Pfarrer Martin Karras in St. Nikolaus eingeführt
Pfarrer Martin Karras sorgt für Aufbruchsstimmung
Neuer Mut zu neuem Leben und ein tapferes Flügelheben trägt die Zeit ins Morgenrot. Die-ser Spruch am Erker des Burgdorfer Rathauses hätte am vergangenen Sonntag bei der Amtseinführung von Pfarrer Martin Karras Pate stehen können. So etwas wie von Auf-bruchsstimmung, von einem Neuanfang war spürbar, während des Gottesdienstes und erst recht beim anschließenden Empfang. Vor über 300 Gottesdienstbesuchern, unter ihnen Vertreter der Partnergemeinde aus Calbe an der Saale/Schönebeck an der Elbe, den evangelischen Pastoren Michael Schulze von St. Pankratius, Matthias Paul von St. Paulus und Susanne Paul von Martin Luther, Abordnungen von Studentenverbindungen aus Frankfurt und Münster, den beiden Prälaten Franz Jung und Johannes Adam, die zusammen mit Martin Karras seit Jahrzehnten in der Vertriebenenseelsorge der Grafschaft Glatz tätig sind sowie Vertretern aus dem Stadtrat, führte Propst Martin Tenge Martin Karras in sein neues Amt als Pfarrer der katholischen St. Nikolausgemeinde ein. Tenge dankte Pfarrer Sindermann, der die Gemeinde in der Vakanz betreute sowie dem Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand für die in dieser Zeit gewährte volle Unterstützung. Mit Martin Karras bekommt die Gemeinde ein neues Gesicht, so Martin Tenge. Er, der neue Pfarrer, freue sich auf seine neue Gemeinde und diese auf ihn. Diese Freude auf eine neue gemeinsame Zukunft sollte nunmehr Grundlage für einen Neubeginn sein, für ein reges und offenes Gemeindeleben werden. In seinem Grußworte an die Gemeinde dankte Karras für die offene und herzliche Aufnahme durch den Pfarrgemeinderat und die Gemeinde schon weit im Vorfeld seines offiziellen Amtsantrittes. Es gelte nunmehr den Blick nach vorn zu richten und die anstehenden Aufgaben gemeinsam zu bewältigen.
Beim anschließenden Empfang im völlig überfüllten Pfarrsaal hieß die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Angelika Wirz, Martin Karras nun ganz offiziell noch einmal willkom-men. Er, Martin Karras, komme in eine Gemeinde, die aktiv ist und die sich auf die Zusam-menarbeit freue. Dieses sei auch schon in den Sitzungen des Vorstandes des Pfarrge-meinderates und der Gremien mit Martin Karras spürbar geworden. In der Nikolaus-Ge-meinde gibt es zahlreiche Baustellen, die wir nur gemeinsam bewältigen können, so Wirz. Eine der Größten ist die Schließung der Hänigser St. Barbara Kirche. Hier hat Martin Kar-ras aber schon deutlich verlauten lassen, dass es auch nach der Profanierung neben Got-tesdiensten in Hänigsen auch zukünftig eine seelsorgerische Betreuung geben wird. Dazu sind zunächst aber noch Gespräche mit der St. Petri-Gemeinde notwendig. Angelika Wirz unterstrich noch einmal die offene und völlig ungezwungene Art des Zugehens von Martin Karras auf den PGR bei den verschiedenen Vorgesprächen. Ihr großer Wunsch sei es, dass die Gemeinde zu einer großen Glaubensfamilie werde, die ihre Wünsche und Anlie-gen an den neuen Pfarrer auch herantragen möge, damit die Gemeinde wieder nach innen und nach außen strahlen möge. Zugleich appellierte sie an die, die sich in den letzten Jahren resigniert aus dem Gemeindeleben zurückgezogen haben, Mut zu einem Neubeginn zu zeigen.
Mit launigen Worten begrüßte Bürgermeister Alfred Baxmann den neuen Pfarrer. Er, Alfred Baxmann, fühle sich in der Nikolausgemeinde schon fast wie Zuhause. Innerhalb kürzes-ter Zeit sei er zum wiederholten Male hier. Baxmann machte in launigen Worten deutlich, dass es für Karras ja nun ein Abstieg sei in Burgdorf sein neues Amt auszuüben. Seine al-te Gemeinde Garmisch liege immerhin rund 700 Meter hoch, Burgdorf dagegen nur gute 56 Meter. In Anspielung an die ehemalige Pfarrkirche St. Martin in Garmisch von Martin Karras, die seit Mai 2010 renoviert wird und den derzeitigen Ausbau der Straße Im Langen Mühlenfeld und den damit verbundenen Einschränkungen, meinte Baxmann, man wolle Karras was Baustellen angeht doch nicht gleich völlig entwöhnen. Daher habe die Stadt mit den Ausbauarbeiten extra so lange gewartet, bis er nun sein Amt antrete. Baxmann unterstrich aber auch, dass es sich bei der Nikolausgemeinde um eine aktive und lebendige Gemeinde handelt, in die der neue Pfarrer nun komme und ohne die die Stadt um vieles ärmer wäre. Er wünsche sich eine positive Zusammenarbeit mit Martin Karras, die geprägt sei vom ökumenischen Gedanke in dieser Stadt.
Die stellvertretende Superintendentin, Pastorin Susanne Paul, überbrachte die besten Grüße und Wünsche der evangelischen Kirchengemeinden der Stadt. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit Martin Karras. Gleiches brachte auch der Vertreter der Landes-kirchlichen Gemeinschaft, Rolf Lange, zum Ausdruck. Er überreichte Karras eine Bibel für Motorradfahrer. Beide gemeinsam haben das Motorradfahren als ihr großes Hobby.
Die St. Bernward-Gemeinde Lehrte, die mit Diakon Mellentin und Vertretern des Pfarrge-meinderates erschienen waren, luden Karras zu einem Besuch in die Nachbarstadt ein und brachten zum Ausdruck, dass sie sich engere Zusammenarbeit als bisher wünschen.
Christian Naumann vom Pfarrgemeinderat aus Calbe wünschte sich in seinem Grußwort auch weiterhin ein reges Partnerschaftsleben zwischen den beiden Gemeinden. Naumann überreichte Karras einen Korb „Bollen“, den Calbenser Zwiebeln. Im Übrigen gab es an Nahrhaftem vieles, so dass Karras für die nächste Zeit nicht Hunger leiden muss. Angelika Wirz überreichte Brot und Salz, Karl-Friedrich Kreis vom Kirchenvorstand seiner einstigen Gemeinde Bilshausen im Eichsfeld die entsprechende Eichsfelder Wurstspezialitäten.
Einen besonderen Willkommensgruß hatten sich die Kinder von St. Nikolaus ausgedacht. Sie überreichten Martin Karras eine große Willkommenstüte mit allerlei nützlichen Dingen. Unter anderem ein Paar Socken, für den Fall, dass er kalte Füße bekommen könnte. Auch ein Teddy war dabei. Ein Teddy, so die Jungen und Mädchen, kann gegen Heimweh sehr hilfreich sein. Dieses für den Fall, dass Martin Karras einmal Heimweh nach Garmisch ha-be.
Martin Karras dankte für all die guten Worte und Geschenke. Er hob zugleich hervor, dass die Gemeinde hohe Erwartungen in ihn setzt, die nicht immer leicht zu erfüllen sein werden. Viele Baustellen seien schon erwähnt worden. Diese gelte es gemeinsam anzu-packen. Er sei aber guten Mutes, nach all dem, was er bislang aus der Gemeinde und den Gremien in Erfahrung gebracht habe, dass dieses auch gelingen werde.