Oktobermarkt Burgdorf. Uns geht's doch gut!

Viele Buden und Stände, wo man sein Geld los werden konnte; für Süssigkeiten, Bratwürste usw. Zwischen all diesem Kommerz, (nicht falsch verstehen, auch ich bediente mich an diesen Versorgungsstellen) ein Stand an dem man nur seine Meinung los werden konnte und das dreifach. Nein, nicht irgend ein Forschungsinstitut oder nach Kaufkraft gierende Institution. Hier wurde nachgefragt, wie es um den sozialen Status eines jeden selbst bestellt ist. An diesem Stand konnte man mittels drei kleiner "Meinungs-Kügelchen" kund tun, wie es um die eigene Seelenhygiene steht. Acht Fragen, an Plexirohren befestigt, lockten einen, seine drei Meinungen abzugeben. Für ein Thema oder verteilt.
Oberflächlich betrachtet oder beachtet, hätte man diesen Stand Kommentar-und Gedankenlos passieren können. Aber wie so oft im Leben, ist es der zweite Blick der etwas auslöst. Also nahm ich mir die Zeit und habe mir die Fragen und Aussagen genauer angesehen. Gut, der Stand wurde von den Kirchen Burgdorfs betreut und so mancher beschleunigte desinteressiert seinen Gang um daran vorbei zu kommen. Andere wiederum fanden dies ganz amüsant und machten mit bei diesem "Spiel". Interessant fand ich, dass an der Röhre mit der Aussage:"Ich bin dankbar, dass es mir gut geht", mit Abstand die meisten "Meinungs-Kugeln" lagen. Das hätte ich nicht erwartet, oberflächlich betrachtet und primär an' Geld denkend. Nur zu gerne hätte ich gewusst, ob dem so war oder ob diesen Meinungen andere Qualitätsmerkmale anhafteten.
Ganz gleich wie tief man in seinem Glauben verhaftet ist, wenn überhaupt, war dies der einzige Stand wo soziale Kompetenz hinterfragt wurde. Ganz gleich inwieweit und zu welchem Zweck eine anschließende Auswertung erfolgt, es liegt an jedem Betrachter selbst, auf welchem sozialen Level er sich wiederfinden möchte oder real befindet.