Klassentreffen nach 57 Jahren . . . auch heute noch eine "klasse Klasse" . . .
. . . . Vor 57 Jahren wurde der Abschlussjahrgang 1957 Klasse 10 a aus der Realschule in Burgdorf entlassen. Für 17 Jungen und 8 Mädchen dieser Klasse hieß es damals Abschied nehmen.
Konrektor Görnemann, unserer Klassenlehrer, schickte uns mit seinen Worten, "Beißen Sie die Zähne zusammen" und dem zusätzlichen Spruch Nitzsches,
"Ich habe den Glauben, dass wir nicht geboren sind, um nur glücklich zu sein, sondern immer unsere Pflicht zu tun . . ."
in das neue Leben hinaus.
Irgendwie scheinen diese Ratschläge auf einige Ehemalige Wirkung gezeigt zu haben. Viele Mitschülerinnen und Mitschüler konnten aufgrund ihrer beruflichen Ausbildung und des damals laufenden Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik hervoragende Positionen in der Wirtschaft erreichen und dabei durch Reisen die Welt kennenlernen.
16 ehemalige Mittelschüler kamen am Wochenende, 10. Mai 2014 zum Klassentreffen im Hotel Haase in Ahrbeck/Burgdorf zusammen, tauschten Erinnerungen aus und hatten auch sorgfältig gehütete Anekdoten aus der Schulzeit auf Lager.
So durfte u.a. bei dieser Rückschau die Geschichte mit unserem Lehrer Herrn Schütte nicht fehlen. Herr Schütte wohnte in der heutigen Weststadt in Burgdorf und mußte auf dem Weg zur Schule, . . .wie ich . . ., den Bahnübergang am Bahnhof mit seinem Fahrrad passieren. Sehr viele Züge befuhren auch damals schon die Strecke Celle/Hannover.
Wir standen vor geschlossenen Schranken und kamen oft zu spät zur Schule. Ich war immer froh, wenn ich Herrn Schütte noch auf dem Weg zur Schule überholen konnte. Klappte dieser Ablauf nicht, mußte ich mit den Worten,
"Ich mußte vor den Schranken warten und möchte mich entschuldigen,"
morgens Lehrer Schütte begrüßen. Oft sagte bereits ein anderer Schüler, Horst W., wenn ich die Klassentür öffnete, diesen Spruch für mich schon vorher auf.
Aber der liebe Horst hatte sich für den zu spät kommenden Herrn Schütte auch etwas ausgedacht. Er zeichnete vorher ein kleines Fahrrad mit dem darauf sitzenden Lehrer Schütte, seiner großen Nase und einigen Haaren darauf, auf die Wandtafel.
Schmunzelt betrat unser Lehrer das Klassenzimmer, machte zu seinem Bildnis keine weitere Bemerkungen und ging dann gleich zur Tagesordnung über.