Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe besucht Radioonkologie der MHH
Im Rahmen eines 2½-stündigen Besuchs hat Prof. Dr. K.-H. Karstens der Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Burgdorf einen Einblick in den Arbeitsbereich der Radioonkologie gegeben. Nach einem Einführungsreferat, in dem ein Überblick über die Geschichte und die Wirkungsweise der Radiotherapie gegeben wurde, ging Prof. Karstens gezielt auf die Prinzipien der Strahlen-therapie ein. Einen breiten Raum nahmen Erklärung und Wirkungsweise der Technik ein. Dabei wurden die 3D-konformale Bestrahlung und die intensitätsmodulierte Strahlen¬therapie (IMRT) gestreift, um dann die aktuellste Art der Strahlentherapie, die IGRT, vorzu¬stellen.
Für alle Beteiligten war es ein besonderes Erlebnis, den modernsten Linearbeschleuniger in der Praxis zu erleben. Oberarzt Dr. A. Meyer zeigte und erklärte ausführlich die Wirkungs¬weise. Mit Hilfe eines an den Linearbeschleuniger angekoppeltem Ultraschallgerätes und eines Computertomografen (CT) werden vor der strahlentherapeutischen Maßnahme viele mehrdimensionale Bilder erstellt, sodass das zu bestrahlende Zielorgan weitgehend genau getroffen werden kann und damit so wenig wie möglich gesundes Gewebe zerstört wird. Beide Ärzte gingen auf Fragen der Teilnehmer offen und ehrlich ein.
In einer anschließenden Diskussionsrunde wurde natürlich auch auf die allgemeinen Gefahren der Röntgenbelastung und der Zerstörung gesunden Gewebes eingegangen. Die Bestrahlung von Lymphknoten spielte ebenso eine Rolle wie die immerwährende Auseinandersetzung über die Wertigkeit von Operation und Bestrahlung bei der Therapie des Prostatakarzinoms.
Nachdem Prof. Karstens und Dr. Meyer keine Frage unbeantwortet gelassen hatten, konnte sich Jürgen Mindermann im Namen der Gruppe herzlich bedanken. Es blieb dabei nicht nur bei Worten: Beide Ärzte erhielten neben einem Fachbuch auch das aktuellste Magazin des Bundesverbandes.
Der Sinn eines solchen Besuchs sollte es sein, über Einblicke Einsichten zu gewinnen auf dem Weg hin zu einem aufgeklärten Patienten, der seinem Arzt gezielte Fragen stellen kann. Die Veranstaltung war ein großer Schritt in diese Richtung.