Harst
Harst
De warme Sommer is forbie, un balle gift den ersten Snie,
doch datwüschen vuller Lust, kummt de Harst noch angebrust.
Kastanien, Nötte un de Eckern, hört man vonne Böme kleckern,
Swattwild, Hirsche un de Hasen, künnt mit dem Futter nur so oasen.
De Wald is bunt wien Regenbogen, de meisten Vogels weggetogen,
wat da nich niet- un nagelfeste, flügt hoch boben inne Äste.
de Blädder weihet um un dumm, manch ole Bom de kippet um,
De Harst kummt an mit veelen Früchten, de süht man all von Wiehen lüchten.
Appel, Plumen, Stickelbeern, all dat mot’e plücket wern,
un wat süss noch allens riepe, kummt in use grote Kiepe.
De Buern roet alle wacker, freumorgens den Kartuffelacker,
Weiten, Gasten un de Roggen, kummt noa’en döschen uppen Bodden.
Zuckerreube un de Runkeln, süht man nu vom Acker schunkeln,
un von all de veelen Früchte, brukt wien Kürbis as Latüchte.
Steinpilz, Pepperling, Maronen, de tau seuken daat sik lohnen,
mit Speck un Zippeln inne Pann’, smecket dat woll Jedermann,
doch haste mal nen Giftpilz bie, gift et Bugweih wie ncch nie,
nu hille noa’en Dokter rennen, deshalb - schöll man Pilze kennen
nur einmal kanst se alle eten, ja dat schösste nich vergeeten.
Schön sünd de Pilze antausein, staht sei im Wald up einem Bein,
drum lat se stahn, tramp se nich platt, denn hätt davon noch veele watt.
Is dat Kurn denn affemeiet, de Storm ower den Stoppel weihet,
stigt mien Drachen inne Lüfte, na Harst sünd all de schönen Düfte.
Et rukt na Tuffelfüer un Heu, de Nebel wabert schon ganz freu,
schient de Sunne noch mal warm, künnt wie schön spazieren gahn,
de Harst mit sienen bunten Farben, kummt nun langsam int verdarben,
un eines Morgens alles witt, de koole Tied kummt Schritt for Schritt,
dat lesste bunte Blatt fallt dal, nu sünt de Böme alle kahl.
Oktober 2008
Günther Jatzkowski
Ich frage mich, ob plattdeutsch in Bayern - oder mindest südlich von Hildesheim - verstanden wird. Ich jedenfalls bedanke mich artig.