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TURMBAHNHOF "Bürstadt"

Der Turmbahnhof von Bürstadt

Der Bahnhof von Bürstadt ist nicht optisch HÄSSLICH, aber im Blick auf den Kunden ist er in seinem Handling absolut hässlich: Hohe Treppen - und auf dem oberen Bahnsteig, höchst ungemütlich, einer vielen Güter- und SChnellzüge durchrast - geschätzte 3m Bahnsteigbreite mit einer Schallschutzmauer im Rücken nehmen einem die Luft weg und der Luftdruck erzeugt ein eher mulmiges Gefühl. Ein Kinderwagen darf besser nicht längst zur Schiene stehen, wenn er nicht festgehalten wird, der Luftdruck kann ihn umdrücken.

Was ist ein TURMBAHNHOF? "Ein Turmbahnhof oder Etagenbahnhof ist ein Bahnhof, in dem die Anlagen für den Verkehr in zwei oder mehreren Stockwerken liegen. Die Bahnhöfe bilden dabei den Übergangspunkt mindestens zweier Bahnstrecken, die sich niveaufrei im Bahnhof kreuzen, aber durchaus im Umfeld des Bahnhofs zusammenlaufen oder durch Gleisbögen verbunden sein können." (soweit knapp und gut bei Wikipedia)

Der derzeit wohl größte deutsche (europäische?) Turmbahnhof ist der Berliner Haupt- und Lehrter Bahnhof. - Und wenn ich diesen Palast in Berlin auch noch nicht durch eigene Anschauung kenne, aber ich ahne, er ist vollgestopft mit Personenaufzuügen und Fahrtreppen.
Das Gegenstück ist in seiner aktuellen Ausbaugestaltung auch aus der Zeit und nennt sich ganz banal "BÜRSTADT"

Unten die eingleisige Strecke von Worms nach Bensheim, zwei Bahnsteiggleise - die einst weiteren Gleise sind schon wieder Vergangenheit (wurden vielleicht in Berlin dringender gebraucht ;-))
Und oben eine zweigleisige Fernstrecke, elektrifiziert, Frankfurt - Mannheim - Stuttgart/Basel - ICE-Verkehr - zwei Bahnsteiggleise geschätzte Bahnsteigbreite 250cm. Fährt dort ein ICE oder eine Güterzug durch staut sich wegen der Schallschutzwand der Luftdruck zu einem Überdruck.

Die beiden Bahnsteigpaare zählen sich nach OBEN und UNTEN jeweils "1" und "2".

Und nun zum stets willkommenen Fahrgast:
...und damit könnte ich die Darstellung auch schon beenden.

Den Bahnsteig von unten nach oben (oder umgekehrt) zu erreichen oder zu verlassen ist in einer Umsteigebeziehung (wie sie zur Zeit wegen einen langfristigen Streckensperrung in Ludwigshafen anzutreffen ist - MüllbunkerBrand mit langfristigen Folgen) eine Herausforderung, die absolut ohne Wetterschutz vorgesehen ist. Meine stark gehbehinderte Frau brauchte unter viel Kraftaufwendung sieben Minuten bis sie den Bahnsteig oben erreicht hatte und wo kann man sich dann hinsetzen?

Weil man das Aufsichtspersonal einsparte und die Fernüberwachung nur mit dem Wert Null komma Null zu veranschlagen ist (Darmstadt ist für den Durchsage-Service zuständig) sparte man auch gleich am Mobilar für die wartenden Gäste, denn wer im Zug stehen kann. der schafft das auch auf dem Bahnsteig!
Und ich stellte mir die den Vater mit Kinderkarre/Kinderwagen vor... Stimmt, Väter dieser Gattung sieht man eher gar nicht, darum kann man es den Frauen ja auch zumuten. und Wer sitzt an den Planungstischen und in den Genehmigungsämtern an den richtigen Stellen: Männer!
Schämt euch was!
- Vielleicht sitzt Ihr demnächst im Rollstuhl und wollt nach Bürstadt. Dann werdet Ihr Euch dafür Einsetzen, dass...

Und fragst Du als "Gesunder" einen Menschen bei den zuständigen Stellen, dann werden Dir Zahlen um die Ohren geschmissen. Zu wenige Ein- und Ausstiege. - Damit erklären sich alle zu dem Prinzip gehörend: Nicht der Einzelne zählt, sondern das Potential, die Masse.
Nur, wer ist die Masse?

Es gibt in der BRD inzwischen ausreichend Beispiele dafür, was der kundenfreundliche Ausbau der infrastruktur bis hin zum Aufstocken des Personals, an zusätzlichen Fahrgästen einbrigt und damit mehr Einnahmen und damit wenige PKW-Verkehr, weniger Parkraumreserven...
Was macht Frau Kindermann mit Kind und Kegel auf dem Weg von Bürstadt nach Mannheim? Sie kauft sich am besten einen VAN... und damit hat es sich mit der Bahn bis zum Ziel.

  • Schön sieht es aus, gut ist es gemeint - aber ich möchte das nicht bei Regen oder im Winter sehen!
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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  • gleich dahinten geht es die Treppe rauf zum Gleis "2 oben"
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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  • Und wenn jetzt gleich ein Zug durchrast: die weiße Linie ist nicht nur lebenswichtig, sondern der verbleibende Raum auch sehr schmal und es bleibt einem die Luft weg!
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  • Ich enthalte mich eines Kommentars beim Blick auf die Lautsprecher und deren echte Leistung!
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2 Kommentare

mmmh, wie soll ich mich dazu äußern?
Der Begriff "Turmbahnhof" ist schon recht alt und stammt nicht aus BDR- oder DDR-Zeiten, sondern es ist ein architektonischer Begriff.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man im internen Betriebsablauf solch einen Begriff benötigt.
Für das Verständnis der Deffinition ist die Lage der Bahnsteige zusammen mit dem Empfangsgebäude heranzuziehen.

Mir begegnete das Wort Turmbahnhof schon 1967(?); im Zusammenhang mit dem Eisenbahnunglück auf der Okerbrücke bei Meinersen (damaliger Streckenname: Hannover - Vorsfelde). Zu dem Zeitpunkt gab es noch den Turmbahnhof "PLOCKHORST"

Es gibt weitere architektonische Begriffe für Bahnhofsformen:
Reiterbahnhof (zB. KS-Wilhelmshöhe; Hannover-Messe; HH-Hbf), Keilbahnhof (zB. Hameln, Wunstorf, Gießen), Inselbahnhof (Dresden Hbf; Minden/Westf.; Halle/Hbf; Uelzen, Lehrte:), Tunnelbahnhof, Flügelbahnhof.

Die DBAG benutzt in seiner Homepage selbst den Begriff TURMBAHNHOF (in diesem Fall für Berlin Hbf:
http://www.bahn.de/p/view/service/fanecke/nachberi...

Reicht das zum Weiterkommen`?

Interessant, eine alte Strecke wird von einer neuen gekreuzt. Das alte Gebäude passt so gar nicht zu der Strecke oben.

Wenn nur die Schmierereien nicht wären.

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