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Orgelexkursion Teil II: Orgelwerkstatt Krawinkel in Trendelburg

  • Orgelbauwerkstatt Krawinkel in Trendelburg-Deisel.
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Teil II unserer Orgelexkursion vom 21.08.2009 führte uns nach Trendelburg in die Meisterwerkstatt für Orgelbau Krawinkel, wo eine gebrauchte Orgel eingelagert ist, die wir uns anhören wollten.
Wir wurden von den beiden Inhabern, den Orgelbaumeistern Elmar Krawinkel und Thomas Heinemann, aufs herzlichste begrüßt. Nach einer Bewirtung mit Kaffee und Kuchen auf "handwerkliche Art" (im Stehen an einer Werkbank ;-) ) wurde uns der Betrieb vorgestellt. Elmar Krawinkel übernahm im Jahre 1995 die Orgelbauwerkstatt Friedrich Euler in Hofgeismar. Diese Orgelbauwerkstatt, im Jahre 1598 von Joachim Kohlen in Gottsbüren (heute ein Ortsteil der Gemeinde Trendelburg) gegründet, war bis dato immer in Familienbesitz und wird als "Deutschlands ältestes Orgelbau-Unternehmen" (Hans Römhild, 1967) bezeichnet. Im Jahre 2000 zog Krawinkel mit seinem Unternehmen an den heutigen Firmensitz in Trendelburg-Deisel, also wieder in die Nähe des ursprünglichen Gründungsortes. 2005 stieg Thomas Heinemann als Mitinhaber ein. Krawinkel ist für die handwerkliche und planerische Seite, Heinemann als Intonateur für die musikalische Seite des Unternehmens verantwortlich. Die Belegschaft des Unternehmens umfasst neben Krawinkel und Heinemann heute 17 Mitarbeiter. Die Werkstatt ist europaweit tätig - am Montag nach unserem Besuch planten Krawinkel und Heinemann zur Wartung einer Orgel nach Norwegen zu starten.
Eine Besonderheit des Unternehmens ist die Tatsache, dass nicht nur Holzpfeifen, sondern auch Zinnpfeifen in Eigenregie hergestellt werden. Kleinere Unternehmen kaufen Zinnpfeifen in aller Regel zu.
Aktuelles Projekt bei Krawinkel ist die Restaurierung einer Orgel aus dem 19. Jahrhundert, die von den Gebrüdern Euler (Friedrich Wilhelm und Heinrich), Vorgängern von Krawinkel und Heinemann in der Werkstatt also, erbaut worden war. An dieser derzeit auseinandergebauten Orgel konnten wir sehr schön die Technik und die historische Bauweise eines solchen Musikinstrumentes sehen.
Nach dem Rundgang durch den Betrieb ging es dann zu der Orgel, die wir uns anhören wollten. Sie wurde aus dem historischen Prospekt (Pfeifengehäuse) der St. Benediktus-Kirche zu Sieber im Harz ausgebaut und besitzt 2 Manuale, 1 Pedal und 13 Register. Sie steht ohne Prospekt in den Räumen der Orgelbauwerkstatt, so dass man hier sehr schön die verschiedenen Teile einer Orgel, die sonst durch den Prospekt verdeckt sind, in Aktion sehen kann.
Es bleibt mir nur, mich bei den Herren Krawinkel und Heinemann ganz herzlich für die freundliche Aufnahme und für einen äußerst interessanten Nachmittag in ihrer Werkstatt zu bedanken.

Den Internetauftritt der Meisterwerkstatt für Orgelbau Krawinkel findet Ihr hier: www.orgelbau-krawinkel.de

Kommt, begleitet uns auf unserem Rundgang durch die Werkstatt!

Zum Teil I der Orgelexkursion (Friedenskirche Arnum): http://www.myheimat.de/burgdorf/beitrag/124090/org...

  • Orgelbauwerkstatt Krawinkel in Trendelburg-Deisel.
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  • Prospekt einer Euler-Orgel aus dem 19. Jahrhundert, die gerade zur Restaurierung in der Werkstatt ist. Die folgenden Bilder beziehen sich auf dieses Projekt.
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  • Orgelbaumeister Elmar Krawinkel erläutert das Pfeifenwerk.
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  • Windlade. In den Löchern stehen die Pfeifen.
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  • Alte Holzpfeifen in der Windlade.
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  • Windkanal. Er führt den Wind (die zum Spielen benötigte bewegte Luft ;-) ) in die Windladen.
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  • Pfeifenwerk. Die dunklen Pfeifen sind Originalpfeifen, die etwas helleren stammen aus einem Umbau Anfang des 20. Jahrhunderts, die ganz hellen wurden von Krawinkel nachgebaut als Ersatz für defekte bzw. verlorengegangene Pfeifen.
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  • Kondukte. Sie versorgen sog. "abgeführte Pfeifen", die nicht auf einer Windlade stehen (z.B. Prospektpfeifen), mit Wind.
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  • Faltenbalg zur Windregulierung.
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  • Der Tremulant (Neuerstellung). Der Tremulant sorgt durch periodische Beeinflussung des Luftstromes (Wind) für ein Tremolo (ähnlich Vibrato).
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  • Der auseinandergebaute Spieltisch der Euler-Orgel.
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  • Diese Tasten gehören eigentlich in den Spieltisch ...
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  • Wir begeben uns in die Pfeifenwerkstatt. Dies hier ist der Rohstoff für Zinnpfeifen: Zinnplatten. Die rote Farbe verhindert später, dass Lötzinn sich dort festsetzt.
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  • Über die Formen links im Hintergrund werden die Pfeifen gerollt, über die konischen Formen im Vordergrund wird der Pfeifenfuß erstellt.
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  • Pfeifen im Rohbau. Später werden die Längsschlitze angefast und verlötet. Eine sehr schwierige Arbeit bei der Materialdicke von 1-1.5 mm. Bei den großen Pfeifen geht es noch, aber bei den kleinen wird es richtig fummelig.
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  • Eine fertige gedackte Pfeife.
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  • Thomas Heinemann, Mitinhaber und Intonateur bei Krawinkel, bei der Erst-Intonation neuer Pfeifen. Hier werden die Pfeifen auf ihren Ton eingestellt (intoniert). Die Feinarbeit, die Stimmung der Pfeifen untereinander, wird später in der Kirche vorgenommen.
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  • Mit einem feinen Messer werden Streifen ausgeschnitten. Die Intonation der Pfeifen erfolgt durch Hoch- bzw. Runterrollen der Streifen.
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  • Eine 200 Jahre alte (und immer noch funktionsfähige!) Holzpfeife.
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  • Eine kleine Orgel: Ein Manual, 3 Register.
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  • Diese Orgel wollten wir uns anhören. Sie wurde aus dem historischen Prospekt ausgebaut, da die Gemeinde in Sieber (Harz) eine passende Orgel in historischer Stimmung einbauen wollte.
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  • Erbaut im Jahre 1978 von Albrecht Frerichs, Orgelbauer aus Diemarden.
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  • Andreas beschaut sich kritisch das Pfeifenwerk.
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  • Mechanische Registertraktur. Sie überträgt das Ziehen und Abstoßen der Registerknöpfe auf die dem Register zugeordneten Pfeifen. Über die Schleife (das dunkle Viereck lins unten) werden die Pfeifen aktiviert.
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  • Mechanische Spieltraktur. Sie verbindet die Tasten im Manual bzw. Pedal mit den Pfeifenventilen.
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  • Windwerk. Links das Gebläse, das die Winderzeugung übernimmt, der Faltenbalg rechts davon ist für die Regulierung des Windes zuständig.
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  • Windlade einer anderen hier eingelagerten Orgel. In den Löchern stehen die Pfeifen.
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  • Kondukte einer anderen hier eingelagerten Orgel, normalerweise Bleirohre. Sie verteilen den Wind.
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  • Eine alte Wippschalter-Registratur.
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  • Thomas Heinemanns Gesellenstück: Ein spielbares Orgelmodell.
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7 Kommentare

Herrrrrrrrlich schöne Bilder!!!
Ich liebe Orgel...

ein schöner und interessanter Bericht über ein altes Kunsthandwerk

Ein tolles Handwerk.
Dazu noch die Fähigkeit, das ganze musikalisch passend für Gebäude zu planen und auch herzurichten. Ein großes Können!
Danke für deinen Rundgang.

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