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Fass´ sowas nicht an....

  • Bei der Abholung. Leider habe ich die original Bilddateien nicht mehr - sondern nur eine verkleinerte Version.
  • hochgeladen von Edgard Fuß

.... es sei denn Du weißt genau was du tust...

Es war 2009

, mein Motorrad, eine blaue Honda CX500 (seit Brösels Comic bei Insidern auch als "Güllepumpe" bekannt) war dort wo ich arbeitete - also weit weg. Wenn ich also am Wochenende oder im Urlaub Motorrad fahren wollte ging kein Weg an einem Zweitfahrzeug vorbei, und ich liebäugelte mit der GL500 - eine Weiterentwicklung der CX mit geändertem Rahmen, Hinterradschwinge und einer Tourenverkleidung.
Irgendwann wurde ich fündig - bei ebay. Die Beschreibung klang gut, der Preis auch. Und so schlug ich zu...

Schon beim Abholen

bekam ich einen (sehr) kleinen Vorgeschmack. Der Tank war grausamst "verziert", über die Reifen brauchte man nicht reden - das Moto war seit 2002 abgemeldet. Der Motor sprang an, klang auch nicht übel - bei Betätigen der Vorderradbremse (2 Scheiben, Doppelkolben) machten die Bremsschläuche "dicke Backen". OK - die hätte ich eh´ gegen Stahlflex-Schläuche gewechselt.
Zudem war die Abholadresse nicht beim Verkäufer sondern einem Arbeitskollegen - der Verkäufer wohnte eine ganze Ecke weiter weg.
Na ja...

Also rauf auf den Anhänger und ab nach Hause damit.

Dort angekommen erstmal gründliche Bestandsaufnahme - verbunden mit zunehmender Sträubung meiner Nackenhaare.
Lächle und sein froh ...
Ja, ich weiß was Sie jetzt denken - und Sie haben Recht.
Es kam schlimmer.

Fangen wir mal vorne an:

Gabelstandrohre - Rostpickel. OK - lassen sich vielleicht wegpolieren, die Simmerringe müßen neu.
Schutz"blech" vorn: Der schicke Alustreifen verdeckte einen kompletten Durchbruch des Plastikfenders - wirtschaftlich unreparabel.
Bremsschläuche - OK, hatten wir schon, den Reifen auch.
Die Verkleidung - aussen ganz passabel, aber innen - nach Ausbau des Lautsprechers offenbarte sich ein Loch dessen Erzeugung durch einen der Vorbesitzer mit dem Begriff "dilletantisch" noch höflich umschrieben ist.
Die eingebaute Zeigeruhr von VDO - undicht, Rost; Versteller defekt.
Staufach rechts - Schloß im Deckel hinüber.
Staufach links: wohl für den geplanten Einbau eines Radio "angepasst" Auch hier hatte ich das tiefe Bedürfnis diesem Pfuscher das dafür verwendete Werkzeug in den .... zu schieben. Die Lederabdeckung - hinüber.
Auch die schicke ursprünglich hochglanzpolierte Blende aussen habe ich später doch noch ausgetauscht.

Der Motor sah noch recht passabel aus, auch seine Anbauteile.

Der absolute Hit

war aber etwa in der Mitte des Moto zu finden:
Nach Entfernen des linken Seitendeckel wußte ich warum der Verkäufer etwas von "neuer Batterie" geschrieben hatte - die alte war augenscheinlich ausgelaufen, und das hat kräftige Spuren am Rahmen hinterlassen.
Spätestens da wurde mir klar daß "ein paar Monate" fürs Wiederherrichten doch zu optimistisch gewesen waren.
(Soviel vorweg - sie ist seit Ende letzten Jahres wieder angemeldet (was aber auch andere Gründe hatte) und immer noch nicht 100% fertig. Aber sie fährt!)

Nach dem Abnehmen der Sitzbänke (was sich bei der hinteren etwas problematisch gestaltete - die Schlüssel passten nicht zu den dafür zuständigen Schlössern) und des Tanks bekam ich weitere Einblicke die ich mir gern erspart hätte. Auch an den Kabelbäumen waren "Modifikationen" vorgenommen wurden - mittels Lüsterklemmen. W I D E R L I C H !
Die "Härte" aber waren die Auspuff- Endtöpfe.
Angebracht mittels völlig deformierter Baumarkt-Bleche stellte sich schließlich heraus daß diese Töpfe für die GL500 garnicht zugelassen waren.

Summa summarum - ich hatte eine rollende Katastrophe erworben.

Doch nach einem klärenden Telefonat - der Verkäufer hatte die GL selber nie selbst gesehen sondern sie - wohl auf Anraten - gleich weiterverkauft; nach seiner Aussage hatte er auch von Technik wenig Ahnung und von Motorrädern schon garkeine. Hätte ich nicht vorher schon an meiner blauen CX einige Erfahrung sammeln und die wirklich tolle Unterstützung aus der "Güllepumpen"-Community erfahren dürfen - ich hätte sie zurückgegeben.

Doch mein Ehrgeiz war geweckt; der Verkäufer zahlte einen Teil des Kaufpreises zurück - und so begann ein Abenteuer.

To be continued...

Teil II: http://www.myheimat.de/buehl/freizeit/fass-sowas-n...

  • Bei der Abholung. Leider habe ich die original Bilddateien nicht mehr - sondern nur eine verkleinerte Version.
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  • Oh diese "Tankverzierung" .... Das Topcase und die hübsch-hässlichen krauser-Kofferträger habe ich weiterverkauft.
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  • Scheinbar garnicht so schlecht...
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  • Kunst am Bau? nein - Pfusch. Der Fender war komplett durchgerissen und hing nur noch an den Vernietungen des Alustreifen.
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  • Soweit auch nicht schlecht. Unter Lautsprecher und Abdeckungen jedoch das nackte Grauen.
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  • Vorderradgabel-Standrohr: Rost... der Tod jedes Simmerrings.
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  • Hat dieser "Bastler" geglaubt er bekäme sowas durch den TÜV?
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  • Da entwickelt sich sowas wie Verständnis für die Reaktion mancher TÜV-Prüfer.
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  • Ein Horrorbild. Da sitzt normalerweise die Batterie.
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7 Kommentare

Na ja, nicht ganz, Andreas.
Aber das Ergebnis, so wie es sich entwickelt hat, ist schon so daß ich mir gesagt hab - DAS machst Du nur einmal im Leben.

In der nächsten Folge gehts ans Zerlegen - und was dabei so zum Vorschein kam.

Ich ahne nichts Gutes.

:-)

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