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BERRY LIPMAN im Goldenen Buch der Stadt Burgdorf

  • Berry Lipman trägt sich in Anwesenheit von Bürgermeister Alfred Baxmann in das Goldene Buch der Stadt Burgdorf ein. (Bild: OKOK TELEVISION)
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Der Burgdorfer Weltbürger Berry Lipman alias Friedel Berlipp trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Burgdorf ein.

„Keep on smiling“, so heißt einer seiner größten Hits, den Berry Lipman, geboren als Friedel Berlipp 1921 in Burgdorf, komponiert hat und mit dem er 1967 weltberühmt wurde. Er wuchs in der Nähe der Fünfflügelmühle in Burgdorf, Celler Tor 60, auf. Noch heute erinnert er sich gern an diese Zeit. Schon als Kind war er außergewöhnlich musikalisch begabt. Mit 3 Jahren spielte er bereits perfekt Mundharmonika und bekam mit 7 Jahren den ersten systematischen Geigenunterricht. Besonders gefördert wurde er, so erzählt der Vollblutmusiker, von dem bis heute in Burgdorf unvergessenen Musiklehrer Heinrich Knauer. Seine außergewöhnliche Karriere begann mit klassischem Violinen-Unterricht. Nach der Schulzeit besuchte Berry Lipman das Konservatorium (Musikhochschule) in Hannover.

„Doch da war einer, der wollte, dass ich als Soldat in den Krieg zog“, erinnert sich Berry Lipman an seine Jugend. „Mit 19 musste ich an die Front.“ Sein Traum zerbrach, wie bei so vielen Menschen und als er dann noch zwei Finger an der rechten Hand verlor, schien für ihn zunächst eine Musikkarriere beendet. „Doch der da oben, der hatte noch was mit mir vor“, sagt der Komponist und Arrangeur, der heute in Köln, Bergheim-Glessen, wohnt. Erst Geige, dann Gitarre und später Posaune, Schlagzeug und Gesang erlernte er. Es entstanden 5000 Musikproduktionen, die er komponiert hat.

Komponistenarchiv

Auch wenn ein kleiner Unfall ihn derzeit mehr ans Bett hält, ist er doch frohen Mutes. In diesen Tagen und Wochen hatte er sehr viel zu erledigen, denn er ist in die Annalen des Deutschen Komponistenarchives Dresden aufgenommen worden. Das Deutsche Komponistenarchiv ist Teil von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, einer Einrichtung der Landdeshauptstadt Dresden. Hier wird die Werksammlung zeitgenössischer Komponisten bewahrt, um diese der musikalischen Praxis, der Wissenschaft und den Medien zur Verfügung zu stellen. Das hieß für unseren langjährigen Freund von OKOK Television: alles, was in seinem Musikerleben als Orchesterchef und Komponist produziert wurde an das Archiv zu liefern, hierüber gibt es einen Schenkungsvertrag. Tägliche Telefonate zwischen Berry Lipman mit Susanne Schumacher von OKOK Television ließen alle Stationen noch einmal lebendig werden. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft, die auch den Burgdorfer Hermann Hoffmann vom "Sender Zitrone" mit einbezieht. So entstand das schon historische Foto, das im Studio Sender Zitrone in Burgdorf entstand. Wenn alles klappt und es die Gesundheit von Berry Lipman zulässt, wird auf seinen Wunsch hin zusammen an einem Buch gearbeitet. Das tägliche Schwimmen im eigenen Schwimmbad hat mich fit gehalten, aber auch die Erinnerung an und das Leben mit der Musik.

Berry Lipman Orchester

Heute ist er mit seinem unverwechselbarem Stil und Erkennungswert mit Namen wie Bert Kaempfert, James Last und Glenn Miller zu nennen. Das erste Engagement war 1945, er bekam als Musiker einen Gastvertrag am Staatstheater Oldenburg, 1947 ging er als Komponist an die Wuppertaler Bühnen und kam mit Rhythm & Blues als Arrangeur, Komponist und Instrumentalist beim NWDR und SWF Koblenz in Kontakt. 1951 entdeckte ihn die Schallplattenfirma Decca. Drei Jahre später wurde er Orchesterchef und Komponist bei der EMI. 1967 gelang ihm der Durchbruch mit dem von James Lloyd gesungenen Hit „Keep on smiling“. Im selben Jahr gründete er das Berry Lipman Orchester, für das er mit seinem für ihn typischen Stil einen Evergreen nach dem anderen produzierte. Auf seinen Reisen in seinem Musikerleben, ob England, Spanien oder in Japan wurde er beliebt aufgenommen. Die Japaner kündigten ihn als "Very Berry" an, das gefiel ihm, "das ist so gut, das hätte mir auch einfallen können".

"Es entstanden Musik-Klassiker, die auch heute noch nichts an Charme verloren haben. Komponiert hat er für viele Stars. Sein Stil: Party-Sound mit Latin-Touch von Swing und Samba bis Jazz. „Es war leichte und beschwingte Tanzmusik“, gern erinnert er sich an seine Evergreens. Seine Musik ist auf viele CD´s gepresst und die Radiosender spielen noch immer seine Musik, die über einen unverwechselbaren Sound verfügt, den Berry Lipman Sound, den man sofort erkennt. Als Arrangeur und Gitarrist wurde er bei Radio Bremen, NDR, WDR, SWF, auf Tourneen und Galas beschäftigt. Seine erste Schallplatte (Schellack "Werner Kroll`s Starparade") machte er mit Paul Kuhn.

Chefarrangeur, Komponist und „Entdecker“ Lipman

Für das Schallplattenlabel Teldec in Zürich schrieb er u. a. für Vico Torriani und Will Glahé. Er entdeckte den blinden Sänger Wolfgang Sauer mit dem er auch den Welterfolg "Glaube mir" und "Die schönen Zeiten der Erinnerung" produzierte. Seit 1954 war er Chefarrangeur, Komponist und Studio-Orchester-Chef bei der EMI Elektrola Köln und Teldec, Hamburg. In dieser Zeit schrieb er viele Hits und Filmmusiken für Conny, Gitte ("Ich will ´nen Cowboy als Mann") Rex Gildo, Ralf Bendix, Cliff Richard, Chris Howland, Fred Bertelmann, Lale Andersen (Ein Schiff wird kommen", Lale´s Comeback) Wolfgang Sauer, Camillo Felgen ("Sag warum", bei Radio Luxemburg), Nilsen Brothers ("Tom Dooley") und viele weitere.

Später wechselte er zur Ariola und betreute auch dort namhafte internationale Künstler wie Zarah Leander, Charles Aznavour, Dalida, Chubby Checker, (Mr. Twist"), um nur einige zu nennen. Danach wechselte er als Chefproduzent zur Deutschen Vogue. Er produzierte international in den Studios aller europäischen Länder. Seine Künstler waren: Petula Clark ("Downtown"), Dionne Warwick, Sandy Shaw ("Puppet on a String") , Francoise Hardy ("Er war wie du"), Pat Boone, Billy Vaughn ("Lucky Hucky"), Jonny Teupen („Jaz-Harpe“) und viele Interpreten mehr. Heute ist er mit seinem unverwechselbarem Stil und Erkennungswert mit den Namen dieser Stars verbunden. Sein erster großer Erfolg war Keep on Smiling, der von James Lloyd gesungen wurde. 1967 wurde er freier Musikproduzent und gründete das Berry Lipman Orchester, das sich durch das Spielen vieler Evergreens im damals typischen Easy-Listening-Stil auszeichnete. Die beiden größten Hits des Orchesters sind "The Girls From Paramaribo" und "La Parranda", die Berry Lipman auch selbst komponiert hat und weltweite Erfolge wurden. Dafür gab es dann auch Schallplatten in Gold und Platin, die heute in einer ehrenden Form an diese Erfolge erinnern.

Er entdeckte auch eine Reihe von neuen Künstlern: Roland "W" (Monja"), Cindy und Bert (Caesar und Cleopatra"). Auch die international bekannten E-Orgelsolisten Franz Lambert, Curt Prina von Hazy Osterwald, Max Greger jr. und Hary Wolf. Auch Hermann Hoffmann, der später in Burgdorf das Studio "Sender Zitrone" hatte, den er für den WDR entdeckte, holte er zwischen 1950 und 1965 als E-Orgelsolist in die Studios.

Künstler mit Elektro-Stil in den Neuen Medien

Berry Lipmann ist Künstler, sein Repertoire, so sagt er, gehe von der „Fünften Sinfonie“ bis zum „Hänschen Klein“ und "Heideröslein". Und so komponierte er auch ganz untypisch für ihn 1974 „Golgatha Beat-Oratorium“ für einen Kirchenchor. „Der Erlös dieser Platte war für einen guten Zweck, damit wollte ich mich bei Gott bedanken für mein tolles Leben.“ Seine Frau Trine von Stolzenau, eine Pastorentochter, schrieb den Text dazu. Genau wie für das Kindermusical „Mr. Mock“, was er 1978 produzierte. 1975 entwickelte er zusammen mit einigen anderen Komponisten den Elektro-Stil, was er gleich erfolgreich für die von ihm

komponierte Filmmusik zur TV-Serie „Star Maiden“ nutzte. Diese Musik hat heute noch Kultfaktor.

Weiter gehört zu den Höhepunkten seines Musikerlebens sogar eine Papstplatte und Aufnahmen, auf dem Konrad Adenauer sprechend zu hören ist. Berry Lipman, der in den 60er, 70er und 80er Jahren die Musikszene bestimmte, widmete in diesen Tagen mit seinem Orchester seiner langjährigen OKOK Freundin Susanne Schumacher den Titel "Knock up Susie" von seiner CD. Gern hat er uns in den vergangenen zwanzig Jahren in Burgdorf besucht, es entstand 1996 im Studio des Medienhauses Burgdorf für OKOK Television eine der ersten TV-Portrait-Sendungen mit dem Burgdorfer Weltbürger Berry Lipman, die auf dem OKOK Kanal auf YouTube mehrere tausendmal angesehen wurde und heute als Rarität gilt. In den heutigen fast täglichen Telefonaten und herzlichen Gesprächen, in denen viel gelacht wird, werden alte Erinnerungen an Burgdorf wach.

Mit diesem Portrait möchten wir uns bei unserem langjährigen Freund, dem Burgdorfer Berry Lipman, alias Friedel Berlipp, der am 16. Juli 2012 sich in das Goldene Buch der Stadt Burgdorf eingetragen hat, ganz herzlich bedanken und gratulieren, wir wünschen ihm alles Gute, denn wie sagt er doch selbst: "keep on smiling".

Susanne Schumacher für OKOK TELEVISION
http://www.okok.de

  • Berry Lipman trägt sich in Anwesenheit von Bürgermeister Alfred Baxmann in das Goldene Buch der Stadt Burgdorf ein. (Bild: OKOK TELEVISION)
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  • Berry Lipman im Gespräch mit Bürgermeister Alfred Baxmann bei der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Burgdorf ein. (Bild: OKOK TELEVISION)
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  • Bürgermeister Alfred Baxmann im Gespräch mit Berry Lipman. (Bild: OKOK TELEVISION)
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  • Berry Lipman in Burgdorf (Bild: OKOK TELEVISION)
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  • Schwester Jutta Buhr-Berlipp, Bürgermeister Alfred Baxmann, OKOK Redakteurin Susanne Schumacher zusammen mit Berry Lipman
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2 Kommentare

Ein schönes Portrait eines weit gereisten Mannes.

Interessant.

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