Jakobsweg - vor einem Jahr: Regen und Kälte
Sonntag, 18.05.2008: Pilgertag Nr. 25
San Justo de la Vega – Rabanal del Camino 25,3 km
Überraschung vor der Tür: es regnet. Nach so kurzer Zeit haben wir bisher die Kleidung noch nicht gewechselt. Bei den Fotos von der Kathedrale in Astorga, wo wir in knapp einer Stunde sind, muss ich acht geben, dass keine Regentropfen auf das Objektiv fallen. Die 12.000-Einwohner-Stadt ist schnell durchquert und vor uns reiht sich Poncho hinter Poncho. Schon bald überholen wir Raf mit seiner niederländischen Begleiterin.
Kurz vor Santa Catalina de Somoza lichten sich die Wolken ein wenig und Hoffnung keimt auf. Erneut durchnässte Schuhe kann ich nicht gebrauchen. Nach der Lederfett-Kur in Frómista haben sie bis jetzt dicht gehalten.
In Santa Catalina nehmen wir die zweite Bar im Ort für unser Frühstück. Nicht völlig überraschend treffe ich dort Ursel Förster vom Squaredance-Club Hannover Hearties. Wir wussten voneinander, dass wir zeitgleich unterwegs sind, dennoch ist die Freude groß, wenn man sich dann wirklich auf dem Camino trifft. Nach der Pause, die Ursel früher beendet als wir, hole ich sie bald wieder ein und wir gehen eine knappe Stunde nebeneinander und tauschen uns aus. Beim letzten Anstieg zum Tagesziel „Rabanal del Camino“ trennt uns das unterschiedliche Tempo, aber wir werden uns ja heute Abend in Rabanal sicher treffen.
In diesem Ort mit 50 ständigen Einwohnern stehen vier Herbergen mit mindestens 170 Betten und dazu noch zwei Hostals zur Verfügung. Wir wählen die 3-Muschel/Sterne-Herberge „El Pilar“ aus und treffen auch dort wieder auf Michael und Roswita sowie Raf. Nach einer Tour lange im Regen bei niedrigen Temperaturen ist eine Unterkunft „con calefaccion“ (mit Heizung) einfach wunderbar. Da stört auch die Größe des Schlafraums wenig. Zur Mittagspause finden wir fünf uns in der Bar im Innenhof zusammen. Auch hier ist es angenehm, dass wir geschützt hinter Zeltvorhängen sitzen und die Gasheizungen in Betrieb genommen sind. Immerhin sind wir ja schon wieder auf 1160 m Höhe.
Am Nachmittag sehen wir uns im sauberen und gepflegten kleinen Ort um und erkunden den morgigen Weiterweg.
Den Abend verbringen wir im Aufenthaltsraum der Herberge.