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Trip to Israel, Vol. V: Safed, Golan-Höhen, Nazareth

Willkommen zum 5. Teil unserer Israel-Reise. Heute werden wir uns noch ein wenig in Galiläa herumtreiben, aber wir werden uns vom See Genezareth lösen. Wir werden die folgenden Orte besuchen:

Safed, hebr. Zfat oder auch Tsfat, ist eine kleine Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern. Sie liegt nördlich des Sees Genezareth in 800 m Höhe auf einem Berg. Im Jahre 1102 errichteten Kreuzfahrer hier eine erste Burg, die im Jahre 1188 von einem muslimischen Heer unter dem Befehl des Sultans Saladin erobert wurde. Ab 1240 bauten französische Templer die Burg wieder auf, sie fiel aber im Jahre 1266 endgültig in muslimische Hände. Im 16. Jhdt. lebten hier um die 10.000 Juden, viele von ihnen im Jahre 1492 aus Spanien vertrieben. In der Folge siedelten sich viele berühmte jüdische Gelehrte hier an und machten Safed zu einem wichtigen Zentrum der kabbalistischen Mystik. Im Jahre 1578 wurde hier die erste Druckerpresse im asiatischen Raum überhaupt installiert, und das erste jemals in hebräischer Sprache erschienene Buch wurde hier gedruckt. Der Geist dieser Zeit weht heute noch durch Safed. Zusätzlich hat sich mittlerweile hier eine kleine Künstlerkolonie gebildet, und es findet alljährlich ein kleines, aber international sehr angesehenes Festival jüdischer Musik hier statt.

Nazareth ist mit 120.000 Einwohnern (Nazaret Illit mitgezählt) die größte Stadt in Galiläa. Historisch ist sie eher unbedeutend, ihre Existenz wurde sogar lange Zeit bestritten, weil sie im Gegensatz zu anderen Städten weder im Alten Testament noch im Talmud noch bei Flavius Josephus erwähnt ist. Archäologische Grabungen haben aber Spuren eines eisenzeitlichen Dorfes (13. Jhdt. v.Chr.) sowie Gräberfelder und landwirtschaftlich genutzte Bauten aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert zutage gefördert. Man erkannte aber auch, dass diese Gegend eher spärlich besiedelt war.
Die heutige besondere Bedeutung von Nazareth für die Christenheit besteht darin, dass es als Ort der Verkündigung des Herrn gilt, als nämlich der Erzengel Gabriel Maria in einer Grotte erschien und ihr die Geburt des Erlösers verkündete. In die Schlagzeilen geriet Nazareth Ende des 20.-Anfang des 21. Jahrhunderts, weil in unmittelbarer Nähe zur über der Grotte erbauten Basilika der Verkündigung eine die Größe der Basilika noch übertreffende Moschee erbaut werden sollte, was zu schweren Unruhen zwischen Moslems und Christen führte.
Persönlich empfand ich Nazareth als ein ziemlich heftiges Beispiel des "Holy-Land-Tourism", als laut und auch ein wenig dreckig. Zudem habe ich weder in Jerusalem, noch in Haifa, Akko, Tiberias oder Eilat Bettler gesehen - hier in Nazareth gab es viele, und sie gingen recht aggressiv vor. Nazareth kann man meiner Meinung nach bei einem Israel-Trip getrost auslassen.

Die Golan-Höhen, ein Bergland mit bis zu 2814 m Höhe (Mt. Hermon), gehören eigentlich zu Syrien. Nach andauerndem Beschuss aus diesem Gebiet auf die Kibbuzim in den Tälern wurden die Golan-Höhen im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und im Jahre 1981 von Israel annektiert.
Heutzutage ist es ruhig in den Golan-Höhen, was zu einem guten Teil an der zwischen Syrien und Israel gelegenen UNDOF-Zone (United Nations Disengagement Observer Force) liegen dürfte. Im Mai 2008 wurden unter türkischer Vermittlung mehr oder weniger geheime Verhandlungen zwischen Israel und Syrien aufgenommen. Ziel dieser Verhandlungen sind ein dauerhafter Friede auf Basis der Ergebnisse der Madrider Konferenz von 1991 sowie die Rückgabe der Golan-Höhen an Syrien unter evtl. Verpachtung der Nutzungsrechte an Israel.

Tiberias, hebr. Tewerja, gelegen am NW-Ufer des See Genezareth (Kinneret) ist mit ca. 40.000 Einwohnern die größte Stadt im Jordantal und Hauptort am See Genezareth. Sie wurde von Herodes Antipas im 17. Jhdt. n. Chr. erbaut und nach dem römischen Kaiser Tiberius benannt. Besuchenswert ist hier hauptsächlich das Grab des jüdischen Gelehrten Maimonides, der 1204 in Kairo starb und auf seinen Wunsch hier bestattet wurde.

Fotos wie immer Edda-Ch. Frahn-Müller und Detlev Müller

Fortsetzung folgt (Qumram, Massada, Totes Meer)

Zum 4. Teil: http://www.myheimat.de/burgdorf/beitrag/63004/trip...

Zum 6. Teil:
http://www.myheimat.de/burgdorf/beitrag/65497/trip...

  • In Safed. Die Bedeutung der Rinne in der Mitte der Straße kennen wir noch aus Jerusalem: Sie diente früher zur Ableitung der Abwässer.
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  • Blick auf die Umgebung von Safed.
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  • Mini-Souk in Safed. Links hinter der Mauer sehen wir das blaue Trommelfell einer Darbuka hervorlugen, einer arabische Trommel. Weiter geht's im Kommentar ...
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  • Auch die Elektroschaltkästen in Safed halten künstlerischen Ansprüchen stand.
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  • Diese Straßenhändler gaben sich (nicht nur durch ihren Habitus) als Anhänger der Lehre des Rabbi Nachman zu erkennen. Neben Jerusalem ist Safed eine der Hochburgen dieser Lehre.
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  • Der Mensch sollte sich nach Nachman im Leben festhalten an den Werten Glaube, Ermutigung, Freude, Gesang, Tanz, ständige Selbstkritik, Gespräche mit dem Zaddik und Sehnsucht nach einer direkten Beziehung zum Schöpfer.
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  • In der Ashkenazi Ari Synagoge, benannt nach einem bedeutenden Rabbi, der hier einst wirkte. Ari heißt Löwe. Was sehen wir hier? Einen Löwen mit einem Menschenkopf. Weiter im Kommentar ...
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  • In einer sephardischen Synagoge in Safed. Hinter dem grauen Vorhang im Hintergrund, links neben dem Bücherregal, befindet sich die Frauenabteilung. Wir erinnern uns: in einer Synagoge sind Männlein und Weiblein während des Gottesdienstes streng getrennt.
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  • Die Bima, das Lesepult für die Thora.
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  • Normalerweise ist der Thora-Schrein verhängt, nur zum Gottesdienst wird er geöffnet.
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  • Für uns wurde der Thora-Schrein geöffnet, eine Ehre, die Nichtjuden nur selten widerfährt.
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  • Schuss aus dem Bus: So sieht es in der Gegend um Safed aus.
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  • Wir nahmen uns die Zeit für zwei erholsame Stunden im Nationalpark Gan Hashlosha, einem wunderbaren Ort mit kristallklarem warmem Wasser, Wasserfällen, unter denen man baden kann, und kleinen Fischen, die Dir die Beine beknabbern ...
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  • In der Basilika der Verkündigungskirche in Nazareth. Diese Basilika wurde an dem Ort erstellt, an dem der Erzengel Gabriel Maria die Geburt Jesu verkündigt haben soll.
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  • Die Fenster im oberen Teil der Basilika, die im Grundriss der alten Kreuzfahrerbasilika entspricht, wurden aus aller Welt gestiftet.
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  • Diese Mariendarstellung stammt aus den USA.
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  • Einer der Altäre im unteren Teil der Basilika.
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  • Nicht gerade häufig: Christliche Darstellung mit arabischer Schrift.
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  • Eine der ganz seltenen Darstellungen des Josef: Josef auf dem Totenbett, ein Fenster in der Josefskirche zu Nazareth.
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  • Die heilige Familie, eine Gruppe an der Josefskirche zu Nazareth.
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  • Golan-Höhen. Der Zaun ist noch nicht die Grenze zu syrischem Hoheitsgebiet, sondern er markiert die UNDOF-Zone (United Nations Disengagement Observer Force).
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  • Die Quelle des Banyas, auch Hermon genannt, eines der drei Quellflüsse des Jordan, in Caesarea Philippi in den Golanhöhen.
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  • Die Quelle des Banyas-Flusses, auch Hermon genannt, eines der drei Quellflüsse des Jordan. Die beiden anderen sind der Hazbani, der im Libanon entspringt, und der Dan. In der Gegend um Sede Nehemija vereinigen sie sich zum Jordan.
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  • Der Tempel des Pan in Caesarea Philippi (Golanhöhen).
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  • Spargeltarzan ... ;-D Wir wanderten entlang des Banyas-Flusses von der Quelle hinunter zu den Banyas Falls.
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  • Die Golan-Höhen, gesehen von einem Punkt oberhalb der Banyas-Falls.
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  • Zwei Drusenfrauen backen Fladenbrot. Zunächst wird der Teig mit der Hand durch die Luft gewirbelt, dann auf dem Kissen im Vordergrund geformt, schließlich auf dem kuppelförmigen Ofen ausgebacken.
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  • Diesen alten Mann trafen wir an den Banyas Falls. Er überlebte das Massaker im Warschauer Ghetto, weil nach seinen Erzählungen ein SS-Mann ihn rechtzeitig aus dem Ghetto gebracht habe.
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  • Er bat uns, das so in Deutschland zu veröffentlichen. Vielleicht widme ich ihm mal einen eigenen Beitrag, ich muss nur vorher noch mit zwei Mitreisenden sprechen.
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  • Ein drusisches Dorf in den Golan-Höhen.
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  • Auf dem Mt. Bental (1200 m). Diese Statuen (und noch viele mehr) wurden aus den Überresten von Militärfahrzeugen geschaffen.
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  • Das sollte unsere Drachenfreunde doch begeistern, oder? ;-))
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  • Schützengräben auf dem Mt. Bental. Dieses Gebiet war nach dem Sechstagekrieg ständig umkämpft.
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  • Die Aussicht ist halt schön. Das wussten auch die israelischen Militärs zu schätzen, allerdings aus anderen Gründen.
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  • Im Bunker auf dem Mt. Bental.
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  • Auch heute gibt es noch Soldaten hier oben, wie überall in Israel, aber sie "wohnen" hier nicht mehr.
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  • In Gamla, dem "Masada des Nordens". Wir waren sehr spät dran, deswegen hatten wir kaum Zeit für diesen Ort. Man muss sich in einem fremden Land auch immer noch etwas offen halten ;-) Im Hintergrund ist ein Stück des See Genezareth zu sehen.
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  • Wohnhaus in Tiberias. Der Energieverbrauch in Israel muss gigantisch sein ...
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  • Das griechisch-orthodoxe Kloster in Tiberias.
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  • Peter und /me auf der Strandpromenade in Tiberias.
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  • Ein letzter, leider etwas vernebelter Blick von Tiberias aus auf den See Genezareth.
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13 Kommentare

Vielen herzlichen Dank ...
Ich freue mich auf weitere Bilder und Berichte von Euch - bin schon ganz "verspannt"! ;-)
LG, Kirsten

Danke - Detlev - für diesen interessanten Bericht und die schönen Bilder.

Wie Horst schon sagt: Wieder eine Anregung für die Reiseplanung ...

Gruß Uta

Verrate doch nicht so viel - ist doch spannender ...

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