pressefreiheit jetzt so verstehen, dass sich die Presse alles aber auch alles erlauben kann?

> "Pferdemarkt: Region verschärft Marktregeln"

Ach, endlich gibt es auch Pferdegulasch und Pferdebratwurst?! Denn angeblich gab es sowas - trotz "Pferdemarkt" als Bezeichnung - nicht als Angebot. Da fühlten sich die Verbraucher schon verschaukelt.

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