Leo Beigel . . . ein Hobby-Besenbinder aus Burgdorf berichtet . . .
. . . Ein fast ausgestorbener Beruf . . . der Besenbinder, . . . aber es gibt ihn noch.
. . . “Früher sehnte sich so mancher Stallbesitzer danach, einen handgefertigten Besen aus Birkenzweig zu besitzen. Im Vergleich zum Kunstoffbesen war es eine Leichtigkeit z. B. Pferdeställe zu säubern. Praktisch sind sie auch bei Laub- und Schneeräumung. Diese Besen sind ökologisch unschlagbar. Wenn er abgenutzt ist, dient er noch als umweltfreundliches Brennmaterial im Ofen,”
berichtet Leo Beigel.
. . . Der 80-jährige Burgdorfer pflegt dieses fast vergessene Handwerk und fertigt die Besen mithilfe seiner selbsthergestellten Spannvorrichtung so geschickt wie früher.
. . . “Mit etwas Fachwissen und Fertigungskünsten sind nach meiner Meinung diese Besen herzustellen. Für mich ist es eine Freude, wenn ich anderen Menschen diese Fertigung weiter geben kann,”
sagt Leo Beigel.
. . . Ideales Material zum Besenbinden sind seit altersher die Birkenzweige.
. . . Die Birke ist ein besonderer Baum. Mit seinem silberweißen Stamm, dem zarten Maigrün ist er winterhart wie kein anderer Baum und auf verschiedene Art und Weise verwendbar. Aus dem zähen, dichten, feinen Holz fertigte man früher Leitern, Deichseln, Felgen, Möbel und Webstühle.
. . . In nördlichen Regionen ist für die Menschen die Birke als Maibaum ein Symbol für den Frühling und Fruchtbarkeit geworden.
Es ist nicht einfach, geeignetes Birkenreisig zu finden.
. . . Der Naturschutzbund (Nabu) Burgdorf pflegt zwischen Burgdorf und Immensen zwei Laich-Tümpel. Der Nabu muss am Ufer in Abständen die Birken, Erlen, Weiden und Kiefern in einem Arbeitseinsatz entfernen und aufschichten.
. . . Der Hobby-Besenbinder Leo Beigel fragte sofort beim Nabu-Einsatzleiter Ernst Schmidt nach, kann nach dessen Genehmigung, dieses abgeholzte Birkenreisig nach Bedarf abholen.
. . . Für seine Arbeit benötigt er eine Spannvorrichtung, die er selbst hergestellt hat, und zum Pressen des Reisig braucht.
. . . Andere nicht besondere Werkzeuge sind eine Zange, ein Schraubendreher, den er Versenker nennt, ein Beil, welches er mit Barde bezeichnet.
. . . Die wertvollsten Werkzeuge sind jedoch seine Hände und Augen.
. . . Er sortiert zunächst die jungen Zweige und formt sie mithilfe dieser Spannvorrichtung zu einem Besen. Draht hält diese Besenform zusammen.
. . . Ansonsten arbeitet Leo Beigel in den weiteren Abläufen wie die Besenbinder aus dem Mittelalter.
. . . "Ich möchte den Leuten das fast vergessene Handwerk zeigen. Das ist mein besonderer Antrieb,“
mit diesen Worten begründet Leo Beigel zum Schluss seiner Ausführungen sein spezielles Hobby.
Herzlichen Dank für deinen spannenden Beitrag in Wort und Bild. Kann man die Besen käuflich erwerben?