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Hofberichterstattung zum Pferdemarkt

Unter dem Titel "Hitze lässt Mensch und Tier schwitzen" erschien im Anzeiger Burgdorf mal wieder ein erstaunlicher Bericht über den Pferdemarkt. Der Autor Stefan Heinze ist offenbar schon weit vor Ende des Marktes aus der Hitze geflüchtet, sonst wäre sein Artikel vielleicht anders ausgefallen. Die Tiere konnten dies leider nicht. Zwar haben einige verantwortungsbewusste Händler ihre Stände tatsächlich bereits ab 11 Uhr abgebaut, aber auch da herrschten schon unzulässig hohe Temperaturen von 34° im Schatten und 38° in der Sonne. Die weniger Verantwortungsbewussten, denen der schnelle Euro über das Wohl ihrer Tiere geht, haben erst um 12:30 Uhr abgebaut, als bereits 41° in der Sonne und 52° auf sonnenbeschienenen Oberflächen gemessen wurden. Offenbar können sich weder der Amtstierarzt noch der veranstaltende VVV gegen solche Händler durchsetzen, womit diese Anweisung des Amtstierarztes zur Farce geriet.

Auch ist es mir unklar, wie der Autor zu seiner Schlussfolgerung kommt, es hätte keiner Intervention des Deutschen Tierschutzbundes beim Amtsveterinär Dr. Schimanski bedurft um den Markt abzukürzen. Der Pferdemarkt ist in den 30 Jahren seines Bestehens noch niemals aus Witterungsgründen abgesagt worden. Weder in den Sommermonaten, wo es schon des Öfteren mehr als die zulässigen 30° Außentemperatur hatte, noch im April 2013, wo die Temperatur früh morgens beim Aufbau der Stände knapp über dem Gefrierpunkt lag, noch bei strömendem Regen. Dieser vorzeitige Abbau, der letztlich dann doch nicht eingehalten worden ist, ist ein bisher einmaliges Ereignis. Und dass dies nicht in Zusammenhang mit der Intervention des DTB sowie mehrerer Mails und Anrufe von besorgten Tierfreunden bei Herrn Dr. Schimanski gestanden haben soll mag man nur schwer glauben.

Eigentlich ist es unter Journalisten üblich sich über ein Thema zu informieren, bevor man darüber schreibt. Das unterbleibt bei der Hofberichterstattung des Anzeiger Burgdorf über den Pferdemarkt leider bereits seit Jahren. Unkritisch und einseitig werden die Behauptungen des VVV kolportiert, ohne einmal mit Leuten zu sprechen die auf dem Markt gewesen sind und sich vielleicht auch ein wenig besser mit der Materie auskennen. Übrigens: viele Tiere, wie z. B. Kaninchen oder Vögel, haben gar keine Schweißdrüsen und können gar nicht schwitzen.

Mit dem vorzeitigen Abbau war das Problem zwar vom Platze, aber lange nicht gelöst. Denn die meisten der Kleintransporter, Lkw und Anhänger, mit denen die Tiere dann noch über Stunden durch die Mittagssonne nach Hause gekarrt werden, verfügen weder über Isolierungen noch Belüftung da sie weder als Tiertransporter gebaut wurden noch dafür ausgestattet sind. Daher hätten Tiere am vergangenen Sonnabend gar nicht erst auf den Pferdemarkt gelangen dürfen, denn die hohen Temperaturen waren ja schon lange vorhergesagt. So ist und bleibt der Pferdemarkt ein Tierschutzskandal, der sicher nicht zu einem positiven Bild der Stadt Burgdorf beiträgt.

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3 Kommentare

Ist dem Anzeiger denn nichts mehr peinlich?

Interessiert sich der Anzeiger für die Wahrheit überhaupt nicht mehr?
Bei diesem Bericht hat der Anzeiger nicht einen betroffenen Tierschützer befragt.

Ist es seriös, wenn ein Chefredakteur Taubald auch gleichzeitig Geschäftsführer einer Druckerei ist, und seinen Auftraggeber, dem VVV, mit Gefälligkeiten in Form von solchen Berichten verwöhnt?

Sind wir hier in einer Bananenrepublik?

Die Pressefreiheit ist in unserer Demokratie ein hohes Gut und wir sollten es uns nicht durch solche Journalisten kaputt machen lassen.

Hallo Herr Diercks,

von ausgesetzten oder entflogenen Tieren nach dem Pferdemarkt habe ich schon mehrfach gehört.
Ersteres ist eine Straftat. Deshalb kann ich nur jedem, der solche Tiere nach dem Pferdemarkt findet, dringend bitten die Polizei anzurufen und Strafanzeige zu erstatten.
Letzteres ist der Ignoranz des Veranstalters sowie seines Marktverantwortlichen, Herrn Bleich, zu verdanken. Vogelmärkte dürfen eigentlich nur in geschlossenen Räumen stattfinden. Ausnahmen sind möglich, wenn eine Umsetzvoliere vorhanden ist die ein Entfliegen der Tiere beim Umsetzen verhindern soll. Das Veterinäramt der Region Hannover macht seit 30 Jahren eine Dauerausnahme daraus, ohne dass es eine Umsetzvoliere gegeben hätte.
Auf Druck der Tierschützer hat der VVV vor ein paar Jahren eine solche Voliere angeschafft. Die steht jetzt einsam und ungenutzt mitten auf dem Gelände, wo kein Vogelhändler einen Stand hat, und dient dort als Fahrradständer. Aber auch darüber durfte der Anzeiger nicht berichten.

Muss es denn einen Tiermarkt in der Form heute noch geben ?

Für die Tiere ist es bestimmt nicht angenehm.

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