Wenn nicht jetzt - wann dann?
Den Artikel von Karin Sager (www.adfc-kreis-harburg.de) finde ich so treffend (weil gerade das bei einer Radtour in den letzten Tagen so erlebt), den möchte ich Euch nicht vorenthalten (die Fotos habe ich auf dieser besagten Radtour aufgenommen):
"Alle sprechen vom Wetter – und eigentlich haben wir ja immer Wetter – aber nun ist die schönste Zeit des Jahres. Da sollte möglichst jeder mal versuchen, seinen Arbeitsweg oder einen Teil davon per Fahrrad zu überwinden.
Die ersten Blüten in rauen Mengen bringt der Löwenzahn. In der Frühlingssonne findet man Felder, die wie gelbe Teppiche in der Landschaft leuchten.
Bald mithalten kann der Raps. Etwas süßlich duftet er schon und wird bald den Löwenzahn in Leuchtkraft übertreffen. Weite gelbe Felder, ein paar Windräder im Hintergrund. Es ist ganz toll, schon morgens durch so eine Landschaft zu fahren. Es ist nicht weit dahin, diese Landschaft liegt direkt vor unserer Tür.
Ein blühender Apfelbaum sieht schick aus. An meinen Arbeitsweg stehen viele davon und ziehen besonders im Frühling meinen Blick auf sich. Später im Herbst kann man nur mit viel Glück ab und an mal einen reifen Apfel finden. Leider werden die Äpfel von „Apfeltouristen“ schon ziemlich früh „gerupft“ – sie können gar nicht richtig reif werden.
Überall sieht man kleine Blümchen in verschiedenen Farben, Anfang Mai viele blau oder weiß. Sattes Grün bildet sich an Bäumen und Büschen, erste begrünte Felder sind am Wegesrand zu finden.
Immer wieder auch der Unterschied der Farben. So viel Grün – aber so viele Nuancen – es muss tausende grüne Töne geben. So eine Radtour zur oder von der Arbeit ist wahre Erholung für die Augen, für die Sinne und für Muskulatur.
Man spürt die Umwelt, die Nase unterscheidet nach einer Weile viele Düfte. Man lärmt nicht; fast geräuschlos gleitet man durch so eine schöne Umgebung.
Lässt man den Blick etwas weiter über die Felder streifen, sieht man blühende Bäume und Büscher – oder auch mal einen abzweigenden Waldweg.
Ab und an sollte man anhalten und einen Blick auf den Straßenrand werfen. Kleine bunte Blüten verschönern den Wegesrand, die man im schnelleren Vorbeifahren gar nicht bemerken würde. Das macht man nicht jeden Tag – aber hin und wieder freut man sich, diese kleinen Blumen zu entdecken.
Das Wiesenschaumkraut blüht inzwischen auch. Ich überlege, wann ich das zuletzt bewusst gesehen habe; es muss in der Jugend gewesen sein. Per Fahrrad entdeckt man plötzlich, dass man sogar noch weiß, wie die Pflanzen heißen und dass es sie noch gibt.
Kurz vor zuhause finde ich dann noch diese Pferde. Sie fressen genüsslich am frischen Grün und machen sich keinen Kopf über die nächsten Termine, Angebote oder sonstige Vorbereitungen. Ich habe nach der Radtour nach Hause auch den Kopf wieder frei, habe mich bewegt und viel frische Luft geatmet. Eigentlich ist es jeden Tag wie ein kleiner kurzer Urlaub.
Warum soll man also jedes Jahr auf die Aktion „MdRzA“ (Mit dem Rad zur Arbeit) warten … man kann sie auch für sich allein starten. Meine Empfehlung: Einfach mal versuchen – und genießen – egal bei welchem Wetter, denn das ist ja immer da."
Danke für Deinen poetisch angehauchten Bericht und Deine Bilder, die uns wirklich vor Augen führen, was wir versäumen, wenn wir nur mit dem Auto durch die Gegend fahren!
Deshalb ist auch mein Motto: Mit dem Rad bei der Arbeit! Seit fast drei Jahren fahre ich mit dem Fahrrad Post für einen privaten Zustelldienst aus und genieße es ebenfalls tagtäglich den Werdegang der Natur zu betrachten.