Ulla Hahn erhält den Ida Dehmel Literaturpreis 2010 der GEDOK
Die Schriftstellerin Ulla Hahn erhält den Ida Dehmel Literaturpreis 2010 der GEDOK. Die Autorin Anja Kümmel aus Bremen wird mit dem GEDOK Literaturförderpreis 2010 ausgezeichnet. Die GEDOK Literaturpreise 2010 werden durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Seit 1968 bzw. 1971 würdigt die GEDOK alle drei Jahre literarische Werke deutschsprachiger Autorinnen. Der Ida Dehmel Literaturpreis wird für das herausragende Hauptwerk einer Schriftstellerin vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Der mit 3.000 Euro dotierte GEDOK Literatur Förderpreis wird einer überregional noch nicht bekannten Autorin verliehen.
Die Preisverleihung findet am 17. September 2010 um 19 Uhr im Glaskuppelbau der Stadtbibliothek der Kulturhauptstadt Essen statt. Schirmherr dieser öffentlichen Veranstaltung ist Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Die GEDOK ist der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e. V., das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Sparten. Die GEDOK wurde 1926 von Ida Dehmel (1870-1942) als „Gemeinschaft Deutscher und Oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“ in Hamburg gegründet.
Der Verband zählt heute rund 3.700 Mitglieder in 24 Städten und Regionen in Deutschland und Österreich. Weitere Infos unter http://www.gedok.de/08/
Ulla Hahn
aufgewachsen im Rheinland, arbeitete nach ihrer Promotion in Germanistik als Lehrbeauftragte an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg, anschließend bis 1989 als Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Seit den achtziger Jahren erscheinen ihre Gedichtbände, u.a. Herz über Kopf (1981), Unerhörte Nähe (1988), Liebesgedichte (1993) Epikurs Garten (1995) und zuletzt So offen die Welt (2004). Für ihr lyrisches Werk wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Hölderlin-Preis. Mit Ein Mann im Haus legte sie 1991 ihren Romanerstling vor, 1999 die Anthologie Gedichte fürs Gedächtnis. 1994 hatte sie die Heidelberger Poetik-Dozentur inne. 2001 folgte ihr autobiographisch gefärbtes Epos Das verborgene Wort, für das sie 2002 den erstmals vergebenen Deutschen Bücherpreis erhielt. 2003 erschien der Roman Unscharfe Bilder, 2006 der Essayband Dichter in der Welt und 2009 der Roman Aufbruch, die Fortsetzung des Verborgenen Worts.
Anja Kümmel
wurde 1978 in Karlsruhe geboren. Sie studierte Gender Studies und Spanisch in Los Angeles, Madrid und Hamburg. Zur Zeit lebt und arbeitet sie in Bremen, wo sie die Lesereihe wort:injektion mitveranstaltet. Seit 2009 ist sie als freie Autorin und Journalistin tätig. Neben zahlreichen Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie Hörbuchbeiträgen veröffentlichte sie drei Romane: La Danza Mortale (2004), Das weiße Korsett (2007) und Hope’s Obsession (2008). Ihre Bücher thematisieren auf unterschiedliche Weise das Erinnern und Vergessen, die Entstehung von Fiktion und die Positionierungsmöglichkeiten fragmentierter/queerer Subjekte. 2007 erhielt sie ein Literaturstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, 2010 ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas.
GEDOK-Literaturpreisträgerinnen bis 2010
Ida Dehmel-Literaturpreisträgerinnen
1968 Hilde Domin GEDOK Heidelberg + Ehrenmitglied der GEDOK
1971 Erika Burkart Ehrenmitglied der GEDOK
1975 Margot Scharpenberg - GEDOK Köln
1977 Rose Ausländer
1980 Ingeborg Drewitz - GEDOK Berlin
1983 Barbara Frischmuth - GEDOK Wien
1986 Eva Zeller - GEDOK Berlin
1989 Brigitte Kronauer
1992 Sarah Kirsch - GEDOK Schleswig-Holstein
1995 Elke Erb - GEDOK Berlin
1998 Herta Müller
2001 Helga M. Novak - GEDOK Leipzig
2004 Kerstin Hensel - GEDOK Schleswig-Holstein
2007 Doris Runge
2010 Ulla Hahn