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Jakobsweg - Jahrestage: Über die Pyrenäen

25.04.2008 - der zweite Tag unseres Pilgerweges.
Zügig weiter bergauf: den 500 Höhenmetern von gestern folgen heute noch einmal 800 m Aufstieg, bevor es dann wieder 500 m hinab geht zum Tagesziel Roncesvalles.
Kleine Unterbrechungen müssen aber sein: Foto-Stopp bei Wildpferden, ein Abstecher zur Statue der "Vierge de Biakorri" sowie zwei Rasten am Col de Bentarte und schließlich am Col Lepoeder.
Unter mir liegt nun das Tal der Dornen, das danach benannte Kloster Roncesvalles ist greifbar nahe. Pilger um Pilger passiert meinen Rastplatz. Es ist interessant hier, denn das Kloster kann über zwei Wege erreicht werden. Die Wegetafel empfiehlt ausdrücklich, den rechten Weg zu nehmen. Zum linken Weg gibt es auf dem Schild einen Gefahrenhinweis mit dem Zusatz „steile Abschnitte mit bis zu 25% Gefälle“. Es ist sehr interessant zu beobachten, wie die vorbei kommenden Pilger – meist sind sie ja mindestens zu zweit – ihre Entscheidungen treffen. So werde ich gut unterhalten, bis ich so kurz nach zwei Uhr - mein Mitpilger Walter ist ein Stück voraus - die letzten vier Kilometer mit 500 m Abstieg über den Normalweg in Angriff nehme. Es geht zügig aber nicht zu steil bergab. Das schont Knie und Schuhe, wie ich später von anderen Pilgern höre. Es war tatsächlich sehr steil, vor allem rutschig und matschig.
Der Normalweg führt zudem über den sagenumwobenen Ibaneta-Pass. Hier soll die Schlacht eines baskischen Heeres gegen die von Roland geführte Nachhut des abziehenden Heeres Karls des Großen stattgefunden haben. Ich halte kurz am alten Gedenkstein und an der modernen Capilla del Salvador an.
Dann geht es vom Pass flach hinab nach Roncesvalles.
Nachdem wir zu der öffentlichen Herberge so viel Negatives gelesen, gehört und in einem Film gesehen haben, stand unser Entschluss schon vorher fest: wir nehmen ein Hostal. Das war nun nur noch in die Tat umzusetzen. Zimmernachfrage zum ersten Mal in Spanisch. Im „Casa Sabina“ sind zwar schon alle Gästezimmer belegt, aber im Nachbargebäude „Casa de Beneficiados“ sind noch Apartments frei. Den Preis von 32 € pro Person akzeptieren wir. Dafür ziehen wir in eine Super-Ferienwohnung ein. Solch einen Luxus werden wir so schnell nicht wieder haben.
Nach einem Rundgang durch den überschaubaren Gebäudekomplex Roncesvalles einschließlich der Stiftskirche Colegiata de Santa Maria der Augustinerabtei, warten wir in der Sonne bei einem Cerveza Grande auf das Abendessen, zu dem wir uns für 19.00 Uhr angemeldet haben. Unsere „alten Bekannten“ von gestern,Max und Torsten, sind mit dabei. Es gibt ein Pilgermenü: als Vorspeise Nudeln mit Tomatensauce, als Hauptspeise gebratene Forelle, Nachtisch, dazu Rotwein und Baguette. Ein ausgezeichnetes Essen für 9 €.
Wir sind rechtzeitig fertig, um an der Pilgermesse um 20.00 Uhr in der Stiftskirche teilnehmen zu können. Die zugegebenermaßen ergreifende Segnung der Pilger für ihren Weg ist zweifellos der Höhepunkt dieser Messe.
Danach erkunden wir noch kurz den Weiterweg für morgen früh und werfen einen Blick in die Herberge. EIN großer Schlafsaal. Aber vollkommen renoviert und modern-sachlich gestaltet.
Unsere Mit-Pilger aus Spanien (Max) und Schwaben (Torsten) schlafen hier und berichten morgen über eine ausgezeichnete und ruhige Nacht. Man war wohl so geschafft von der Bergetappe, dass selbst zum Schnarchen keine Kraft blieb.

  • Aufbruch von der Refuge d'Orisson
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  • Rolandsmonolith am Ibaneta-Pass
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  • Roncesvalles - Iglesia de Santiago und Capilla del Espriritu Santo
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1 Kommentar

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